Landrat Florian Töpper hatte erneut Vertreter aus Handwerk, Handel, Industrie, Kammern und Behörden unter dem Motto „Landkreis trifft Wirtschaft“ ins Landratsamt eingeladen. Ziel dieser Treffen ist es, den Austausch zwischen dem Landratsamt und den Unternehmen noch weiter zu fördern und zu vertiefen. Laut Pressemitteilung des Landratsamts ging es diesmal um das Thema Internetsicherheit.
Das Internet und die sozialen Medien sind für jedes Unternehmen zum wichtigsten Werbemittel geworden, soziales Engagement oder besondere Leistungen werden oft und gerne online präsentiert. Doch was geben Unternehmer dabei über sich und ihr Unternehmen online preis? Welche Zusammenhänge lassen sich damit herstellen? Und ist das Sammeln und Veröffentlichen von Daten strafbar? Auf diese Fragen ging Chan-jo Jun, Rechtsanwalt und Fachanwalt für IT-Recht aus Würzburg, im Rahmen der diesjährigen Veranstaltung ein.
Methode "Doxxing"
Überregionale Bekanntheit erlangte Chan-jo Jun durch sein Engagement gegen Hasskriminalität auf Facebook, mit dem er Ermittlungsverfahren gegen Mark Zuckerberg und andere Facebook-Manager ins Rollen und Facebook vor Gericht brachte. Er machte gleich zu Beginn seines rasanten und fesselnden Vortrags deutlich, dass auch er im Zusammenhang mit diesem Engagement mit dem sogenannten „Doxxing“ konfrontiert wurde. Darunter wird das Sammeln und Veröffentlichen von Daten, Fotos und persönlichen Informationen verstanden. Ziel dieser Attacken ist es meist, die Opfer zu verunsichern oder bloßzustellen.
„Würden Sie bitte Ihr Handy entsperren und Ihrem Sitznachbarn weiterreichen?“ Mit dieser Frage leitete Jun über zur Sammlung frei verfügbarer Informationen. Die Bereitschaft dazu war bei den Teilnehmern gering ausgeprägt. Die Daten, die auf den Smartphones vorhanden sind – beispielsweise Kontakte, Bilder oder Kommunikationsverläufe – werden jedoch allzu oft bereitwillig für Anwendungen freigegeben, in Clouds hochgeladen oder aktiv in den sozialen Medien geteilt.
Mit großem Applaus honorierten die Teilnehmer die packenden Ausführungen. So mancher nahm sich als Hausaufgabe mit, die Sicherheit seiner Mailadresse zu prüfen oder die Sicherheits- und Sichtbarkeitseinstellungen bei seinen Social-Media-Accounts schnellstens zu verändern.