Es ist bereits ein fester Bestandteil der Jugendarbeit des Ortsverbandes Schweinfurt im Deutschen Amateur-Radio-Club: mit jungen Leuten in den Sommerferien kleine Rundfunkempfänger zusammenzubauen, heißt es in einer Pressemitteilung. Unterstützt wird diese Aktion durch die Kommunale Jugendarbeit der Stadt Schweinfurt.
Vor einigen Jahren wurde erstmals von den Schweinfurter Funkamateuren Jugendlichen ermöglicht, kleine Radios zusammenzubauen. Im Handel wurden geeignete preisgünstige Empfänger angeboten, die zunächst den Empfang von Mittelwellensendern ermöglichten. Nachdem diese Sender nach und nach stillgelegt wurden, musste auf die anfänglich etwas teureren UKW-Radios zurückgegriffen werden. Vor wenigen Jahren brachte ein Hersteller Bausätze heraus, die keine Lötarbeiten mehr erforderten. Mithilfe eines kleinen Steckbretts wurden die Bauteile eingefügt.
Auch am vergangenen Wochenende konnten zwei junge Leute begrüßt werden. Nicht immer funktionieren die Radios auf Anhieb. Es bedarf dann gelegentlich einiger Mühe durch die betreuenden Funkamateure, Fehler ausfindig zu machen. Um so größer ist anschließend die Freude, wenn – trotz der einfachen Gestaltung der Empfänger und der kleinen Drahtantenne – etliche Radiostationen klar und deutlich zu hören sind.
Die Bastelaktionen finden im Clubraum des Schweinfurter Ortsverbandes statt. Weithin sind die großen Antennen auf dem Dach des Jugendhauses in der Franz-Schubert-Straße zu sehen. Diese Antennen ermöglichen unter anderem weltweiten Betrieb. Die Teilnahme am Amateurfunkdienst ist ein Hobby, das allein in Deutschland über 60 000 Menschen begeistert. "Die Meinung, der Amateurfunk habe wegen der Mobiltelefone und des Internets an Bedeutung verloren, ist falsch", teilen die Verantwortlichen des Vereins mit. Der Amateurfunkdienst gestatte eine Vielzahl von Experimenten und Kontakten, die anderweitig nicht möglich seien.
Verbindung mit Astronauten
Für Funkamateure ist es beispielsweise spannend, mit einer Station in der Antarktis oder mit Astronauten auf der ISS Verbindungen aufzunehmen. Allerdings: Wer senden möchte, muss erfolgreich durch eine Prüfung bei der Bundesnetzagentur technische und betriebliche Kenntnisse nachweisen sowie gesetzliche Vorschriften kennen. Danach erhält der Betreffende ein Amateurfunk-Rufzeichen – weltweit einmalig.
Zudem sucht der Verein aktuell Nachwuchs. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Jugendliche nach einigen Jahren: Die Sache mit dem Radio war damals eine tolle Geschichte, die Geräte im Jugendhaus haben beeindruckt. Nun wäre endlich Zeit und die Möglichkeit, sich auf die Prüfung vorzubereiten. Unter www.darc.de sind Kontaktadressen zu finden.
