Die drei aktuellen Stadträte der Schweinfurter Liste führen auch die SWL-Liste zu den Stadtratswahlen am 16. März an. Auf den Spitzenplatz wählten die Mitglieder am Donnerstagabend Vereinsvorsitzenden Stefan Labus, ihm folgt Fraktionsführerin Ulrike Schneider, auf drei steht Kalli Müller, wie Labus SWL-Gründer. Danach Politneuling Knut Eberhardt und Dagmar Bebersdorf, die sich ein weiteres Mal bewirbt. Unter den 44 Kandidaten, davon ein Dutzend Frauen, sind weitere aktuelle Stadträte gelistet: Die bei den Bündnisgrünen durchgefallenen Roland Schwab auf Platz 8, Marc-Dominic Boberg auf 11 und Claus Bebersdorf auf 44, der als bisheriger FBU-Vertreter nun für SWL „Stimmen bringen will“.
An einer Saalwand hängt ein Plakat, das einen VW Käfer zeigt. Drunter steht: „Wir starten durch“. Am auffälligsten ist das erste, großflächige Banner mit dem neuen Schriftzug „Schweinfurter Liste“, darunter etwas kleiner der Zusatz „Freie Wähler Stadtverband Schweinfurt“, jüngst erst im Brauhaus am Markt kreiert. Dort auch findet deshalb der Wahlakt statt, was Labus als „gutes Omen“ wertet.
Die Liste, so der Vereinschef, sei „stark“, spiegele die Stadt Schweinfurt wider. Man müsse sich mit ihr „nicht vor den Anderen verstecken“. Auch Fraktionschefin Schneider jubelt über die Liste, auf der junge und alte, bekannte und unbekannte Kandidaten aus allen Berufen vertreten seien. Dass man 44 Kandidaten plus drei Ersatzleute vorweisen kann, nennt Schneider „wunderbar“.
Wenn man es so sehen will, sind das und die mehrfachen Hinweise auf das nun schon zwölfjährige Wirken im Stadtrat die einzigen Spitzen Richtung proschweinfurt. Der vorherige Streit ums Namensrecht spielt ansonsten keine Rolle. Labus, Schneider und andere versprühen Aufbruchstimmung, „wir werden am 16. März erfolgreich sein“, sagt etwa Schneider.
Am Hauptthema, der Energiewende, werde man festhalten, „nicht weil wir einseitig sind, sondern weil es das größte und wichtigste Thema der Zukunft ist“, sagt Schneider. Sie bedauert, dass man mit Linken, SPD und Grünen oft nur knapp das geforderte Energiekonzept nicht habe durchsetzen können. Man werde aber nicht nachlassen, weil „man ohne Fahrplan keine Energiewende schafft“. Das Gaskraftwerk nennt Schneider – wie dieser Tage SPD-Stadtrat Herbert Wiener – zu groß, sie mokiert die fehlenden Abgasnormen. „Es ist ungeheuerlich, dass das durchgesetzt wurde, wir werden das nicht durchgehen lassen“, wettert sie, notfalls mit einem Bürgerbegehren. An weiteren künftigen Kernthemen listet Schneider die Innenstadt und die Demografie auf.
Dann wird die Liste präsentiert, die SWL-Vorstand und Fraktion erstellt haben. Nächster Akt: Die Kandidaten stellen sich vor, für die wenigen entschuldigten Bewerber übernehmen das Beauftragte. Roland Schwab lastet den Fakt, dass er und Boberg bei den Grünen nicht wieder berücksichtigt wurden, einer Intrige an. Der SWL schließe man sich an, weil „grüne Kernthemen bei uns bestens repräsentiert sind“, wie er sagt. Fast alle halten sich an die eine Minute Redezeit, Schwab darf zwei Minuten reden, er spricht auch für Boberg.
Mit 34:0 Stimmen wird die vorgeschlagene Reihung akzeptiert. Dann die geheime Wahl. Wieder 34:0 Stimmen. Mehr Harmonie und Einigkeit geht nicht. Dass es nicht die anvisierten zwei Stunden dauert, ist der strengen Regie und dem souveränen Wahlleiter Harald Schmitt, Bewerber auf Platz 40 und stellvertretender SWL-Vorsitzender, zu verdanken. Labus kündigt Flyer und Infostände für den Wahlkampf an, an dem alle mitwirken sollen.
Die weitere Liste: 6. Ewald Oster, 7. Daniela Wöhrl, 8. Roland Schwab, 9. German Saam, 10. Klaus Schlemm, 11. Marc-Dominic Boberg, 12. Peter Glückert, 13. Susanne Wilhelm, 14. Walter Wirth, 15. Norbert Heinelt, 16. Norbert Pache, 17. Jörg-Dieter Klein, 18. Karlheinz Surauf, 19. Christina Heinelt, 20. Steffen Reiser, 21. Heike Kromer, 22. Hubert Heusinger, 23. Maria Akinlaja, 24. Clemens Brandel, 25. Andrea Brischwein-Lang, 26. Stefan Boszik, 27. Uwe Lang, 28. Gabriele Zirk, 29. Hellmuth Polreich, 30. Bernd Kohl, 31. Stefan Greier, 32. Volker Müller, 33. Waldemar Himmrich, 34. Sabine Heusinger, 35. Sandra Heusinger, 36. Alexander Wirth, 37. Erich Valtin, 38. Horst Dinkel, 39. Alfred Moller, 40. Harald Schmitt, 41. Stefan Herold, 42. Heike Lang, 43. Gerhard Briller, 44. Claus Bebersdorf.