Geisterbeschwörungen, Wunschzettel und ein alter Nachttopf, genannt "Bodschamperl", das waren die Zutaten der Komödie "Bodschamperlspuk" von Ralph Wallner die die Theatergruppe Oberschwarzach in diesem Jahr erfolgreich auf die Bühne brachte. Darin kam es zu Irrungen und Wirrungen rund um die Liebe, die Moral, das Erbrecht und das liebe Geld.
In den vier Vorstellungen verwandelte sich das Sebastianihaus in die, seit 30 Jahren verlassen Schlottermühle um die sich so allerhand Gruselgeschichten ranken. Trotz der Geschichten wollen die beiden Freundinnen Mina Sonnenhofer (Marion Schutzbier) und Giggi (Katharina Schötz) dort eine Wunschzettel-Geisterbeschwörung abhalten, denn in der Zeit der Rauhnächte sollen Wünsche die man in einem magischen Gefäß deponiert, in Erfüllungen gehen. Und da kommt der Bodschamperl den sie dort finden genau recht.
Dass dabei so einiges schief geht, ist natürlich zu erwarten. So tauchen zur gleichen Zeit Langfinger-Jockl (Christian Ruppenstein) und sein Sohn Abstauber-Bartl (Andreas Uri), zwei Landstreicher und Taschendiebe dort auf. Und auf der Suche nach einem guten Geschäft verschlägt es den Braumeister Malz-Beppo (Martin Rüger) in die verlassene Mühle. Mit der gleichen Absicht inspiziert die Sonnhoferin (Rosi Bausewein) das Anwesen. Und zu guter Letzt taucht dort noch der etwas einfältige Brauerei-Angestellte Tschacko (Lukas Pfister) auf, auf der Suche nach einer Frau, die sich schließlich in der Dorflehrerin Adelheid Amsel (Franziska Baumann) findet die wiederum auf der Suche nach einer wissenschaftlichen Bestätigung an der Wunschzettel-Geisterbeschwörung teilnimmt.
Mit viel Spaß agierten die Darsteller in den rund drei Stunden auf der Bühne und verkörperten die überzeichneten Charaktere perfekt, wie zum Beispiel Lukas Pfister den dümmlichen Tschako, der auf der Suche nach einer Frau auch mal nackt im eiskalten Handthaler Bach jodelt oder Katharina Schötz als selbstbewusste Giggi, die weder Schnupftabak noch Schnaps verabscheut. Andreas Uri wechselte gekonnt von den spitzbübischen Momenten des Abstauber-Bartls in die eher nachdenklichen Szenen seiner Rolle und Christian Ruppenstein gab überzeugend den eher zurückhaltenden Langfinger-Jockl, der sein Geheimnis nicht preisgeben möchte. Mina, alias Marion Schutzbier verwandelte sich während der Vorstellung von der schreckhaften Geisterbeschwörerin in eine erfolgreiche Kupplerin und Rosi Bausewein, als Sonnhoferin mit Hintergedanken schaffte es immer wieder , ihre Worte mit der passenden Mimik noch zu unterstreichen. Den reichen und gesetzten Malz-Beppo nahm man Martin Rüger zu jeder Zeit ab und Franziska Baumann zeigte nicht nur schauspielerisches Können bei der Verwandlung von der steifen Lehrerin Adelheid Amsel in die verliebte Frau, sondern auch viel körperlichen Einsatz als sie den bewußtlosen Tschako über die Bühne in die Schlafstube zerrt, oder vor lauter Liebestaumel auch einmal auf den Küchentisch springt.
Neben viel Situationskomik und Wortwitz gab es auch immer wieder Anspielungen auf die lokale Örtlichkeiten, wie beim Spielort "Schlottermühle". Und so schwärmt der verliebte Abstauber-Bartl nach seiner ersten Begegnung mit Mina: "das war der Rubin von Rügshofen, …. der Smaragd von Siegendorf, … der Diamant von Düttingsfeld!".
Am Schluss des pointereichen Stückes mit ernsten Hintergrund gab es natürlich auch ein "Happy End", bei dem sich der eine oder andere Wunsch erfüllte. Mit viel Applaus bedankten sich die Zuschauer nach der Vorstellung nicht nur bei den Schauspielern, sondern auch bei Karin Uri, die sowohl als Souffleuse als auch Moderatorin fungierte. Und auch für Michael Bausewein und Simon Groha, die für die einwandfreie Bühnentechnik mit den passenden Sound- und Gruseleffekte gesorgt hatten, gab es Applaus.
Die Theatergruppe bedankte zu guter Letzt bei der DJK Oberschwarzach für die Bewirtung und die Räumlichkeiten, bei Monika Lindner für das Einlagern der Bühne und den vielen Helfern für den Aufbau und Abbau der Bühne. Der Erlös der Veranstaltung wird auch diesmal wieder für einen guten Zweck gespendet.