Die Deutsche Bahn (DB) treibt ihre Bemühungen um den Verkauf der gesamten Trasse der Steigerwaldbahn zwischen Sennfeld und dem Bahnhof im Kitzinger Stadtteil Etwashausen weiter voran. Die zuständige DB Immobilien möchte die stillgelegte Strecke aber nicht als Ganzes, sondern in zwei Teilen veräußern: zum einen den bereits entwidmeten Teil auf Kitzinger Gemarkung und zum anderen die restliche Strecke von Großlangheim bis Sennfeld. Dies bestätigte jetzt ein Bahnsprecher auf Anfrage dieser Redaktion.
Das 576 665 Quadratmeter große und rund 42 Kilometer lange, nicht entwidmete Bahngrundstück von Großlangheim bis Sennfeld war von der DB Immobilien drei Wochen lang auf ihrer Internetseite zum Kauf ausgeboten worden. Mittlerweile ist die Offerte wieder von der Internetseite genommen worden. Dies bedeutet aber nicht, dass die Strecke schon verkauft ist oder gar dass politische Bemühungen insbesondere von Mandatsträgern von Bündnis 90/Die Grünen zu einem Umdenken der Bahn geführt hätten. Der Grund ist vielmehr, dass die Bieterfrist abgelaufen ist. Die Bahn bleibt bei ihrem Vorhaben, die Trasse abzustoßen. Es würden derzeit Verhandlungen mit den Kaufinteressenten laufen, erklärte der Bahnsprecher aus München. "Ein Vertragsabschluss ist noch nicht erfolgt" (Stand 28. Mai).
Auf der Internetseite der DB Immobilien als neues Angebot aufgetaucht ist nun das andere Teilstück, die ehemalige Eisenbahnstrecke auf dem Gemarkungsgebiet der Stadt Kitzingen. Die etwa 3,3 Kilometer lange Strecke beginnt auf Höhe der Tännigstraße (ehemaliger Bahnhof Kitzingen-Etwashausen) und verläuft dann parallel zur Nordtangente und zur Staatsstraße 2272 bis hinaus zur Gemarkungsgrenze von Großlangheim. Dieses zum Verkauf stehende Teil der alten Steigerwaldbahn-Trasse hat eine Grundstücksfläche von 41 616 Quadratmeter. Der Streckenabschnitt wurde in der Vergangenheit zunächst stillgelegt und dann auf Antrag der Stadt Kitzingen durch die Regierung von Mittelfranken auch entwidmet, also gemäß des Allgemeinen Eisenbahngesetzes "von den Bahnbetriebszwecken freigestellt".
Veräußert wird allerdings nur die Gleistrasse ohne die Ladehof- und Lagerplatzfläche im Bereich des ehemaligen Bahnhofs Etwashausen. Diese Fläche ist mit dem Bahnhofsgebäude und der Güterhalle bebaut und wird laut DB Immobilien erst zu einem späteren Zeitpunkt separat ausgeboten und veräußert.
Der Verkauf der Bahntrasse erfolgt "wie sie steht und liegt einschließlich des Schotters, der Weichen, Schwellen und Gleisanlagen sowie mit allen derzeit vorhandenen sonstigen Bahnanlagen". Die Flächen in den Kreuzungsbereichen Schiene/Straße sind allerdings an den jeweiligen Straßenbaulastträger abzutreten. Es handelt sich um sieben Bahnübergänge und eine Bahnüberführung mit einer Gesamtfläche von etwa 1700 Quadratmeter. Im Kaufvertrag werde dazu eine gesonderte Regelung getroffen, teilt die DB Immobilien mit.
Der Verkauf erfolgt gegen Höchstangebot. Angebote müssen dazu bis zum 14. Juni 2019 bei der Bahn eingegangen sein.
Hätte sich noch nie jemand gerührt, wäre es nicht zu dieser verwaltungsintensiven Ausschreibung gekommen.
Wahrscheinlich müssen die Grundstücke öffentlich ausgeschrieben werden, bevor diejenigen den Zuschlag erhalten, die den Zuschlag erhalten sollen? Oder irre ich mich?