WERNECK
Kaum Luft zum Atmen: 78 Hundewelpen im Kofferraum transportiert
Die gute Nachricht vorweg: den 78 Welpen geht es nach einem fürs Tierheim Schwebheim (Lkr. Schweinfurt) bisher einmaligen Rettungsaktion wieder soweit gut. Die Polizei hatte die vier bis sechs Wochen alten Hunde am Samstag gegen 4.30 Uhr bei einer Verkehrskontrolle auf der A 70 bei Werneck (Lkr. Schweinfurt) im Kofferraum eines Kombis entdeckt. Die Welpen waren in sieben Plastikboxen und einem Karton eingepfercht. Der 55-jährige Fahrer des illegalen Tiertransports war im Auftrags des Besitzers der Tiere von Tschechien aus nach Belgien unterwegs, wo die Welpen an einer Hundebörse verkauft werden sollten.
Die Beamten nahmen den Mann fest und setzten sich sofort mit dem Tierheim Schwebheim in Verbindung. Ein schnell zusammengestelltes Team des Tierschutzvereins Schweinfurt Stadt und Land verteilte die Hundebabys nach einer Erstversorgung an sieben weitere Tierheime in Bayern und Hessen.
Die hygienischen Zustände im Kofferraum des Autos seien katastrophal gewesen, berichteten der Vorsitzende des Tierschutzvereins, Johannes Saal (Stadtlauringen), und Vorstandsmitglied Thorsten Weinsdörfer (Schweinfurt) dieser Zeitung. Außerdem gab es kein Wasser für die Tiere, deren Zustand die Tierschützer aber als „noch einigermaßen gut“ bezeichneten. Bei einer Weiterfahrt bis Belgien hätte sich ihre Lage aber angesichts der Witterung und der noch bevorstehenden Streckenlänge allerdings massiv verschlechtert, mutmaßte Saal.
Der Vorstand trommelte gemeinsam mit Tierheimleiterin Birgit Forisch ein zehnköpfiges Rettungsteam zusammen. Sie holten die Tiere in der Autobahndienststelle in Werneck ab und verteilten die verängstigten Vierbeiner zunächst in die vier Zwinger im Quarantänebereich des Schwebheimer Tierheims. Die Welpen hatten vor allem Durst, nur einige fraßen auch. „Sie waren alle sehr aufgeregt“, berichteten Helfer.
Die erst wenige Wochen alten Welpen seien viel zu früh der Mutter weggenommen worden, erklärte Johannes Saal. „Eigentlich hätten sie in diesem Alter noch nicht von der Mutter getrennt werden dürfen.“ Die Tiere gehören 14 unterschiedlichen Rassen an: Chihuahua, Mops, Spitz, Havaneser, Basset, Bullterrier, Bordeauxdogge, Rottweiler, Berner Sennenhund, Border Collie, Hovawart, Cocker Spaniel, Französische Bulldogge und Malteser. Sie alle kamen in den Quarantänebereich, weil der Fahrer des illegalen Tiertransports für keines der 78 Hundebabys einen Tierpass vorlegen konnte.
Die Welpen müssen nun registriert und vor allem geimpft werden. Im Einsatz war deshalb am Samstagmorgen auch das von der Polizei eingeschaltete Schweinfurter Veterinäramt. Der Eigentümer der Tiere hatte zunächst deren Rückgabe gefordert. Das Amt lehnet dies ab. Die ebenfalls längst eingeschaltete Schweinfurter Staatsanwaltschaft bestätigte laut Thorsten Weinsdörfer, die Beschlagnahme der Tiere. Der Eigentümer habe angekündigt auf eine Rückgabe der Tier grundsätzlich zu verzichten. Eine entsprechende Erklärung lag am Sonntag jedoch noch nicht vor.
Gegen den Fahrer des Hundetransports wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Der Mann war ohne Genehmigung unterwegs gewesen. Der 55-Jährige musste im Hinblick auf die zu erwartende Strafe angesichts der offensichtlichen Verstöße gegen die Tierschutz- und Seuchengesetze auf Anordnung der Staatsanwaltschaft eine Sicherheitsleistung in Höhe von 5000 Euro zahlen.
Weil klar war, dass das Tierheim nicht sechs Wochen lang – so lange müssen die Tiere nun beobachtet werden, um auszuschließen, dass sie nicht doch krank sind – 78 Welpen unterbringen kann, nahmen die Schweinfurter Helfer Kontakt zu anderen Tierheimen auf. Dabei halfen die guten Verbindungen der Vorstandsmitglieder im Landesverband Bayern des Deutschen Tierschutzbundes, Marion und Wolfgang Friedel. Sie wohnen in Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen) und waren deshalb schnell vor Ort. Auch Johannes Saal nutzte seine Kontakte als Präsidiumsmitglied des Deutschen Tierschutzbundes. Tierschutzvereine aus Coburg, Kitzingen, Lichtenfels, Wunsiedel, Feucht bei Nürnberg und Frankfurt am Main schickten spontan Fahrzeuge nach Schwebheim. Die Hessen nahmen Hundebabys der Rassen der so genannten Kategorie 2 mit (etwa Bullterrier), die in Bayern nur unter strengsten Auflagen überhaupt gehalten werden dürfen, sagte, Thorsten Weinsdörfer.
Die an der Rettungsaktion beteiligten Tierschützer verdammten illegale Hundetransporte wie diesen. Saal und Weinsdörfer lobten zudem ausdrücklich die Aufmerksamkeit der Polizei auf der für solche Vorfälle bekannten Transitstrecke. In den vergangenen Jahren hat die Autobahnpolizei immer wieder Tiertransporte gestoppt. Meist werden in Osteuropa gezüchtete Hunde unter tierquälerischen Bedingungen nach Westeuropa geschmuggelt, weil dort für Rassehunde viel Geld gezahlt wird. „Reine Geschäftemacherei“ nennen das, Marion und Wolfgang Friedel vom Tierschutzbund. So koste etwa ein 3000 Euro teurer Hund bei einer Tierbörse, obwohl nicht registriert, deutlich weniger. Tierleben spielten dabei keine Rolle. Das beweise auch der voraussichtliche Rückgabeverzicht des Eigentümers, der für ihn billiger sei, als der Ärger mit den Behörden.
Bis die Teams aus den genannten Tierheimen eintrafen, fotografierten die Schweinfurter Tierschützer jeden der 78 Welpen und dokumentierten die Rasse, das Gewicht, den Zustand die Tieres und in welchem Tierheim sie nun vorläufig unterkommen. Vorläufig deshalb, weil auf das federführende Tierheim Schwebheim nicht unerhebliche Kosten zukommen. Die amtliche Registrierung per Chip, die Impfungen und das Futter für die in Schweinfurt verbliebenen rund 20 Hunde macht laut Saal einen Betrag im unteren fünfstelligen Bereich aus. Der Tierschutzverein hofft deshalb auf Unterstützung und Spenden.
Das Tierheim bittet um Spenden auf das eigens eingerichtete Sonderkonto „Welpen in Not“, Kontonummer 1 20 88, Sparkasse Schweinfurt (Bankleitzahl 793 501 01).
Die Beamten nahmen den Mann fest und setzten sich sofort mit dem Tierheim Schwebheim in Verbindung. Ein schnell zusammengestelltes Team des Tierschutzvereins Schweinfurt Stadt und Land verteilte die Hundebabys nach einer Erstversorgung an sieben weitere Tierheime in Bayern und Hessen.
Die hygienischen Zustände im Kofferraum des Autos seien katastrophal gewesen, berichteten der Vorsitzende des Tierschutzvereins, Johannes Saal (Stadtlauringen), und Vorstandsmitglied Thorsten Weinsdörfer (Schweinfurt) dieser Zeitung. Außerdem gab es kein Wasser für die Tiere, deren Zustand die Tierschützer aber als „noch einigermaßen gut“ bezeichneten. Bei einer Weiterfahrt bis Belgien hätte sich ihre Lage aber angesichts der Witterung und der noch bevorstehenden Streckenlänge allerdings massiv verschlechtert, mutmaßte Saal.
Der Vorstand trommelte gemeinsam mit Tierheimleiterin Birgit Forisch ein zehnköpfiges Rettungsteam zusammen. Sie holten die Tiere in der Autobahndienststelle in Werneck ab und verteilten die verängstigten Vierbeiner zunächst in die vier Zwinger im Quarantänebereich des Schwebheimer Tierheims. Die Welpen hatten vor allem Durst, nur einige fraßen auch. „Sie waren alle sehr aufgeregt“, berichteten Helfer.
Die erst wenige Wochen alten Welpen seien viel zu früh der Mutter weggenommen worden, erklärte Johannes Saal. „Eigentlich hätten sie in diesem Alter noch nicht von der Mutter getrennt werden dürfen.“ Die Tiere gehören 14 unterschiedlichen Rassen an: Chihuahua, Mops, Spitz, Havaneser, Basset, Bullterrier, Bordeauxdogge, Rottweiler, Berner Sennenhund, Border Collie, Hovawart, Cocker Spaniel, Französische Bulldogge und Malteser. Sie alle kamen in den Quarantänebereich, weil der Fahrer des illegalen Tiertransports für keines der 78 Hundebabys einen Tierpass vorlegen konnte.
Die Welpen müssen nun registriert und vor allem geimpft werden. Im Einsatz war deshalb am Samstagmorgen auch das von der Polizei eingeschaltete Schweinfurter Veterinäramt. Der Eigentümer der Tiere hatte zunächst deren Rückgabe gefordert. Das Amt lehnet dies ab. Die ebenfalls längst eingeschaltete Schweinfurter Staatsanwaltschaft bestätigte laut Thorsten Weinsdörfer, die Beschlagnahme der Tiere. Der Eigentümer habe angekündigt auf eine Rückgabe der Tier grundsätzlich zu verzichten. Eine entsprechende Erklärung lag am Sonntag jedoch noch nicht vor.
Gegen den Fahrer des Hundetransports wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Der Mann war ohne Genehmigung unterwegs gewesen. Der 55-Jährige musste im Hinblick auf die zu erwartende Strafe angesichts der offensichtlichen Verstöße gegen die Tierschutz- und Seuchengesetze auf Anordnung der Staatsanwaltschaft eine Sicherheitsleistung in Höhe von 5000 Euro zahlen.
Weil klar war, dass das Tierheim nicht sechs Wochen lang – so lange müssen die Tiere nun beobachtet werden, um auszuschließen, dass sie nicht doch krank sind – 78 Welpen unterbringen kann, nahmen die Schweinfurter Helfer Kontakt zu anderen Tierheimen auf. Dabei halfen die guten Verbindungen der Vorstandsmitglieder im Landesverband Bayern des Deutschen Tierschutzbundes, Marion und Wolfgang Friedel. Sie wohnen in Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen) und waren deshalb schnell vor Ort. Auch Johannes Saal nutzte seine Kontakte als Präsidiumsmitglied des Deutschen Tierschutzbundes. Tierschutzvereine aus Coburg, Kitzingen, Lichtenfels, Wunsiedel, Feucht bei Nürnberg und Frankfurt am Main schickten spontan Fahrzeuge nach Schwebheim. Die Hessen nahmen Hundebabys der Rassen der so genannten Kategorie 2 mit (etwa Bullterrier), die in Bayern nur unter strengsten Auflagen überhaupt gehalten werden dürfen, sagte, Thorsten Weinsdörfer.
Die an der Rettungsaktion beteiligten Tierschützer verdammten illegale Hundetransporte wie diesen. Saal und Weinsdörfer lobten zudem ausdrücklich die Aufmerksamkeit der Polizei auf der für solche Vorfälle bekannten Transitstrecke. In den vergangenen Jahren hat die Autobahnpolizei immer wieder Tiertransporte gestoppt. Meist werden in Osteuropa gezüchtete Hunde unter tierquälerischen Bedingungen nach Westeuropa geschmuggelt, weil dort für Rassehunde viel Geld gezahlt wird. „Reine Geschäftemacherei“ nennen das, Marion und Wolfgang Friedel vom Tierschutzbund. So koste etwa ein 3000 Euro teurer Hund bei einer Tierbörse, obwohl nicht registriert, deutlich weniger. Tierleben spielten dabei keine Rolle. Das beweise auch der voraussichtliche Rückgabeverzicht des Eigentümers, der für ihn billiger sei, als der Ärger mit den Behörden.
Bis die Teams aus den genannten Tierheimen eintrafen, fotografierten die Schweinfurter Tierschützer jeden der 78 Welpen und dokumentierten die Rasse, das Gewicht, den Zustand die Tieres und in welchem Tierheim sie nun vorläufig unterkommen. Vorläufig deshalb, weil auf das federführende Tierheim Schwebheim nicht unerhebliche Kosten zukommen. Die amtliche Registrierung per Chip, die Impfungen und das Futter für die in Schweinfurt verbliebenen rund 20 Hunde macht laut Saal einen Betrag im unteren fünfstelligen Bereich aus. Der Tierschutzverein hofft deshalb auf Unterstützung und Spenden.
Das Tierheim bittet um Spenden auf das eigens eingerichtete Sonderkonto „Welpen in Not“, Kontonummer 1 20 88, Sparkasse Schweinfurt (Bankleitzahl 793 501 01).
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Begründung: Ein Mensch kann sich wehren, wenn er ungerecht behandelt wird - ein Hund nicht!
So blöd es klingen mag: der Anschaffungspreis ist, gerechnet auf die Lebenserwartung eines Tieres (egal ob Hund, Katze oder was auch immer) und die zu erwartenden Impf- und Tierarztkosten noch bei weitem der geringste Teil.
Wer hier nicht bereit ist, einen einer vernünftigen Zucht angemessenen Anschaffungspreis zu zahlen, und stattdessen bei windigen Züchtern kauft, der sollte lieber Briefmarken sammeln und um Himmels willen die Finger von Tieren lassen. Das ist dann für alle Beteiligten besser, vor allem für das Tier.
An dieser Stelle natürlich auch von mir ein herzliches "Danke Schön" an alle Helfer und die aufmerksamen Polizisten.
Aber in Deutschland ist ein solcher ungenehmigter Transport nur eine Ordnungswidrigkeit und es wird eine Sicherheitsleistung ERHOBEN. So einer gehört 10 Jahre wegen Tierquälerei ins Zuchthaus !!!
Die Hintermänner gehören gleich mit eingesperrt....
Diese Art von Tierquälerei gleichzustellen, wie Falschparken gehört auch in diese Rubrik! Locker sehen wir es wo Strenge angebracht wäre und stenge Gesetze haben wir, wo etwas mehr Lockerheit geboten wäre.
Wir halten uns in Deutschland mit sämtlichen********auf und vergessen dabei völlig die wichtigen und wesentlichen Dinge in den Griff zu kriegen!