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REGION GEROLZHOFEN
Kandidaten im Porträt: Rafiq Iqbal, Die Grünen
Kandidaten im Porträt: Am 15. September ist Landtagswahl. Rafiq Iqbal tritt für Bündnis 90/Die Grünen als Direktkandidat im Stimmkreis Kitzingen an.
Voller Ideen: Rqfiq Iqbal möchte für den Landkreis Kitzingen noch viele Steine ins Rollen bringen. Besonders stolz ist er auf die Badebucht in Marktbreit, die vor einigen Wochen offiziell eröffnet wurde.
Foto: meike rost | Voller Ideen: Rqfiq Iqbal möchte für den Landkreis Kitzingen noch viele Steine ins Rollen bringen. Besonders stolz ist er auf die Badebucht in Marktbreit, die vor einigen Wochen offiziell eröffnet wurde.
Meike Rost
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:06 Uhr

Es ist ein idyllisches Plätzchen, das sich Rafiq Iqbal als Treffpunkt rausgesucht hat. Während eine Gruppe von Kindern nebenan auf der Wiese spielt und sich ältere Herren im Main abkühlen, sitzt der Landtags-Direktkandidat der Grünen entspannt unter einem Sonnendeck. Man kennt Iqbal hier, kennt seine Familie und seine Politik. Die neu errichtete Badebucht ist für den 46–Jährigen ein Zeichen dafür, dass sein regionales Engagement Früchte trägt.

„Ich bin ein sehr strukturierter Mensch“, sagt Rafiq Iqbal über sich selbst. An seinem Hobby, dem Schlagzeugspielen, gefällt ihm besonders, dass man „immer im Takt sein muss“. Dazu benötigt man natürlich Präzision und Genauigkeit. Um das zu gewährleisten, lenkt Iqbal während des Gesprächs seinen Blick immer wieder auf die Uhr. Denn anschließend steht ein Treffen mit vier seiner insgesamt fünf Kinder an.

„Ich genieße die Momente mit ihnen“, betont er. Besonders seit seiner Scheidung sei für ihn die enge Kontaktpflege wichtig. Ein Grund, warum sich der gebürtige Marktbreiter mit indisch-pakistanischen Wurzeln politisch engagiert. „Viele Kinder wachsen ohne ein Elternteil auf“, erklärt er.

Oft seien Streitereien zwischen den Erwachsenen das Problem. Damit dies nicht zum Nachteil des Kindes ausgetragen wird, gründete Iqbal innerhalb des Kinderschutzbundes den bayernweiten Verband „Anwalt des Kindes“.

Sein politisches Schlüsselerlebnis fand kurz darauf im bayerischen Landtag statt. Dort stellte er vor ein paar Jahren seinen Verband vor rund 200 Besuchern und Mitgliedern der Kinderkommission vor. „Ich war unendlich enttäuscht“, erinnert sich Iqbal. Denn die meisten Teilnehmer hätten sich nicht in das Thema eingearbeitet und mehr gegeneinander als miteinander gearbeitet. Um seinem Engagement mehr Nachdruck zu verleihen, stieg er 2011 bei den Grünen ein.

Das politische Interesse war dem Jüngsten von drei Kindern schon in die Wiege gelegt. Der Cousin des Großvaters war der geistige Gründer Pakistans und seine Familie erlebte nach dem Umzug nach Marktbreit die Migrationspolitik der Bundesrepublik am eigenen Leib. „Für meine Mutter war die deutsche Frauenpolitik damals besonders wichtig“, erklärt er. Unabhängig von Herkunft und Religion solle man jedem das Signal geben, dass er in diesem Land willkommen und frei sei.

„Wir brauchen gesetzliche Rahmenbedingungen, die Frauen ein modernes Leben ermöglichen“, betont er. Der fünffache Vater hat selbst jahrelang von zu Hause aus gearbeitet und diese Möglichkeit genossen. Ein gesetzlicher Mindestlohn und mehr Kitaplätze gehören für ihn zur Gleichberechtigung dazu.

Sein zweites Steckenpferd ist dem Beruf geschuldet, denn der Diplomingenieur arbeitete jahrelang in der Robotertechnik und ist heute als Vertriebsbeauftragter bei ABB für Photovoltaikanlagen zuständig. „Wenn man sieht, was technisch möglich ist, muss man die Grünen einfach unterstützen“, sagt Iqbal. Seiner Meinung nach könnte die Energiewende problemlos stattfinden, allerdings hätte dies natürlich eine wirtschaftliche Umverteilung zur Folge.

„Wenn jede Kommune für sich selbst Energie erzeugt, kann man das Geld regional beispielsweise für Kindergärten nutzen“, betont der Grünen-Kandidat immer wieder. Allerdings werde dies durch die mächtigen Großkonzerne verhindert, die sich der finanziellen Folgen bewusst seien. Daher verkaufe die Politik lieber eine Lüge, statt die für manche unbequeme Wahrheit.

„Ich werde mich für die regionale Wertschöpfung in unserem Landkreis einsetzen“, resümiert Rafiq Iqbal seine Landtags-Kandidatur. Auch wenn es bei der Wahl nicht klappen sollte, werde man in der Region auch in Zukunft nicht um den selbstbewussten Marktbreiter herumkommen. Denn, so sagt es der 46-Jährige beim Blick auf die Badebucht abschließend, „ich habe noch sehr viele Ideen“.

Zur Person

Persönliches: 46 Jahre alt, geschieden, fünf Kinder, stammt aus Marktbreit, lebt mit seiner Lebensgefährtin und seiner jüngsten Tochter in Tiefenstockheim.

Beruf: Key Account Manager (ABB) mit Schwerpunkt erneuerbare Energien.

Partei: Die Grünen

Ehrenämter: Vorsitzender innerhalb des deutschen Kinderschutzbundes beim „Verband Anwalt des Kindes, Landesverband Bayern e.V“, Mitglied im Vorstand des Landesarbeitskreises „Migration, Flucht und Menschenrechte“ von Bündnis 90 / Die Grünen in Bayern, Mitglied im Landesarbeitskreis „Energie“ von Bündnis 90 / Die Grünen in Bayern.

Vier Antworten von: Rafiq Iqbal (Die Grünen)

Politik bedeutet für mich . . .

. . . den Landkreis Kitzingen nach vorne zu bringen.

Besonders am Herzen liegt mir . . .

. . . der Landkreis Kitzingen und die Stadt Gerolzhofen mit ihren Familien und den Arbeitnehmern.

Ich werde die Region Kitzingen stärken, indem ich . . .

. . . die regionale Wertschöpfung und die Belange der regionalen Wirtschaft und der Familien in den Landtag trage.

Wenn ich nicht gerade an Politik denke . . .

. . . unternehme ich etwas mit meinen fünf Kindern.

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