Mit mitreißenden, blasmusikalischen Konzertklängen startete die Heimatkapelle Sömmersdorf in der dicht besetzten Robert-Seemann-Halle in ein ganz besonderes Jahr. Das ist nämlich heuer geprägt vom 70-jährigen Bestehen der Heimatkapelle, die im Winter 1955/56 von einigen leidenschaftlichen Musikern auf Initiative von Ortslehrer Albert Vogt gegründet wurde und seitdem, wie auch Bürgermeisterin Simone Seufert in ihrem Grußwort attestierte, "das Dorfleben auf wunderschöne Weise bereichert".
Gewürdigt wurde dieses langjährige Engagement für die Musik auch vom Nordbayerischen Musikbund (NBMB), dessen Kreisvorsitzender Peter Geb nicht nur langjährige Aktive ehrte, sondern auch die Kapelle selbst mit zwei Urkunden – der zum 70-jährigen Bestehen und für 50 Jahre im NBMB bedachte.
Auf dem Programm standen viele Highlights. Das erste war da gleich zum Auftakt der Auftritt der im Herbst neu formierten Jugendkapelle unter der Leitung von Hanna Fischer. "Schön, dass wir wieder eine Jugendkapelle haben" lautete dann auch das Fazit der Vorsitzenden Carina Popp, die – verstärkt von einigen "alten Hasen", wie sie augenzwinkernd umschrieb – mit mal träumerischen irischen, dann wieder "unverfrorenen" Klängen souverän ihre Premiere absolvierte.
"Mary Poppins", "Titanic" und "Mulan"
Nach einer klitzekleinen Umbaupause glänzten dann die 28 Musikerinnen und Musiker der Heimatkapelle mit einem anspruchsvollen Programm, das diesmal weniger klassisch, sondern von modernen Stücken und Filmmusikklängen in symphonischer Bearbeitung geprägt war. Dies verriet Tobias Garbe gleich zum Auftakt. Er führte gemeinsam mit Kirstin Steiner und Marius Mergenthal durch den Konzertabend.
Von den gewaltigen Klängen des "Ceremonic Festivals" über die Superhits von Coldplay und Sia sowie der eingängigen Filmmusik von "Mary Poppins", "Titanic", "Mulan" oder Komponist Hans Zimmer reichte das Repertoire, das noch von einem furiosen Auftritt des Dirigenten Marcel Steinrichters gekrönt wurde, der auf seiner "Teufelsklarinette" bewies, das er mit seinen flinken Fingern nicht nur seit 20 Jahren hervorragend den Taktstock in der Heimatkapelle schwingt, sondern dazu ein wunderbarer Klarinettist ist. Weitere Musikerinnen und Musiker setzten im Laufe des Konzertes immer wieder solistische Akzente im insgesamt mit hoher Spielfreude agierenden Blasmusikensemble.
Nach gut zwei Stunden sorgte dann Jacob de Haans "Ross Roy" mit einem Werk, das der Komponist selbst ganz zu Recht als voller Metapher bezeichnet, für den klangschönen Schlusspunkt unter ein tolles Konzert. Dieses krönte die Heimatkapelle nach einem Riesenapplaus und stehenden Ovationen mit gleich drei klassischen Zugaben: Den traditionell stets zum Abschluss kredenzten Polkas "Wir Musikanten" und "Böhmischer Traum", sowie dem "Kaiserin Sissi Marsch".
Würdigung von Vereinsmitgliedern
Für 20 Jahre aktives Musizieren im NBMB wurden geehrt: Johanna Hohenstein, Kirstin Steiner, Marius Mergenthal, Steffen Sauer, Carina Popp, Nadine Markert, Bianca Krammel und Stefan Stark. Für 25 Jahre wurden Tobias Garbe, Michael Rüth und Lisa Schneider geehrt. Auf 30 Jahre bringen es Daniel Grünewald, Julia Mergenthal und Frank Seemann. Auf 40 Jahre blicken: Sabine Nöth, Martin Schlereth und Marcel Steinrichter. 50 Jahre mit dabei sind Klaus Büttner, Dieter Mergenthal, Maria Mergenthal, Ruthard Büttner und Burkard Seufert. Für 55 Jahre wurden Gerhard Grünewald, Winfried Mergenthal, Karlheinz Grünewald, Wilfried Mützel und Reinhold Full ausgezeichnet. Auf 20 Jahre Dirigententätigkeit blickt Marcel Steinrichter.
Außerdem wurden für ihre Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet: Tobias Garbe, Lukas Büttner, Horst Gottschall, Hubert Rüth, Michael Rüth und Lisa Schneider (25 Jahre:). Erich Full, Jürgen Grünewald, Anni Heilmann, Ingrid Vollmuth (50 Jahre), Roland Seemann und Oswald Greubel (65 Jahre).
Klassische Blasmusik gibt es im Jubiläumsjahr übrigens auch am Sonntag, 6. Juli, ab 14 Uhr beim Blasmusiknachmittag im Passionsgarten. Am Freitag, 8. August, findet dort dann ab 18 Uhr ein italienischer Abend statt.
