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Oberschwarzach
Kann man mal machen: Nackt jodeln im Handthaler Bach
Bei der Durchführung der Wunschzettel-Geisterbeschwörung taucht plötzlich Tschako (Lukas Pfister) auf.
Foto: Gudrun Theuerer | Bei der Durchführung der Wunschzettel-Geisterbeschwörung taucht plötzlich Tschako (Lukas Pfister) auf.
Gudrun Theuerer
 |  aktualisiert: 10.11.2019 02:10 Uhr

Geisterbeschwörungen, Wunschzettel und ein alter Nachttopf, genannt "Bodschamperl", das waren die Zutaten der Komödie "Bodschamperlspuk" von Ralph Wallner die die Theatergruppe Oberschwarzach in diesem Jahr erfolgreich auf die Bühne brachte. Darin kam es zu Irrungen und Wirrungen rund um die Liebe, die Moral, das Erbrecht und das liebe Geld.

In den vier Vorstellungen verwandelte sich das Sebastianihaus in die, seit 30 Jahren verlassen Schlottermühle um die sich so allerhand Gruselgeschichten ranken. Trotz der Geschichten wollen die beiden Freundinnen Mina Sonnenhofer (Marion Schutzbier) und Giggi (Katharina Schötz) dort eine Wunschzettel-Geisterbeschwörung abhalten, denn in der Zeit der Rauhnächte sollen Wünsche die man in einem magischen Gefäß deponiert, in Erfüllungen gehen. Und da kommt der Bodschamperl den sie dort finden genau recht.

Dass dabei so einiges schief geht, ist natürlich zu erwarten. So tauchen zur gleichen Zeit Langfinger-Jockl (Christian Ruppenstein) und sein Sohn Abstauber-Bartl (Andreas Uri), zwei Landstreicher und Taschendiebe dort auf.  Und auf der Suche nach einem guten Geschäft verschlägt es den Braumeister Malz-Beppo (Martin Rüger) in die verlassene Mühle. Mit der gleichen Absicht inspiziert die Sonnhoferin (Rosi Bausewein) das Anwesen. Und zu guter Letzt taucht dort noch der etwas einfältige Brauerei-Angestellte Tschacko (Lukas Pfister) auf,  auf der Suche nach einer Frau, die sich schließlich in der Dorflehrerin Adelheid Amsel (Franziska Baumann) findet die wiederum auf der Suche nach einer wissenschaftlichen Bestätigung an der Wunschzettel-Geisterbeschwörung teilnimmt.

Mit viel Spaß agierten die Darsteller in den rund drei Stunden auf der Bühne und verkörperten die überzeichneten Charaktere perfekt, wie zum Beispiel Lukas Pfister den dümmlichen Tschako, der auf der Suche nach einer Frau auch mal nackt im eiskalten Handthaler Bach jodelt oder Katharina Schötz als selbstbewusste Giggi,  die weder Schnupftabak noch Schnaps verabscheut.  Andreas Uri wechselte gekonnt von den spitzbübischen Momenten des Abstauber-Bartls in die eher nachdenklichen  Szenen seiner Rolle und Christian Ruppenstein gab überzeugend den eher zurückhaltenden Langfinger-Jockl, der sein Geheimnis nicht preisgeben möchte. Mina, alias Marion Schutzbier verwandelte sich während der Vorstellung von der schreckhaften Geisterbeschwörerin in eine erfolgreiche Kupplerin und Rosi Bausewein, als Sonnhoferin mit Hintergedanken schaffte es immer wieder , ihre Worte mit der passenden Mimik noch zu unterstreichen. Den reichen und gesetzten Malz-Beppo nahm man Martin Rüger zu jeder Zeit ab und  Franziska Baumann zeigte nicht nur schauspielerisches Können bei der Verwandlung von der steifen Lehrerin Adelheid Amsel in die verliebte Frau, sondern auch viel körperlichen Einsatz als sie den bewußtlosen Tschako über die Bühne in die Schlafstube zerrt, oder vor lauter Liebestaumel auch einmal auf den Küchentisch springt.

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Neben viel Situationskomik und Wortwitz gab es auch immer wieder Anspielungen auf die lokale Örtlichkeiten, wie beim Spielort "Schlottermühle". Und so schwärmt der verliebte Abstauber-Bartl nach seiner ersten Begegnung mit Mina: "das war der Rubin von Rügshofen, …. der Smaragd von Siegendorf, … der Diamant von Düttingsfeld!".

Trotz ihrer Angst wollen Mina (Marion Schutzbier, rechts) und Giggi (Katharina Schötz) eine Wunschzettel-Geisterbeschwörung in der Schlottermühle.
Foto: Gudrun Theuerer | Trotz ihrer Angst wollen Mina (Marion Schutzbier, rechts) und Giggi (Katharina Schötz) eine Wunschzettel-Geisterbeschwörung in der Schlottermühle.

Am Schluss des pointereichen Stückes mit ernsten Hintergrund gab es natürlich auch ein "Happy End", bei dem sich der eine oder andere Wunsch erfüllte. Mit viel Applaus bedankten sich die Zuschauer nach der Vorstellung nicht nur bei den Schauspielern, sondern auch bei Karin Uri, die sowohl als Souffleuse  als auch Moderatorin fungierte. Und auch für Michael Bausewein und Simon Groha, die für die einwandfreie Bühnentechnik mit den  passenden Sound- und Gruseleffekte gesorgt hatten, gab es Applaus.

Die Theatergruppe bedankte zu guter Letzt  bei der DJK Oberschwarzach für die Bewirtung und die Räumlichkeiten, bei Monika Lindner für das Einlagern der Bühne und den vielen Helfern für den Aufbau und Abbau der Bühne. Der Erlös der Veranstaltung wird auch diesmal wieder für einen guten Zweck gespendet.

Die Sonnhoferin (Rosi Bausewein) erkennt den Langfinger-Jockl (Christian Ruppenstein) wieder.
Foto: Gudrun Theuerer | Die Sonnhoferin (Rosi Bausewein) erkennt den Langfinger-Jockl (Christian Ruppenstein) wieder.
Dass der vermeintliche Schnupftabak eigentlich ein Betäubungsmittel für den Ochsen von Malz-Beppo ist, stellen die vier Geisterbeschwörer erst später fest (v.l. Marion Schutzbier, Katharina Schötz, Franziska Baumann, Lukas Pfister).
Foto: Gudrun Theuerer | Dass der vermeintliche Schnupftabak eigentlich ein Betäubungsmittel für den Ochsen von Malz-Beppo ist, stellen die vier Geisterbeschwörer erst später fest (v.l.
Der Inhalt der Wunschzettel muss auf jeden Fall gemein bleiben! 

Auf dem Tisch Marion Schutzbier als Mina, hinter ihr links Katharina Schötz als Giggi und Franziska Baumann als Adelheid Amsel. Den Wunschzettel hält Tschako fest, alias Lukas Pfister.
Foto: Gudrun Theuerer | Der Inhalt der Wunschzettel muss auf jeden Fall gemein bleiben! Auf dem Tisch Marion Schutzbier als Mina, hinter ihr links Katharina Schötz als Giggi und Franziska Baumann als Adelheid Amsel. Den Wunschzettel hält ...
Malz-Beppo im Gespräch mit Langfinger-Jockl und Abstauber-Bartl.

Von links: Christian Ruppenstein, Martin Rüger und Andreas Uri.
Foto: Gudrun Theuerer | Malz-Beppo im Gespräch mit Langfinger-Jockl und Abstauber-Bartl. Von links: Christian Ruppenstein, Martin Rüger und Andreas Uri.
Die liebshungrige Adelheid Amsel (Franziska Baumann) mit dem überwältigten Tschako (Lukas Pfister).
Foto: Gudrun Theuerer | Die liebshungrige Adelheid Amsel (Franziska Baumann) mit dem überwältigten Tschako (Lukas Pfister).
Hinter dem Fenster belauscht Abstauber-Bartl (Andreas Uri) das Gespräch zwischen Mutter (Rosi Bausewein, Mitte) und Tochter (Marion Schutzbier).
Foto: Gudrun Theuerer | Hinter dem Fenster belauscht Abstauber-Bartl (Andreas Uri) das Gespräch zwischen Mutter (Rosi Bausewein, Mitte) und Tochter (Marion Schutzbier).
 
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