Die Musik spielte bis zuletzt, wie 1912 die Bordkapelle. Zumindest das Heckteil der "Titanic" ist, leicht veralgt, wieder aufgetaucht beim 16. Faschingsumzug des KVO durch Oberwerrn. Von oben blieb es zum Glück trocken, was zahlreiche Besucher mit Kindern in die Ortsmitte gelockt hat.
"Wer ist tiefer gesunken?" fragte die freche Crew des wohl berühmtesten Schiffswracks der Geschichte: Die Titanic, die Ampelregierung, die AfD-Wähler oder Gil Ofarim? Der Karnevalsverein Oberwerrn hat keine Kosten und Mühen gescheut und den Dampfer als beeindruckenden Teilnachbau aus den Tiefen der Wern geholt. Die Mannschaft warf die Süßigkeiten in der Ghostbusters-Version in die Menge. Dazu gab es den Schmachtsong "My heart will go on", sehr frei nach Celine Dion, auf der Blockflöte.
Die Jungsportler des FV Niederwerrn/Oberwerrn schickten das Eis hinterher, mit einer coolen Après-Ski-Party auf dem Festwagen. Reichlich Zaubertrank hatte die Oberwerrner Dorfjugend dabei, als Bewohner eines kleinen gallischen Dorfs, das gerne Hinkelsteine stemmt, Misteln mit der goldenen Sichel schneidet und, beim Teutates, nur davor Angst hat, dass ihm der Himmel auf den Kopf fällt. Dazu gab es Werbung für das Septemberfest 2024.
Tradition ist die Delegation der Wernschiffer 11 aus dem Nachbarhafen, das Niederwerrner Männerballett legte dazu eine flotte Sohle hin. Für Frieden, Freiheit, Toleranz tobte die nächste Generation mit, die wilden Rockerinnen und Rocker des KVO-Nachwuchses. Nicht fehlen durfte der bewährte Dramatische Verein Niederwerrn, der tierische Helden aus dem Dschungelbuch ins Rennen schickte.
Auf der Route zwischen SVO-Sportheim und "Waage" krachten die Leuchtraketen und wummerten die Lautsprecher. Danach gab es einen Absacker bei der After-Zug-Party in der Festscheune. Am Wegrand hielt auch noch ein "Bauern-Express" seinen Kopf über Wasser, und nahm, ganz ohne Stau, mit einem Protestwagen teil: "Ohne Bauern kein Schnitzel und kein Bier!"