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Schweinfurt
Innenminister Hermann verleiht zwei Schweinfurtern die Courage-Medaille
Ute Gökcayir und Michael Bathon schlugen drei Männer in die Flucht, die einen 19-Jährigen angriffen. Der Minister bezeichnet sie als "Vorbilder für Zivilcourage".
Für seine Zivilcourage überreichten Innenminister Joachim Herrmann (links) und Landespolizeipräsident Michael Schwald die Courage-Medaille an Michael Bathon. Der Schweinfurter hat gemeinsam mit einer Frau drei Täter in die Flucht geschlagen, die einen 19-Jährigen angegriffen hatten.
Foto: Matthias Balk | Für seine Zivilcourage überreichten Innenminister Joachim Herrmann (links) und Landespolizeipräsident Michael Schwald die Courage-Medaille an Michael Bathon.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:22 Uhr

Als "großartige Vorbilder für Zivilcourage" hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann 31 Bürgerinnen und Bürger mit der Courage-Medaille ausgezeichnet, die sich auf unterschiedliche Weise für die Innere Sicherheit in Bayern verdient gemacht haben. Unter ihnen sind mit Ute Gökcayir und Michael Bathon auch zwei Schweinfurter. Sie eilten im Februar 2023 einem jungen Mann zu Hilfe, der von mehreren Personen angegriffen wurde. Durch ihr beherztes Eingreifen schlugen sie die Täter in die Flucht.

Der Vorfall wird in der Pressemitteilung des Innenministeriums folgendermaßen geschildert: Es war der 13. Februar gegen 22.20 Uhr in Schweinfurt. Ein 19-Jähriger befand sich alleine zu Fuß auf dem Nachhauseweg, als er von drei ihm unbekannten Personen aggressiv angesprochen und regelrecht "eingekesselt" wurde. Er sei dabei herumgeschubst worden und habe sich nicht befreien können.

Ute Gökcayir kam als Passantin vorbei und eilte dem jungen Mann zur Hilfe. Sie sprach die beteiligten Personen an und forderte sie lautstark auf, den jungen Mann in Ruhe zu lassen. Dadurch wiederum wurde ein weiterer Passant auf diese Situation aufmerksam und eilte herbei. Michael Bathon schrie die drei Täter an. Einer des Trios drehte sich sofort um, ging auf ihn los und wollte ihn angreifen.

Helfer erlitt selbst Verletzungen

"Zum Glück sind Sie, Herr Bathon, kampfsporterfahren und konnten den Angreifer zu Boden bringen", lobte Herrmann das mutige Vorgehen des Schweinfurters. Allerdings kamen dem Widersacher die beiden Mittäter zu Hilfe. Zu dritt schlugen und traten sie dann gewaltsam auf dem inzwischen ebenfalls am Boden liegenden Helfer ein. Durch die Attacken erlitt er Verletzungen und hatte danach Schmerzen im Hals-, Rücken- und vor allem im Kopfbereich. 

Die drei Täter ergriffen im Anschluss die Flucht. Einer von ihnen sei ein mehrfach vorbestrafter 17-Jähriger, heißt es. Er konnte im Rahmen einer sofort eingeleiteten Fahndung in Schweinfurt festgenommen werden.

"Sie sind beide dem Heranwachsenden mutig zu Hilfe gekommen und haben ihn womöglich vor schwereren Verletzungen bewahrt, auch wenn Sie dadurch teilweise selbst verletzt wurden. Wir danken Ihnen beiden herzlich für Ihr couragiertes Einschreiten", sagte Herrmann in seiner Laudatio. Gemeinsam mit Landespolizeipräsident Michael Schwald überreichte er dann die Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit – kurz Courage-Medaille.

Medaille symbolisiert Mut, Entschlossenheit und Engagement

"Wir ehren mit dieser Auszeichnung außergewöhnliche Menschen, die sich in besonderer Weise für die Sicherheit und den Schutz unserer Gesellschaft eingesetzt haben", betonte Herrmann. Die Courage-Medaille symbolisiere Mut, Entschlossenheit und Engagement.

Der Innenminister erinnerte auch an die Terroranschläge in den USA am 11. September 2001, durch die viele couragierte Menschen ihr Leben lassen mussten, beispielsweise weil sie Menschen aus den brennenden Zwillingstürmen retten wollten. Oder Dominik Brunner, der nach einem grausamen Angriff starb, als er am 12. September 2009 Jugendliche vor einem gewalttätigen Übergriff in der S-Bahn beschützen wollte. "Der Name Dominik Brunner steht seitdem bundesweit für Zivilcourage. Wir werden das Gedenken an ihn immer in Ehren halten", erklärte Herrmann und machte deutlich: "Niemand muss sich in Lebensgefahr bringen. Wichtig ist aber, nicht wegzuschauen und zumindest gleich die Polizei zu verständigen."

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