Januar
: Noch zwei Jahre, dann hätte die Metzgerei Pfister in der Wolfsgasse auf 125 Jahre zurückgeschaut, doch der Umsatz ging während der nicht enden wollenden Bauarbeiten in der Wolfsgasse und am Zeughaus derart zurück, dass Erika und Friedrich Pfister den Laden schließen mussten. Für die 48 Angestellten kam mit der Ankündigung, dass Saturn die Stadtgalerie verlässt, die Zusicherung, bei Media Markt in der Stadtgalerie beschäftigt zu werden. Da alle Baumbestattungsplätze vergeben waren, öffnete die Stadt den stillgelegten Teil des Deutschhoffriedhofs. Ab Montag, 22., kümmerten sich 60 Helfer in St. Johannis um die Gäste der Vesperkirche (bis 12. Februar). Das katholische Stadtdekanat beantragte beim Bischof den Umbau der neun Schweinfurter Gemeinden zu einer Großpfarrei.
Februar
: Die Innenstadt notfalls auch auf Kosten der Läden an der Peripherie zu stärken, schlug ein neues Gutachten dem Stadtrat vor. Ein toter Schwan lieferte den Beweis. Die Vogelgrippe war in Schweinfurt angekommen. SRAM setzte mit dem Ende der Fahrrad-Nabenproduktion den Schlusspunkt unter ein Kapitel der Schweinfurter Industriegeschichte, das die Firma Sachs 1907 mit dem weltweiten Erfolg der Torpedo-Freilaufnabe mit Schaltung aufgeschlagen hatte.
Mit 26 zu 18 Stimmen fällte der Stadtrat die Baumschutzverordnung. Über das von der Schweinfurter Liste initiierte Bürgerbegehren zum Erhalt der Verordnung entscheiden die Schweinfurter am 28. Januar.
März
: Im dritten Jahr in Folge wuchs die Einwohnerzahl auf 53 849 Schweinfurter. Die Staatsanwaltschaft stellte das Strafverfahren gegen Oberbürgermeister Remelé ein, der zugelassen hatte, dass der Chef des Personalamts in seiner Freizeit und für 7550 Euro nach dem richtigen unter den Bewerbern für den Chefsessel der Stadtwerke gesucht hatte. Fertiggestellt war der erste von drei Bauabschnitten für den barrierefreien Hauptbahnhof. Rechtzeitig vor der Brutzeit begann mit dem Abriss der Dachstühle der Abbruch der Kasernengebäude an der Franz-Schubert-Straße. Bei Grabungen am Kiliansberg wurden 80 Skelette und Mauerreste der ersten Kilianskirche (Abriss im Jahr 1388) gefunden.
April
: Richtfest wurde am Schindturm gefeiert, den Rotary Schweinfurt-Peterstirn mit Unterstützung der Stadt sanierte. Nach drei trockenen Jahren floß kein Wasser im Marienbach, der nur noch eine Ansammlung von Pfützen war. Die Stadt kaufte die Alte Reichsvogtei, die Teil des Kulturforums wird.
Mai
: Auf der Maxbrücke rollten die Autos während der Sanierung nur noch stadtauswärts. In der Spitalstraße wurden die Gas- und Wasserleitungen erneuert. Den Konflikt mit dem Betriebsrat beendete am Leopoldina Krankenhaus die Neueinstellung von über 20 Pflegekräften. Im Stadtwald starben die Eschen. Ein Pilzbefall setzte den von der anhaltenden Trockenheit geschwächten Bäumen zu. Richtfest wurde für das City-Karree „Am Alten Postplatz“ (ehemals Krönlein) gefeiert. Unter den vergleichbaren bayerischen Städten landete Schweinfurt beim ADFC-Fahrradklima-Test auf dem unrühmlichen letzten Platz.
Juni:
475 Jahre Reformation in Schweinfurt: Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm predigte in der St. Johanniskirche. Die SKF eröffnete im Süden das 40 Millionen Euro teure und weltweit größte und modernste Prüfzentrum für Großlager. ZF Friedrichshafen investierte 12,5 Millionen Euro in einen Neubau für die E-Mobilität. Der Stadtrat stellte die Weichen für einen neuen Stadtteil auf dem Gebiet der ehemaligen US-Wohnsiedlung am Kennedy-Ring.