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Schweinfurt
Kammeroper Köln begeistert mit Künstler-WG im Theater im Evangelischen Gemeindehaus
Die 'Künstler WG' im Theater im Gemeindehaus.
Foto: Hannah Hilger | Die "Künstler WG" im Theater im Gemeindehaus.
Karl-Heinz Körblein
Karl-Heinz Körblein
 |  aktualisiert: 10.11.2023 03:02 Uhr

Der Titel verspricht etwas anderes als das Stück tatsächlich liefert. "Die Künstler-WG. Nachmieter gesucht" ist ein ziemlich treffsicherer Blick in eine Wohngemeinschaft, die den ein oder anderen von uns an seine jungen Jahre zurückdenken lässt, mit unaufgeräumter Küche, Problemen mit dem Bad, zu viel Lärm und dem nicht eingehaltenen Treppenkehrplan. Und dann wird überraschend ein Zimmer frei.

Die Kammeroper Köln hat dafür ein Wohnzimmer auf die Bühne im Theater im Evangelischen Gemeindehaus gestellt, mit einem dominierenden Chaiselongue, dahinter ein mächtiger Flügel und Platz für die dreiköpfige (hervorragende) Band, seitlich zwei Drehtüren, eine dürre Pflanze und ein Berg von Paketen, der sich erst später erklärt.

Die WG ist jedoch nur der Rahmen. "Comedy trifft Musical" wird beherrscht von den Hausherrn Markus und Mätze, die sich sehr schnell als treffsichere Stand-Up-Comedians erweisen, die mit ihrem Impro-Theaterspiel das Publikum mit einbeziehen, dessen geforderten Stichworte blitzschnell aufgreifen.

Baustellen, Bahn und John Wayne

Ein aktuelles Schlüsselwort für Schweinfurt? Zu erwarten: "Baustellen". Wenn Markus Lürick und Matthias Brandbusemeyer auf den Signalton des Saxofonisten von Deutsch in eine imaginäre Kunstsprache wechseln, ist dies auch ein schöner Fingerzeig auf die Unverständlichkeit, mit der das Thema transportiert wird.

Weitere Stichworte aus dem Publikum: "Bahn" und "John Wayne". Wie passt das zusammen? Nun: Ein ICE fährt nach Sacramento. Die beiden Comedians sind blitzschnell und perfekt aufeinander abgestimmt. Dass ihr Spiel einem Muster folgt, das sie gescheit zu variieren wissen, liegt nahe. Als Kräuterladen in der Stadtgalerie gerufen wird, ist man schnell bei Liebstöckel, Liebestrank und Richard Wagner. Da fahren die Band, Lürick und Brandebusemeyer ganz großes Kino auf.

Überhaupt ist die Kammeroper musikalisch sehr gut. Mit großer Lust und Stimmgewalt werden Songs aus "My Fair Lady", "Das ehrenwerten Haus" von Udo Jürgens, "Ich will keine Schokolade, ich will einen Mann" von Trude Herr oder "Waterloo" von Abba in das Spiel mit eingebunden.

Es war dies das dritte Gastspiel der Kölner nach "Broadway Dreams" an Silvester 2022 und "Das Land des Lächelns" im Januar. Ob sie wiederkommen sollen? Die Frage ans Publikum erübrigt sich. Viele Lacher und die spontane Bereitschaft, sich auf das Improvisationstheater einzulassen, sagen alles.

 
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