Für eine kollektive Bestürzung sorgte in der Gemeinde Grafenrheinfeld ein Fall von Vandalismus vor zwei Wochen. Die vor einem Jahr eingeweihte Jesus-Skulptur am Friedhof am Fronsee in Grafenrheinfeld wurde mit Edding bemalt – unter anderem mit einem Hakenkreuz. Ein Täter konnte bislang nicht ermittelt werden.
Die Gemeinde hat allerdings reagiert. Der Schaden konnte rückstandslos behoben werden. Die Sandstein-Skulptur sieht wieder wie vorher aus, berichtet Bürgermeister Christian Keller im Rahmen der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Eine Kameraüberwachung durch die Gemeinde soll die Jesus-Skulptur, die ein privater Stifter damals anfertigen ließ, künftig vor weiteren Vandalismus, schützen.
Beim Stichwort "Kameraüberwachung" schlug die Gemeinderätin Daniela Verne (Bündnis90/Die Grünen) ein weitere geeignete Stelle im Ort ein: hinter den Tennisplätzen. Dort erledigen scheinbar immer wieder Fernfahrer ihre Notdurft. Eine Kameraüberwachung könnte dem eine Ende bereiten. Bürgermeister Keller nahm den Vorschlag positiv entgegen.
Thema Zwischenlager
Einen kurzen Bericht von der Anfang Oktober stattgefundenen Asketa-Ausflugs nach Berlin legte der Bürgermeister auf Nachfrage ab. Keller war Teil der Delegation der Asketa (Arbeitsgemeinschaft der 25 Standortgemeinden mit kerntechnischen Anlagen), zwei Tage lang im Bundestag zu Gast war. Dort führten die Asketa-Vertreter unter anderem mit den zuständigen Politikern aus den Ausschüssen der Bundestagsfraktionen CDU/CSU und der SPD intensive Gespräche.
Angesprochen wurden unter anderem die Asketa-Forderungen nach Kompensationszahlungen für Gemeinden mit Zwischenlagern für radioaktive Abfälle, wie Grafenrheinfeld etwa. "Wir waren mit dem Verlauf der Besprechungen sehr zufrieden", blickt Keller auf die Zeit im Bundestag zurück.
Grünen-Gemeinderätin Verne wollte wissen, ob beim Treffen in Berlin auch über das Thema Sicherheit gesprochen wurde. "Es war nicht das zentrale Thema", antworte Keller. "Aber es ist immer begleitendes Thema."
Die Nachteile für die Standorte, die als Zwischenlager herhalten müssen, werden immer wieder thematisiert. Auch beim anstehenden "Forum Endlagersuche", in einem Monat in Würzburg, wird die Gemeinde Grafenrheinfeld vertreten sein.
Pumpstation sanieren
Nichts im Wege steht der Sanierung der Pumpstation Nord am Marktplatz in Grafenrheinfeld. Das Gremium beschloss einstimmig, dass die Verwaltung die Ausschreibung dafür angehen soll.
Hugo Barthel vom Ingenieurbüro ProTerra stellte dem Gemeinderat die Pläne für die Sanierung vor. Die Gesamtkosten für den Umbau betragen einer groben Schätzung nach rund 350.000 Euro. Die reine Bauzeit beträgt dann zwei Monate, allerdings sollten sechs bis acht Monate für die komplette Bauabwicklung eingeplant werden.
Barthel empfiehlt der Gemeinde, mit der Sanierung erst nach der nächsten Kirchweih zu beginnen, damit die Bauarbeiten mit dem Fest nicht kollidieren.
Auf LED umrüsten
Der Empfehlung des Haupt- und Finanzausschuss ist der Gemeinderat nachgekommen. Die Hebesätze der Realsteuern werden unverändert belassen. Die Hebesätze für die Grundsteuer A beträgt weiterhin 310 von Hundert, für die Grundsteuer B ebenfalls 310 von Hundert und die Gewerbesteuer 380 von Hundert.
Für die Ausschreibung für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED ging bei der Gemeinde ein Angebot über knapp 185.000 Euro ein. Im Haushalt des laufenden Jahres wurden dafür 200.000 Euro eingeplant. Die Vergabe erfolgte in der anschließenden nichtöffentlichen Sitzung.