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Stadtlauringen
Jahresbetriebsplan für den Stadtlauringer Gemeindewald
Die beiden Forstwirte Christof Elsner und Timo Winheim stecken Markierungsstäbe an die frisch gepflanzten Speierlinge, zur besseren Wiederauffindbarkeit bei kommendem Wuchs der Konkurrenzflora.
Foto: Harald Spiegel | Die beiden Forstwirte Christof Elsner und Timo Winheim stecken Markierungsstäbe an die frisch gepflanzten Speierlinge, zur besseren Wiederauffindbarkeit bei kommendem Wuchs der Konkurrenzflora.
ner -
 |  aktualisiert: 06.02.2025 02:39 Uhr

Revierförster Harald Spiegel stellte dem Gemeinderat den Jahresbetriebsplan für den Gemeindewald Stadtlauringen vor. Seit 20 Jahren ist er für diesen Bereich zuständig und Bürgermeister Friedel Heckenlauer nutzte die Gelegenheit zum ausdrücklichen Dank, zumal sich Spiegel in die Altersteilzeit verabschiedet und die Verantwortung an seinen Nachfolger Jonas Bayer übergibt.

"Der Wald wird nicht in einer Fabrikhalle produziert", veranschaulichte der Revierförster die steten Unwägbarkeiten, mit denen umzugehen sei. Das Wetter, die klimatischen Änderungen und das Verhalten des Wildes seien schlecht-kalkulierbare Umstände. Langfristige Betrachtungen seien deshalb notwendig und der jährliche Rückblick sei deshalb immer nur eine aktuelle Bestandsaufnahme.

Diese wies mit einer Holzernte von 4977 Festmetern (fm) einen mehr als doppelt so hohen Holzeinschlag aus, als das für einen Zeitraum von 20 Jahren vorgesehene Mittel von 2400 fm. In der Langzeitbetrachtung falle dieser Ausreißer jedoch kaum ins Gewicht. Dieser habe jedoch auch gute Gründe, die ein Plan nicht beeinflussen kann. Es war fast ausschließlich Schadholz, das den Wäldern entnommen wurde und somit eine unabdingbare Notwendigkeit. Der Umstand zeige aber anschaulich, inwieweit der Klimawandel inzwischen fortgeschritten sei.

Geschwächte Bäume hätten Insekten und Pilzen wenig entgegenzusetzen, erläuterte Harald Spiegel. Das Ende der Fichte im warmen Unterfranken sei deshalb absehbar. Inzwischen habe der Prachtkäfer beispielsweise im Wettringer Bauholz auch bei Eichen zugeschlagen. Die Rinde von Buchen weist Sonnenbrand durch strake Sonneneinstrahlung auf. Einzelne Bergahorne sterben aktuell an der Rußrindenkrankheit und beim Eschensterben ist kein Ende in Sicht.

Immerhin haben die Niederschläge in den vergangenen Jahren für etwas Entlastung gesorgt, wenngleich bis zum Vordringen zu Baumwurzeln ungleich mehr Wasser nötig ist, als zur kurzfristigen Feldbewässerung. Die extrem niederschlagsarmen Jahre von 2018 bis 2021 hätten nachhaltigen Schaden angerichtet, der durch die regenreicheren Folgejahre noch nicht kompensiert werden konnte. Zudem sei im weltweiten Schnitt 2024 das global wärmste Jahr überhaupt gemessen worden.

Neue Baumarten für die Ersatzaufforstung

Sorgfältiger Umgang mit der Natur sei deshalb weiter angemahnt. So wurde für die Rodungen am Ellertshäuser See Ersatzaufforstungen vorgenommen worden. Zum Einsatz kamen dabei erstmals 50 Waldwalnuss aus dem Himalaya. Es soll getestet werden, wie sehr sich diese klimaresistenten Pflanzen in Franken heimisch fühlen werden. Wildverbiss stellt dabei jedes Jahr ein Problem dar, das nur in Absprache mit dem Jäger und den anliegenden Privatwaldbesitzern geregelt werden kann. Um junge Menschen mit der Natur vertraut zu machen, gab es auch wieder eine Walderlebnisführung an der Steinbruchhütte.

Für dieses Jahr ist ein Einschlag von 2450 fm geplant. Für das Überleben der Fichte wäre ein niederschlagsreiches Jahr ein Segen. Die Naturverjüngungsmaßnahmen sollen weiter gehen. Insgesamt standen den Einnahmen von 160.600 Euro Ausgaben in Höhe von 158.343 Euro gegenüber. Haupteinnahmequelle war die Holzernte mit 119.000 Euro, die mit 66.000 Euro bei den Ausgaben ebenfalls den größten Einzelposten darstellte.

 
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