Von der ersten Minute an wurde in der Turnhalle des Schweinfurter Humboldt-Gymnasiums um jeden Ball hart, aber fair gekämpft, heißt es in einer Pressemitteilung. Insgesamt 27 Spiele gab es bei der sechsten Auflage des von der Lebenshilfe Schweinfurt und von der Turngemeinde Schweinfurt 1848 ausgerichteten integrativen Fußballturniers heuer zu sehen. Das stand dieses Mal unter dem Motto „Aktion MITMensch“.
Vier U11- und U13-Mannschaften aus der Region und sechs Erwachsenen-Mannschaften aus dem Behindertensport traten dabei untereinander in Freundschaftsspielen an. Ein Einlagespiel zwischen Schweinfurter Stadt- und Kreisräten sorgte zusätzlich für Stimmung, ebenso der Auftritt der Schweinfurter Samba-Gruppe „Ritmo Candela“.
Sieben spannende Spielstunden
Auch Schweinfurts zweite Bürgermeisterin, Sorya Lippert, und Schweinfurts dritter Bürgermeister, Karl-Heinz Kauczok, waren unter den Zuschauern und zeigten sich so mit der Idee hinter dem integrativen Fußballturnier verbunden: Menschen mit und ohne Behinderung in Kontakt und ins Gespräch miteinander zu bringen, um Berührungsängste abzubauen. Nach rund sieben spannenden Spielstunden nahm schließlich der Schirmherr des Turniers, der Schweinfurter Landrat Florian Töpper, am Abend die Siegerehrung vor.
„Ich denke, da geht jeder mit einem guten Gefühl nach Hause“, sagte Hilmar Knoblach, Vorstandsmitglied der Lebenshilfe Schweinfurt, mit Blick auf den abwechslungsreichen Turniertag. Monika Niestroj, Fußball-Jugendleiterin bei der Turngemeinde 1848, kommentierte alle 27 Spiele und wertete das Turnier besonders für die teilnehmenden Jugendmannschaften als eine gelungene Veranstaltung: „Sie beobachten die Erwachsenenmannschaften, feuern sie an und kommen auch mit den Spielern in Kontakt.“
Die Spiele bestritten dieses Jahr die U11- und U13-Mannschaften der TG 48 (1. Platz), der JFG Euland Region (4. Platz), des VfL Euerbach (2. Platz) und der FT Schweinfurt (3. Platz). Bei den Erwachsenen spielten Mannschaften der zur Lebenshilfe Schweinfurt gehörenden Werkstätten in Sennfeld (1. Platz), Augsfeld (4. Platz), Hohenroth (6. Platz), Nüdlingen (5. Platz) und Hammelburg (3. Platz) sowie der Ahorner Werkstatt der Wefa GmbH (2. Platz).
Auch Spieler und Trainer zeigten sich mit dem Turnier zufrieden. „Das Turnier ist entspannend“, sagte Patrick Leidner. Der Spieler des Teams der Werkstatt für behinderte Menschen Augsfeld schätzte dabei vor allem die Abwechslung zum Alltag und den Kontakt zu den anderen Erwachsenen-Mannschaften. Und Teamkollege Joshua Gerstner ließ wissen: „Man lernt andere Leute kennen und kann Freundschaften schließen.“
„Die Idee hinter dem Turnier ist prima“
Die beiden Trainer Willi Schedel und Uwe Dieterich waren mit ihrer Mannschaft aus der Werkstatt für behinderte Menschen Hammelburg bereits zum sechsten Mal beim integrativen Fußballturnier mit dabei. „Die Idee hinter dem Turnier ist prima“, sagte Schedel. Er hält das Turnier, das jeweils am Jahresanfang stattfindet, für seine Mannschaft auch für einen gelungenen Start in die neue Fußballsaison. „Schön ist der Sportgeist und der Kontakt zu den anderen Mannschaften“, fasste Dieterich seine Eindrücke zusammen.
Erstmals hatte das integrative Fußballturnier im Januar 2015 stattgefunden, ausgerichtet vom TSV Grafenrheinfeld und der Lebenshilfe Schweinfurt. Die Begeisterung der teilnehmenden Mannschaften und Zuschauer ließ bis heute fünf weitere Turniere folgen, ausgerichtet von der Turngemeinde 1848 und der Lebenshilfe.