
Der Geldersheimer Haushalt 2024 wurde bereits in der letzten Ratssitzung vorbehandelt. Die Verabschiedung des Budgetwerks ging nun entsprechend zügig und unaufgeregt über die Bühne: 5,7 Millionen Euro liegen im Verwaltungshaushalt, eine Steigerung des Volumens um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Vermögenshaushalt umfasst derzeit 3,6 Millionen Euro, womit er im Vergleich zum Jahr 2023 um 4,3 Prozent wächst. Aus dem Verwaltungshaushalt werden ihm rund 375.000 Euro zugeführt, deutlich mehr als zunächst angedacht.
Wie andere Kommunen stellt sich Geldersheim in naher Zukunft auf ausgabenintensive Jahre ein. Die Rücklagen werden mittelfristig schrumpfen. Statt 1,5 Millionen Euro im vergangenen Jahr sollen sie im Jahr 2027 rund 53.000 Euro betragen. Die Schulden sollen zunächst noch etwas gesenkt werden, im Jahr 2027 könnten sie allerdings auf fast 2,7 Millionen Euro klettern.
Derzeit wird vor allem in die Fortführung der Straßensanierungen, in diesem Fall die Erneuerung der Verbindungsstraße nach Schnackenwerth, investiert; ebenso in den Breitbandausbau und das neue Feuerwehrauto LF 10, das 570.000 Euro kostet. Zur Planung des millionenschweren neuen Bauhofs an der nördlichen Ortsausfahrt werden in diesem Jahr bereits 100.000 Euro in die Hand genommen. Beim LF 10 gab es mehrere Jahre Vorplanung. Das Löschgruppenfahrzeug muss unter anderem ins Feuerwehrhaus passen. Auch am Biegenbach lebt die Gemeinde von der Beteiligung an der Einkommens- und Umsatzsteuer (aktuell 2,05 Millionen Euro) sowie den Schlüsselzuweisungen (1,3 Millionen Euro), die einen Großteil der Einnahmen ausmachen. Dazu kommen 747.000 Euro aus der Grund- und Gewerbesteuer.
Keine Kreditaufnahmen in 2024 geplant
Auf der Ausgabenseite müssen derzeit 1,45 Millionen Euro für die Kreisumlage gestemmt werden, dazu kommen 1,47 Millionen Euro an Personalkosten und rund 1,3 Millionen Euro, die als Betriebskostenförderung für die Kindergärten vorgesehen sind. In diesem Jahr sind noch keine Kreditaufnahmen geplant.
"Das Wichtigste ist, dass wir trotz aller Herausforderungen solche Sachen bewegen können", stellte Bürgermeister Thomas Hemmerich fest, mit Blick auf finanziell schwierige Zeiten. In den nächsten 15 Jahren will Geldersheim zudem Zukunftsprojekte im Rahmen der Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) angehen, in Fortsetzung der Dorferneuerung. In der gleichen Ratssitzung wurden mögliche Maßnahmen vorgestellt, im Umfang von mehreren Millionen Euro, mit entsprechenden Zuschüssen. Thomas Kundmüller sah seitens der CSU einen "ausgeglichenen Haushalt". Die Verabschiedung erfolgte einstimmig. Viel Lob gab es für die Arbeit der Finanzverwaltung, rund um Kämmerer Pascal Schäfer.