Der neue Sicherheits- und Ordnungsreferent der Stadt heißt Jan von Lackum. Der 38-jährige Jurist ist am Dienstag im Stadtrat in geheimer Wahl mit großer Mehrheit gewählt worden. Von Lackum war einer von elf Bewerbern auf die von der Stadt auch überörtlich ausgeschriebene Position. Er war als neuer Chef des neu geschnittenen Referats III als einziger auch vorgeschlagen. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Der zuvor bei der Stadt Erlangen tätige Jurist wird sein Amt am 1. Oktober antreten.
Auslöser für die Neuordnung verschiedener Referate war das altersbedingte Ausscheiden des bisherigen Jugend-, Schul- und Sportreferenten Jürgen Mainka Ende September 2013 und das von Baureferent Jochen Müller Ende März 2014. Außerdem endete die letzte sechsjährige Amtszeit aller berufsmäßigen Stadträte sprich Referenten – am 31. Juli 2013.
Die größten Veränderungen wurden für die Referate III und V beschlossen. Das bisher von Mainka geleitete Referat V erhielt neu den Bereich Soziales und das Job-Center hinzu und wird ab 1. Oktober von Jürgen Montag geleitet. Er wurde kürzlich wie auch Kämmerer Martin Baldauf für weitere sechs Jahre bis Ende Juli 2019 als Referent bestätigt.
Das logischerweise ebenfalls neu geschnittene Referat III (öffentliche Ordnung und Sicherheit, Meldewesen, Statistik, Standesamt) erhält vom alten Referat V das Bauverwaltungsamt, das Baurecht und den Bereich Umwelt hinzu.
Sein neuer Chef ist nun von Lackum, der inklusive der Stimme des Oberbürgermeisters 38 Jastimmen erhielt. Vier Stadträte stimmten ungültig, drei fehlten. Vor dem Urnengang stellte sich der gebürtige Duisburger kurz vor. Ältester dreier Brüder, Abitur in der Heimatstadt, Jurastudium in Göttingen. Den eigenen Wunsch „südliches Bundesland“ erfüllte er sich mit seiner Entscheidung, das Rechtsreferendariat am OLG Bamberg (1999 bis 2001) zu absolvieren. Er trat schon während dieser Zeit in eine Bamberger Kanzlei mit den Schwerpunkten Arbeits- und Baurecht ein, wurde in der Bamberger Kanzlei auch als Rechtsanwalt übernommen, entschied sich aber 2002 zum Wechsel in den öffentlichen Dienst.
Jan von Lackum wirkte ab November 2002 als Justitiar im Rechtsamt der Stadt Erlangen. Arbeitsschwerpunkte waren dort das private Bau-, Bauplanungs-, Vergabe- und Ordnungswidrigkeitsrecht sowie städtebauliche Verträge und die Rechtsberatung in Angelegenheiten der städtischen Tochtergesellschaften. Seit Juni leitete der 38-Jährige das Bauaufsichtsamt der Stadt Erlangen mit 25 Beschäftigten.
Von elf Bewerbern kamen vier in die engere Wahl, darunter eine Frau. Sie stellten sich im städtischen Haupt- und Finanzausschuss sowie in den Fraktionen vor. Wie von Pressesprecher Baldauf im Vorfeld angekündigt, gab es nun mit von Lackum einen mit den Fraktionen abgestimmten Wahlvorschlag.
Der Verwaltungsdirektor wird sich finanziell verbessern. Bisher als Laufbahnbeamter in A 15 angesiedelt, wird er nun als berufsmäßiger Stadtrat mit B 2 oder 6314 Euro besoldet. Von Lackum dankte für das eindeutige Votum. Er freue sich auf sein neues Amt in neuer Umgebung.