Er wollte sich selbst ein Bild machen, deshalb besuchte der neue Innenstaatssekretär Sandro Kirchner gemeinsam mit Regierungspräsident Eugen Ehmann am Freitagnachmittag die unterfränkische Anker-Einrichtung bei Geldersheim (Lkrs. Schweinfurt). Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine ist sie zur Drehscheibe für die hier ankommenden Flüchtlinge geworden.
Rund um die Uhr fahren Busse und Autos mit geflüchteten Menschen aus dem Kriegsgebiet vor. Zum Großteil sind es Frauen mit Kindern. Sie werden registriert und dann in dezentrale Einrichtungen oder Privatunterkünfte gebracht. Ihre Zahl wechselt täglich. Am Freitag waren es 100, zusätzlich zu den 1000 Asylbewerbern aus anderen Ländern.
"Ich bin sehr beeindruckt, in welch kurzer Zeit die hiesigen Strukturen für die ukrainischen Kriegsflüchtlinge hochgefahren wurden", sagte Kirchner. Bayernweit seien über 40.000 neue Unterkunftsplätze für ukrainische Geflüchtete geschaffen worden, davon über 5.000 in Unterfranken. Auch die Registrierungskapazitäten seien dank der Unterstützung der Bayerischen Polizei gesteigert worden.
"Da steckt sehr viel Einsatz und Engagement dahinter, den es auch weiterhin brauchen wird", verwies Kirchner auf die Herausforderungen wie Bereitstellung von Kita- und Schulplätzen, die Sicherstellung der medizinischen Versorgung oder die Integration. Er lobte den Einsatz aller Beteiligten: "Staat und Gesellschaft tun Hand in Hand alles Menschenmögliche, um die Kriegsflüchtlinge bestmöglich zu unterstützen." Sein Eindruck: "Der Anker ist eng beim Menschen."