Das ABC habe er jetzt langsam aufgebraucht, schmunzelt Herbert Heilmann. Der erfahrene Dittelbrunner Züchter ist schon beim Y angekommen, bei der traditionellen Benennung seiner Vierbeiner: Seine Deutsch-Kurzhaar-Hündin Yuky vom Nonnenhaus hat an der höchsten und schwersten Prüfung ihrer Hunderasse, der "Dr. Kleemann-Zuchtausleseprüfung" teilgenommen, Ende Oktober in Thüle in Niedersachsen. Es gab die volle Punktzahl und den Formwert "vorzüglich" – damit auch das seltene und begehrte Prädikat KS einer Kleemann-Siegerin.
Um im Gespann mit dem Besitzer oder der Besitzerin antreten zu dürfen, braucht es erste Preise in den vorher abgelegten Prüfungen. Alle zwei Jahre wetteifern die besten heimischen Kurzhaar-Jagdhunde mit Bewerbern aus der ganzen Welt: aus den USA, Australien, Polen, Ungarn, Kroatien und weiteren Ländern des ehemaligen Jugoslawien, aus Italien, Frankreich, Spanien oder der Ukraine.
107 Teilnehmer waren gemeldet, etwas mehr als 40 "Gespanne" haben bestanden. Es ging querfeldein, bei den jagdhundtypischen Prüfungen. Auch Gehorsam und Gesamteindruck zählten.
Herbert Heilmann ist pensionierter Polizeibeamter, der früher auch Drogensuchhunde ausgebildet hat und lange Zeit mit Schäferhund Rex unterwegs war. Seit 1983 züchtet er Deutsch-Kurzhaar-Jagdhunde unter dem Zwingernamen "vom Nonnenhaus", mit einigem Erfolg. Unvergessen sind Kluge vom Hege-Haus oder Lord vom Nonnenhaus, die 2004 beziehungsweise 2010 als letzte Heilmannhunde die Dr. Kleemann-Prüfung bestanden haben: sozusagen den Oscar für Jagdhunde.