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SCHWEINFURT
Inklusions-Projekt geht zu Ende
Im Bild (von links) Theresa Oestemer (Netzwerk Inklusion), Rosemarie Fürst (Gebärdendolmetscherin) Herr Weimann (Firma P.A.C.) und Frau Bartz (gehörlos), Herr Trabert (gehörlos) und Andreas Traub (Sanitätshaus Traub) beim Fachsymposium zum Abschluss des Inklusions-Projekts ISOS.
Foto: bfz Schweinfurt | Im Bild (von links) Theresa Oestemer (Netzwerk Inklusion), Rosemarie Fürst (Gebärdendolmetscherin) Herr Weimann (Firma P.A.C.) und Frau Bartz (gehörlos), Herr Trabert (gehörlos) und Andreas Traub (Sanitätshaus Traub) ...
Bearbeitet von Julian Rohr
 |  aktualisiert: 02.04.2019 09:45 Uhr

Wenn die Aufgabe zum Menschen passt, dann gibt es auch eine Chance“, sagt Andreas Traub. In seinem Sanitätshaus beschäftigt er derzeit einen gehörlosen Mitarbeiter. Traub ist einer der Referenten, die am Donnerstag beim Fachsymposium im Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft (bfz) in Schweinfurt über die Inklusion von schwerbehinderten Menschen sprachen. Veranstaltet wurde das Symposium vom bfz und der Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) in Kooperation mit allen fünf Jobcentern der Region Main-Rhön und der Agentur für Arbeit.

Heinze: „Mehr Druck auf die Arbeitsgeber“

Hintergrund der Veranstaltung war der Abschluss des Projekts ISOS („Inklusive Sozialraumorientierung für schwerbehinderte Menschen in der Region Main-Rhön“). Finanziert wurde es für drei Jahre vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Ziel von ISOS war es, ein breites Netzwerk aufzubauen, um möglichst viele arbeitslose schwerbehinderte Menschen in die Gesellschaft zu integrieren – so wie es auch Andreas Traub tut. Er sprach über die Hürden und Kommunikationsschwierigkeiten im alltäglichen Geschäft, aber auch von vielen Vorteilen und den wertvollen Kompetenzen, die sein neuer Mitarbeiter mitbringen würde.

Er ist überzeugt: Im Unternehmen gibt es durchaus Beschäftigungsmöglichkeiten für behinderte Menschen.

Laut Projektleiterin Yvonne Röll konnten 35 Prozent der rund 200 Teilnehmer erfolgreich in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermittelt werden. Das sei weit mehr, als man sich ursprünglich erhofft hatte. Das Besondere am ISOS-Projekt: Die „sozialraumorientierte Unterstützung der Arbeitslosen“, das heißt, der Mensch sei dort abgeholt worden, wo er zu Hause war und wo er gerade Unterstützung gebraucht habe. Gleichzeitig sei es darum gegangen, zwischen Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Kostenträgern Vertrauen herzustellen und eine gute Lösung zu finden, so Colja Lauterbach vom Integrationsfachdienst Schweinfurt. Für den Behindertenbeauftragte von SKF, Wolfgang Heinze, nicht genug: Seiner Meinung nach müsste mehr Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt werden: „Entweder muss die Beschäftigungs-Quote oder die Ausgleichsabgabe deutlich erhöht werden.“

Projektgedanke wird fortgeführt

Der Arbeitsmarkt hat sich im Verlauf der drei Projektjahre gewandelt, sagt Stephan Zeller, Leiter des bfz. In der Region gebe es zwar nahezu Vollbeschäftigung; dennoch würden nicht alle im gleichen Maß davon profitieren. Insbesondere schwerbehinderte Menschen falle der Einstieg bzw. Wiedereinstieg ins Arbeitsleben weiterhin schwer. Deshalb sei das Thema auch nach dem Ende des Projekts immer noch aktuell.

Die Netzwerkarbeit, die durch ISOS entstand, soll auch nach dem Projektende fortgeführt werden. Das Unternehmens-Netzwerk „Inklusion“, ein Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation e.V., wolle sich zusammen mit den örtlichen Arbeitgebern, Einrichtungen und Fachbehörden weiterhin um die Integration behinderter Menschen kümmern. Die Unterstützung von schwerbehinderten Menschen werde dabei durch Fachleute, wie Reha-Mitarbeiter, Integrationsfachkräfte oder Inklusionsberater weitergeführt.

 
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