Am Abend des 26. Mai kam es am Roßmarkt in Schweinfurt zu einem tätlichen Übergriff einer dreiköpfigen Gruppe auf einen 17-Jährigen und dessen Begleiter. Der attackierte Jugendliche stieg anschließend in einen Linienbus, in den ihm das Trio folgte. Auf der Fahrt in Richtung Bergl setzten sich die jungen Männer neben den 17-Jährigen und zwangen ihn, an einer Haltestelle in der Geldersheimer Straße auszusteigen. Sie drängten ihn dort zwischen Garagen und forderten ihn unter Androhung von Gewalt auf, ihnen sein Portemonnaie zu geben. Die Täter nahmen daraus einen geringen Geldbetrag und liefen davon.

Dabei rechneten sie nicht damit, dass die Polizei bereits eingeschaltet war. Anstatt wegzusehen hatte eine aufmerksame Zeugin nämlich vorbildlich gehandelt und den Notruf gewählt, schreibt die Schweinfurter Kriminalpolizei in einer Pressemitteilung. Sandra Ride, wie die Zeugin heißt, informierte die Polizei nicht nur über die Geschehnisse, sondern hielt sie auch über die Standorte auf dem Laufenden. Besonders bemerkenswert: Obwohl die 22-jährige Schweinfurterin ihr Fahrtziel noch nicht erreicht und sie ihre zwei kleinen Kinder dabei hatte, überließ sie das Opfer nicht seinem Schicksal. Sie stieg stattdessen ebenfalls an der Haltestelle Geldersheimer Straße aus, um die weiteren Vorgänge zu beobachten - immer im Kontakt mit der Polizei.

Das große Engagement der jungen Frau habe maßgeblich dazu beigetragen, dass die Fahndung der Polizei erfolgreich verlief und die Tat rasch aufgeklärt werden konnte. Drei dringend Tatverdächtige im Alter zwischen 16 und 20 Jahren wurden nach kurzer Flucht vorläufig festgenommen. Bei ihnen wurde auch das gestohlene Bargeld sichergestellt.

Der ermittlungsführende Beamte, Kriminalhauptkommissar Joachim Vogt, und der Leiter der Kripo Schweinfurt, Kriminaldirektor Thomas Gütlein, ließen es sich nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Ermittlungen nicht nehmen, Sandra Ride in die Dienststelle einzuladen, um sich persönlich bei ihr zu bedanken. Als kleine Aufmerksamkeit überreichten sie der jungen Mutter einen Geldbetrag.