„Die Jagd hat in unserer Kulturlandschaft nach wie vor eine hohe Bedeutung.“ Beim Ehrenabend des Jagdschutzvereins Schweinfurt in der Amtskellerei in Stadtlauringen nannte die stellvertretende Landrätin Christine Bender den Erhalt eines artenreichen und gesunden Wildbestandes als die Aufgabe der Jäger. Zudem stünden sie in großer Verantwortung gegenüber anderen Landnutzungen, wie der Forst- und Landwirtschaft.
Bender hob auch die enge Verzahnung mit den Zielen des Naturschutzes hervor: „Der Jagdverband ist auch ein staatlich anerkannter Naturschutzverband.“ Dadurch ergäben sich Spannungsfelder, die in Einklang zu bringen seien. Ausführlich ging Bender auf die Bejagung von Schwarzwild ein, das zu einer besonderen Herausforderung für die Jäger geworden sei.
Grund seien nicht nur die Wildschäden, sondern auch die Seuchengefahr durch ein Einschleppen der Afrikanischen Schweinepest. Sie mahnte, keine Speiseabfälle von Wildschweinen an Hausschweine zu verfüttern und bei Unfallwild Proben an das Veterinäramt zu schicken.
Bender dankte Wolf Pösl, der den Schwarzwildhegering „Wässernachtal“ ins Leben gerufen hat und 16 Jahre lang den Vorsitz im Jagdschutzverein Schweinfurt geführt hat. Sein Nachfolger ist seit März Raimund Abele.
Bürgermeister Friedel Heckenlauer sprach das Spannungsfeld „Wild und Hege“ und die wald- und landwirtschaftliche Nutzung in den Jagdrevieren an. Der Naturraum werde vom Großteil der Bevölkerung weder als landwirtschaftliche oder forstwirtschaftliche Produktionsfläche, noch unter dem Gesichtspunkt der Jagd betrachtet, sondern fast ausschließlich unter dem Blickwinkel der Erholung. Gleichwohl stellte der Bürgermeister, in dessen Gemeindegebiet 15 Jagdreviere liegen, fest, dass regelmäßig einvernehmliche Lösungen gefunden wurden.
Mehrere Forderungen stellte der Vizepräsident des Bayerischen Jagdverbandes, Enno Piening, in seiner Rede an die Politik. So dürfe das Naturschutzrecht nicht über das Jagdrecht gestellt werden. Deutlich wandte er sich gegen eine Verlängerung der Schusszeiten für Schalenwild. Er beklagte auch das Insektensterben. Beifall von den anwesenden Mitgliedern erntete Piening, als er den Drückjagden oftmals den waidmännischen Charakter absprach: „Es geht dabei nur darum, möglichst effizient viel Wild zu töten.
“ Er rief die Mitglieder auf, in ihren Revieren dazu beizutragen, dass das abnehmende Verständnis der Bevölkerung für die Jagd sich wieder in Akzeptanz umkehre.
Zahlreiche Ehrungen standen an. Ulrich Pfeuffer, Eberhard Simon-Mathes und Jens Stahl wurden mit dem Hundeführerehrenzeichen in Bronze ausgezeichnet. Ehrenzeichen des Jagdschutzvereins Schweinfurt erhielten Bernhard Feuerbach (Silber) und Reiner Schwab (Bronze) für ihre Verdienste um die Hegegemeinschaft 4. Das Ehrenzeichen in Silber mit Eichenkranz erhielt Jagdberater Wolfgang Schmitt.
Ehrungen bei den Jagdhornbläsern: Monika Bauer, Werner Hümmer, Walter Zeißner (alle 20 Jahre), Lothar Edelmann, Hartwig Klüpfel, Edgar Sauer (alle 25 Jahre), Reiner Kloss (50 Jahre).
Schießleiter: Anton Albert, Uwe Heimrich (beide Jagdverbandsehrenzeichen in Bronze); Bernd Greubel, Ralph Völlmer (beide Ehrenzeichen des Jagdschutzvereins Scheinfurt in Silber), Edwin Fuchs, Gerhard Geuder (Eichenkranz Bronze), Edgar Derr, Stefan Ullrich (Bronze).
25 Jahre Mitgliedschaft: Adolf Braun, Theo Eselgrimm, Erwin Fuchs, Benno Göbel, Konrad Lutz, Ralf Michal, Josef Rösch, Eberhard Simon-Mathes.
40 Jahre: Willi Brach, Hilmar Dees, Hubert Redelberger, Jochen Serrand, Martin Serrand, Manfred Stremel, Gerhard Winkler.
50 Jahre: Manfred Bauer, Hans Peter Berthold, Karl Götz, Werner Klein, Reiner Kloss, Siegfried Strobel, Walter Summ.
60 Jahre: Hans-Georg Heinz
65 Jahre: Karl-Günter Dill, Erich Köhler.