
Einen Baby-Boom in der Pandemiezeit kann das Standesamt Schweinfurt nicht feststellen: Die Zahl der dokumentierten Geburten ist im vergangenen Jahr mit 2381 nur geringfügig niedriger gewesen als 2019. Das sagt die Statistik des Standesamts aus, das auch für die Landkreisgemeinden Dittelbrunn, Geldersheim, Schonungen, Üchtelhausen, Schwanfeld und Wipfeld zuständig ist und deren Werte in das Zahlenwerk eingeflossen sind. Als beliebteste Namen wurde für Mädchen Lena, Mia und Ella gewählt, die Jungen haben mit Abstand am häufigsten die Namen Felix und Max erhalten.
Über 1600 Menschen gestorben
Trotz der aktuellen Pandemie-Situation ist die Zahl der Todesfälle nahezu gleichgeblieben, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. Im Jahr 2020 wurden insgesamt 1634 (1667) Sterbefälle beurkundet (832 Männer, 802 Frauen). 668 Verstorbene hatten ihren früheren Wohnsitz in Schweinfurt, 45 waren ausländische Staatsangehörige.
Deutlich sichtbar allerdings wird die Pandemie bei der Zahl der Eheschließungen, was aufgrund in unterschiedlichem Ausmaß geltender Kontakt- und Reisebeschränkungen nicht überrascht. Und das, obwohl mit Ausnahme eines Samstags Eheschließungen immer möglich waren – auch zu der Zeit, als das Rathaus im Frühjahr für die Bürger grundsätzlich geschlossen war. Die Zahl der Hochzeitsgäste, Ausgestaltung der Zeremonie und die anschließenden Feiern seien meist sehr beschränkt gewesen. Kurzfristige Absagen und Verschiebungen seien die Folge gewesen.
90 Ehen weniger als 2019
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr im Standesamtsbezirk 314 Ehen geschlossen, 90 weniger als im Jahr davor. Im Rahmen der Aufgabenübertragung hat das Standesamt 75 Eheschließungen von Paaren aus den Gemeinden beurkundet, insgesamt wurden 60 Trauungen auch in den Gemeinden von den dortigen Bürgermeistern vollzogen. Wer sich an einem Samstag da Ja-Wort geben möchte, sollte frühzeitig planen: Die Termine sind laut Mitteilung begehrt und schnell ausgebucht. Ein Drittel aller Paare wählen diesen Wochentag.
Nicht alle Ehen halten dauerhaft: Die Behörde registrierte im vergangenen Jahr 165 Scheidungen, 16 weniger als im Jahr davor. Die Zahl der Kirchenaustritte ist im vergangenen Jahr ebenfalls leicht gesunken: Insgesamt wurden im Standesamt 559 Erklärungen aufgenommen (2019: 645), davon 361 aus Schweinfurt. 206 Personen traten aus der evangelischen, 352 Personen aus der katholischen und eine aus einer anderen Religionsgemeinschaft aus.
Standesamt ist weiterhin geöffnet
Insgesamt, so bilanziert das Standesamt, sei die tägliche Arbeit durch die Corona-Pandemie sehr erschwert, und es sei oft nicht einfach gewesen, etwa die Vorschriften zu Kontaktbeschränkungen umzusetzen und dennoch alle Aufgaben zu erfüllen. Das Standesamt ist täglich vor Ort besetzt, die Bürger können nach einer Terminvereinbarung ins Rathaus kommen.