"Ich war immer überall dabei!" Mit strahlenden Augen und einem herzlichen Lachen erzählt Melitta Beck von ihrer Leidenschaft für den Fasching, fürs Verkleiden: "In Schraudenbach war ich mit einem Turban auf dem Kopf als Scheich gegangen. Da hab' ich den ersten Preis bekommen, fürs schönste Kostüm!" In Kützberg sei sie als Prinzessin auf der Erbse der Hingucker gewesen. Auch den Nikolaus habe sie oft gespielt. "Was hab' ich nicht alles gemacht?!"
Man fühlt sich von der Verve der heute 95-Jährigen angesteckt und fasziniert: Lebensfreude vereinbart Melitta Beck mit einem milden Blick auf die schwierigen Zeiten. "Ab 50 habe ich jeden runden Geburtstag gefeiert." Generell hat sie immer gerne sich und andere hochleben lassen. Auf die Feststellung von Leuten, dass sie aber ja schon viel feiere, entgegnete Beck immer: "Ich leb' nur einmal."
Geboren als Melitta Kleinhans und als neuntes von zehn Kindern am 15. Mai 1929 in Vasbühl, ging sie dort zur Schule. Schon seit der Zeit in Kaisten, wo sie mit 14 Jahren unter anderem während der Kriegsjahre auf einem Bauernhof arbeitete, war sie viel für andere Menschen da. Gelernt habe sie das im Krankenhaus im Würzburger Stadtteil Grombühl; sie war mit vollem Einsatz dabei. Für eine Ausbildung zur Krankenschwester reichte das Geld nicht, sodass Beck – ab 1951 zurück in Vasbühl – die Nachbarschaft versorgte.
Sie singt gerne Lieder, unter anderem die der Amigos, von denen sie freudig eine CD vorzeigt. "Und wenn jemand Geburtstag hat, sage ich zur Gratulation ein Gedicht auf und singe was vor."
Wallfahrerin, sozial engagiertes Mitglied in der KAB und im Musikverein, Pfarrgemeinderatsmitglied, Helferin beim Kirchenputz und bei der Dekoration sowie Bastlerin von tausenden Sternen für die Aktion Sternstunden - Melitta Beck war und ist vielseitig aktiv und wohltätig. Auch im hohen Alter ist sie jung geblieben im Kopf. Die Falten im Gesicht, so sagt sie, streiche sie ab und zu einfach glatt.
Und das Beste: "Ich hab' immer noch Bock und Lust." Man glaubt es ihr sofort.