Mit einer Bauvoranfrage des Landratsamt Schweinfurt beschäftigte sich der Bergrheinfelder Gemeinderat in seiner Sitzung. Auf dem vom Landratsamt betriebenen Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle sollen zwei neue Photovoltaikanlagen errichtet werden. Hintergrund des Ganzen: das dort in der Biogasanlage produzierte Gas soll künftig so aufbereitet werden, dass es als Ersatz für Erdgas dienen kann.
Dadurch entfällt die Produktion von Strom, für die Veredelung des Biogases wird jedoch weitere Energie benötigt. Dies soll mit Hilfe von zwei neuen Photovoltaikanlagen auf dem Gelände geschehen. Eine Anlage mit 1,6 Hektar ist im nördlichen Bereich (außerhalb des Zaunes in Richtung Geldersheim), die andere im südlichen (auf dem Deponiebereich, innerhalb des Zaunes) mit 1,3 Hektar geplant.
Bei der "nördlichen Fläche", deren Eigentürmer der Landkreis ist, handelt es sich um landwirtschaftliche Nutzfläche, erklärte Bürgermeister Ulrich Werner. Würde dort gebaut, wären Ausgleichsflächen fällig. Die würden nicht vom Bergrheinfelder Gebiet entnommen werden, hat man der Gemeinde bereits zugesichert.
Der Gemeinderat betrachtete die Voranfrage des Landratsamtes kritisch. Gemeinderätin Ulrike Hochrein vom Bündnis90/Die Grünen betonte, man solle sparsam mit den Flächen dort umgehen. CSU-Gemeinderat Michael Eusemann forderte, dass für Photovoltaikanlagen dort zunächst die Dachflächen der Gebäude auf dem Gelände der Rothmühle benutzt werden sollten. Auch eine in der Vergangenheit genehmigten Fläche für Müllfahrzeuge könnte man für Anlagen nutzen. "Man macht es sich einfach", meint Eusemann. Man könne Dinge auch kombinieren, findet das Gemeinderatsmitglied. Das Bergrheinfelder Gremium teilt dem Landratsamt mit, dass man der Bebauung mit Photovoltaik der südlichen Fläche zustimmen würde, im nördlichen Bereich jedoch erstmal nicht.
Einen Appell richtete Bürgermeister Werner in Sachen inhaltlicher Beiträge in den "Berger Nachrichten" an die politischen Parteien und Organisationen und an alle Gemeinderäte. Im amtlichen Teil des Blattes sei keine politische Meinungsbildung erwünscht. Die Gemeinde sei an das Neutralitätsgebot gebunden. Der Auslöser dieser Debatte waren Inhalte während des zurückliegenden Wahlkampfes. Der Beschluss der Verwaltung zu dem Tagesordnungspunkt sollte lauten: "...dass im amtlichen Teil keine Artikel mit Wertung, Empfehlungen oder ähnlichem erscheinen dürfen, die auf das politische Geschehen Einfluss nehmen könnten."
Suche nach Autoscootern für die Kirchweih
Es dürften lediglich "Sachberichte" erscheinen. Außerdem solle der Rat die Verwaltung anweisen, künftig "unter Anwendung eines strengen Maßstabes, Artikel, die der politischen Meinungsbildung dienen könnten, zurückzuweisen." Die Definition sorgte für einige Irritationen im Gremium. Ein Beschluss wurde nicht gefasst, es blieb bei einem Appell in der Sache seitens des Bürgermeisters.
Einen Sachstand über die bevorstehende Kirchweih in Bergrheinfeld gab TSV Bergrheinfeld-Vorstand Herbert Treuting. Unter anderem berichtete er über die organisatorische Odyssee bei der Suche nach einem Schausteller für Autoscooter. Über die Jahre 2021 und 2022 der Feuerwehren in Garstadt und Bergrheinfeld berichteten deren Kommandanten Achim Hiernickel und Matthias Endres sowie dessen Stellvertreter Daniel Hornung.