Noch steht sie voll, die neue Halle für den Nachsommer: Von den SKF-Hallen 410 und 411, elf Jahre Heimstatt des Nachsommers, geht es bekanntlich ins ZF-Kesselhaus – ebenso alt-ehrwürdiges Industrie-Ambiente, das den besonderen Charme einer besonderen Musikreihe ausmacht. Zum 19. Mal findet in diesem Jahr der Nachsommer statt und ihm wohnt aufgrund der neuen Location so etwas wie der Zauber des Anfangs inne.
Nachsommer-Organisator Clemens Lukas ist sehr glücklich mit den neuen Räumen, die wieder die Bühne, eine Bestuhlung mit ansteigenden Reihen zur besseren Sicht und einen großzügigen Lounge-Bereich mit Getränkeversorgung beinhalten. „Es wird großartig, wir freuen uns sehr, auch wenn wir unser Zuhause verlassen mussten.“ SKF-Geschäftsführer Thomas Burkhardt hat bei einer Pressekonferenz symbolisch den Nachsommer-Stab an seinen Kollegen Hans-Jürgen Schneider, Standortleiter des ZF-Werkes in Schweinfurt, übergeben und versichert, dass SKF sich weiter dem Nachsommer verpflichtet fühle und deshalb auch Hauptsponsor bleibe. Der Ursprung des Festivals war schon 2000 bei SKF, damals noch in der Halle 149, wo heute die Stadtgalerie steht.
Das Programm, das Clemens Lukas vorstellte, verspricht musikalische Leckerbissen. Es ist deutlich jazziger und poppiger geworden, was sicher kein Schaden ist. Los geht's am 7. September: Eine A-cappella-Pop-Show bringt ONAIR mit „Vocal Legends“ auf die Bühne, bevor Andrej Hermlin and his Swing Dance Orchestra am 8. September der Ära des Swing Tribut zollt – und gleichzeitig dem ZF-Kesselhaus, ehemalige Energiezentrale von Fichtel & Sachs schon in den 1920ern und 30ern.
Alte Bekannte, die Nachfolgeband der Wise Guys, geben sich ebenfalls die Ehre. Etwas Besonderes ist die so genannte „Piano Battle“, die in Asien tausende Menschen als Besucher anzieht: Zwei Pianisten stellen sich über sechs Runden der Publikums-Jury. Die Pop-Urgesteine von Erdmöbel sind auf Tour zum neuen Album „Hinweise zum Gebrauch“ und gastieren in Schweinfurt.
Ganz nah am Puls der Zeit ist die Jazzrausch Bigband, die einzige Resident-Bigband eines Technoclubs. Quer durch Europa führt Café del Mundo bei einer sonntäglichen Matinee in der Kunsthalle. Das letzte Wochenende wird international: Das Terem Quartet schickt „Liebesgrüße aus St. Petersburg“ und mit London Brass steht eines der traditionsreichsten Blechbläserensembles überhaupt auf der Bühne. Die Besucher erwartet wieder ein internationales, hochkarätiges und abwechslungsreiches Programm, das über den Tellerrand schaut und immer wieder neue Entdeckungen verspricht. Ein besonderes Anliegen war Clemens Lukas die Verpflichtung des international renommierten Jazz-Pianisten Michael Wollny. Der stammt aus Schweinfurt, kehrt nach Hause zurück und ist schon aufgrund seiner musikalischen Grenzüberschreitungen die Idealbesetzung für den Nachsommer im industriellen Ambiente. Wollny spielt am 23. September.
Das Programm im Überblick:
Freitag, 7. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: ONAIR – „Vocal Legends“ Samstag, 8. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: Andrej Hermlin and his Swing Dance Orchestra Freitag, 14. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: Alte Bekannte – „Wir sind da!“ Samstag, 15. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: Piano Battle Freitag, 21. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: Jazzrausch Bigband Samstag, 22. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: Erdmöbel Sonntag, 23. September, 11 Uhr, Kunsthalle: Kunstmatinee mit Café del Mundo Sonntag, 23. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: Michael Wollny Trio Freitag, 28. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: Terem Quartet Samstag, 29. September, 19.30 Uhr, ZF-Kesselhaus: London Brass