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SCHWEINFURT
Joachim Haas: Der Lobbyist der Kunst
Hand in Hand: Das neue Team des Kunstvereins Schweinfurt und der neue Ehrenvorsitzende (v.l.): Schriftführer Stefan Große, Schatzmeisterin Iris Muffert-König, Vorsitzender Ralf Hofmann, die ehemalige Stellvertreterin Christa Nothtroff, Ehrenvorsitzender Joachim Haas, seine Frau Gabriele sowie der neue erste Stellvertreter Franz Kochseder.
Foto: Oliver Schikora | Hand in Hand: Das neue Team des Kunstvereins Schweinfurt und der neue Ehrenvorsitzende (v.l.): Schriftführer Stefan Große, Schatzmeisterin Iris Muffert-König, Vorsitzender Ralf Hofmann, die ehemalige Stellvertreterin ...
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:17 Uhr

Gefreut hat er sich schon, gewollt hat er es aber nicht: Joachim Haas wurde zum Ehrenvorsitzenden des Kunstvereins ernannt. 30 Jahre lang prägte Haas gemeinsam mit seiner Frau Gabriele den Kunstverein Schweinfurt, jetzt haben sie sich aus dem Vorstand zurück gezogen. Das Lebenswerk der Familie Haas wird in Ehren gehalten, das Ehepaar den Verein weiter mit Rat und Tat unterstützen. Der Dank des Kunstvereins-Vorsitzenden Ralf Hofmann und der lange anhaltende Applaus der Mitglieder bei der jüngsten Mitgliederversammlung sprachen Bände. „Er ist ein echter Lobbyist der Kunst“, lobte Ralf Hofmann, denn ohne das Engagement von Haas über Jahrzehnte für die Schweinfurter Kunstszene wäre der Kunstverein nicht so gut aufgestellt und gäbe es wohl auch die Kunsthalle nicht.

Reibungslose Neuwahlen

Nicht unerwähnt bleiben darf auch der Rückzug von Christa Nothtroff aus dem Vorstand, der Hofmann ebenfalls für ihr unermüdliches Engagement, vor allem bei der Organisation von Ausstellungen, dankte. Die Neuwahlen des Vorstandes verliefen reibungslos. Als Vorsitzender bestätigt wurde Ralf Hofmann, neuer erster Stellvertreter ist Franz Kochseder, neue zweite Stellvertreterin Andrea Brandl.

Schriftführer wurde Stefan Große, Schatzmeisterin bleibt Iris Muffert-König. Beisitzer sind Anja Lampert, Christina Frase, Matthias Langer und Erich Schneider.

Erfolgreiches Ausstellungsjahr

Ralf Hofmann präsentierte den Mitgliedern die Bilanz eines arbeitsreichen, aber sehr erfolgreichen Jubiläumsjahres, schließlich feiert der Kunstverein 2016 seinen 30. Geburtstag. Sechs Ausstellungen gab es, die letzte „Wo sind wir denn“ mit Bildern von G. Hubert Neidhart im Kunstsalong der Kunsthalle läuft noch bis 8. Januar. Als besondere Höhepunkte nannte Hofmann die Ausstellung „Die freie Linie“ mit Zeichnungen und Graphiken von Paul Klee und Ernst Ludwig Kirchner von Anfang April bis Mitte Mai sowie natürlich das Bürgerfest am Marktplatz mit der Präsentation der Rückert-Büsten durch den Wertheimer Künstler Ottmar Hörl.

„Das hat alle Erwartungen übertroffen, die 600 Büsten sind schon lange ausverkauft“, freute sich Hofmann über den mehr als gelungenen Beitrag des Kunstvereins zum viel beachteten Rückert-Jahr in Schweinfurt, in dem insgesamt 10 000 Besucher die verschiedenen Ausstellungen und Veranstaltungen, insbesondere natürlich die große Rückert-Ausstellung von Rudolf Kreutner in der Kunsthalle, besucht haben.

Augenmerk auf junge Künstler

Für die Zukunft möchte sich der Kunstverein „inhaltlich weiterentwickeln“, so Hofmann. Da sich die Ausstellungsszene in Deutschland in den letzten Jahren gewandelt hat, möchte man verstärkt das Augenmerk auf junge Künstlerinnen und Künstler richten, wie man das 2016 bei der von Christa Nothtroff kuratierten Ausstellung von Matthias Grotevent und Tobias Nink schon mit Erfolg getan hat. Außerdem wolle man versuchen, Kunst auch an ungewöhnlichen Orten auszustellen und niederschwelligere Angebote zu machen, damit Besucher und Künstler stärker in Dialog kommen. Ein wichtiges Thema sind die Kunstreisen, die neu strukturiert werden sollen. Die Geschäftsstelle des Kunstvereins wird aus der Kanzlei Haas in die Räume der Blues Agency von Ralf Hofmann verlegt, außerdem wird eine Halbtagskraft zu festen Bürozeiten zur Verfügung stehen.

Langfristig gelöst werden muss laut Hofmann auch das Problem der Aufsichten bei Ausstellungen, wo man zwar einige sehr engagierte Helfer hat, insgesamt aber zu wenig.

 
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