"Für mich zählt jeder Mensch", so könnte in einem Satz das Engagement von Pater Arnold Schmitt in Papua-Neuguinea zusammengefasst werden.
Im Rahmen des Weltmissions-Monats der katholischen Kirche besuchte Pater Arnold Schmitt auf Einladung des örtlichen Sachausschusses Mission-Entwicklung-Frieden sowie der Bildungskoordination und dem Referat Weltkirche des Bistums die Pfarrei St. Rochus in Dittelbrunn. Zunächst feierte er dort mit der Gemeinde Eucharistie.
Nach dem Gottesdienst referierte der 65-jährige Ordensmann im gut besuchten Pfarrheim mit Filmen und Fotos über das Land Papua-Neuguinea und seinen Einsatz. Freimütig bekannte Pater Arnold, der gebürtig aus Aschaffenburg stammt, dass er vor 24 Jahren einen Weltatlas zur Hand nehmen musste, um Papua-Neuguinea zu finden. Das Land liegt in der tropischen Zone des Pazifiks nördlich von Australien und war einst eine deutsche Kolonie.
Das Landesinnere, in dem ca. 80 Prozent der Bevölkerung leben, ist bestimmt von Bergketten, tiefen Tälern und reißenden Flüssen, sodass die Stämme dort jahrhundertelang getrennt voneinander lebten und es daher über 800 Sprachen und Dialekte gibt. Die sprachliche Verständigung geschieht heute über die Amtssprache Tok Pisin.
Pater Arnold ist dort der letzte deutsche katholische Priester; viele Priester seien jetzt Einheimische oder kämen aus Indien. Etwa 2,5 Prozent der Papuas sind Katholiken.
Eines der großen Probleme ist die mangelnde Bildung, die häufig den Weg in Kriminalität vorzeichnet. Fast die Hälfte der Bevölkerung kann nicht lesen und schreiben. Daher werden in seiner Gemeinde nicht nur Alphabetisierungskurse für Kinder, Jugendliche und Frauen angeboten, sondern man gibt auch finanzielle Unterstützung bei Schuluniformen und beim Schulgeld.
Zu den Problemen zählt Pater Arnold auch den Glauben an Hexerei, der sich durch alle Gesellschafts- und Bildungsschichten zieht. Oft bleibe ihm nur, den Verfolgten, oft ältere Frauen, die Flucht zu ermöglichen.
Die Zuhörerschaft lauschte bei fairem Kaffee aus Papua-Neuguinea und Häppchen tief beeindruckt Pater Arnolds Ausführungen, die seinen Grundsatz deutlich machten: Jeder Mensch zählt.
Von: Claudia Markert, Monika Morick-Kraus (Sachausschuss Mission-Entwicklung-Frieden, St. Rochus - Dittelbrunn)