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Kolitzheim
Kandidaten-Porträt: Melanie Ebner für Kolitzheim
Melanie Ebner will Bürgermeisterin in der Großgemeinde Kolitzheim werden und viele Ideen mit den Bürgern und dem Gemeinderat umsetzen.
Schon als Kind stieg Melanie Ebner am Lindenplatz in den Schulbus ein. Bis heute ist das Ortszentrum von Oberspiesheim ihr Lieblingsort geblieben.
Foto: Peter Pfannes | Schon als Kind stieg Melanie Ebner am Lindenplatz in den Schulbus ein. Bis heute ist das Ortszentrum von Oberspiesheim ihr Lieblingsort geblieben.
Peter Pfannes
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:02 Uhr

"Es ist wohl das Fatalste, nichts zu tun und dann zu glauben, es würde sich etwas ändern oder auch noch besser werden." Diesen Leitsatz hat sich die Oberspiesheimerin Melanie Ebner auf die Fahnen geheftet. Mit vielen Ideen, Offenheit und Bürgernähe will sie die acht Kolitzheimer Ortsteile fit für die Zukunft machen. Bei den Bürgermeisterwahlen Mitte März tritt die 43-jährige Seminarrektorin als Kandidatin der Wählergruppe Achtsam gegen Horst Herbert (CSU) an.

Schon der Treffpunkt zeigt: Melanie Ebner ist eine waschechte Oberspiesheimerin. Der Lindenplatz mitten im Dorf ist ihr Lieblingsort. Das Wetter spielt dabei keine Rolle. "Hier bin ich schon als Kind in den Bus eingestiegen und habe zusammen mit anderen Jugendlichen Spaß gehabt", blickt sie zurück. Ihr 14-jähriger Sohn setzt die Schulbustradition seit Jahren fort.

Es gibt noch einen weiteren Ort im Dorf, an dem sich die Lektorin besonders wohlfühlt: Die Kirche. "Da geht die Tür zu und man hat einen Moment für sich." Den Menschen beim Gottesdienst die Hand zu reichen und Frieden zu wünschen, hat für sie eine besondere Qualität. Sie lebt gerne in Kolitzheim mit den acht Gemeindeteilen. Gerade darin sieht sie eine schier unerschöpfliche Vielfalt. "Die Leute sind engagiert, halten zusammen und sind überdurchschnittlich offen", blickt sie auf ihre Mitbürger. Ihnen will sie bei Gemeinderatssitzungen eine Redezeit einräumen. "Das ist mir ganz wichtig."

Auch die Ideen der Bürger berücksichtigen

Dabei kritisiert sie das bisherige Prozedere: "Viele Menschen hier haben Ideen und kommen kaum zu Wort. Dieses Potenzial nutzen wir zu wenig." Sie äußerst ihr Gefühl, dass im Moment auf wichtige Fragen in der Großgemeinde keine Antworten gefunden werden. Mit vielen Familien habe sie sich unterhalten und sich Fragen gestellt: "Wie geht es den Familien? Wie sieht es hier wohl aus, wenn ich alt bin. Kann ich hier gut leben?"

Das Bürgermeisteramt ist eine Herausforderung, die sie gerne annimmt. Sie weiß: "Da muss man aktiv sein." Melanie Ebner ist sich bewusst, dass große Aufgaben warten, sollte sie auf dem Chefsessel im Rathaus Platz nehmen. Eine absolute Pflichtaufgabe sei es, Wohnraum zu schaffen. Mit Blick auf junge Familien mit Kindern und Betreuungsangebote will sie "Lösungen vor Notlösungen" finden. Gut findet sie die neue Schulhausplanung und "dass es nach langer Zeit der Diskussion in den nächsten drei Monaten eine Planung zu einem pädagogischen Konzept geben soll". Ihr Traum ist eine offene Ganztagsschule mit pädagogischem Personal, das von der Gemeinde angestellt wird. Zu einer Schule gehört ihrer Meinung nach auch die Betreuung der Kinder in den Ferien zu organisieren.

Neubürger will sie in das Dorfgeschehen einbinden und sie "für unsere Vereine und für Engagement gewinnen". Melanie Ebner will ein Netzwerk schaffen für Vereine, deren Zusammenarbeit und die Jugendförderung. In ihrer Ideenschmiede lauern ein Bürgerbus für Familien, ein gemeindliches Familienfest, Oma-Opa-Hilfen und digitale Behördengänge. Bei der Dorferneuerung ist sie gespannt auf Ideen aus der Bürgerschaft.

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Als künftige Ortschefin möchte sie investieren. Es sei schließlich mit hohen Rücklagen eine sehr gute finanzielle Basis vorhanden. "Mit einem solchen Kontostand geht es aber nun daran zu investieren, denn eine Gemeinde ist keine Bank." Ein Hochwasserschutzkonzept, die Ausstattung der Feuerwehren und Maßnahmen zum Klimawandel stehen auf ihrer Agenda. Um ihre Ideen umsetzen zu können, setzt sie auf eine gute Zusammenarbeit im neu gewählten Gemeinderat. Ihre Devise: "Kein Von-oben-herab-Regieren, sondern Entscheidungen erklären und mitentscheiden lassen von denjenigen, die es betrifft."

Selbstbewusst ist sie der Überzeugung: "Ich werde das Amt des Bürgermeisters richtig gut machen, mit echter Leidenschaft für diese Gemeinde und die Menschen hier." Dass sie dann weniger Zeit für ihre Hobbys wie Joggen, Ski- und Fahrradfahren haben wird, ist ihr bewusst.

 
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