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SCHWEINFURT (CHR)
„Industrie ohne Kultur hat keine Zukunft!“
„Schweinfurt war ein Höhepunkt unserer Heimattage. Wir haben echtes Neuland betreten“. Mit diesen Worten zog Bund Naturschutz-Chef Hubert Weiger Bilanz über den 34. Bayerischen Heimattag unter dem Motto „Industrie und Kultur“.
Viel Prominenz beim 34. Bayerischen Heimattag, von links: Landtagspräsident a. D. Johann Böhm, Hubert Weiger (Landesvorsitzender Bund Naturschutz), die ausgezeichneten Heimatpfleger Longin Mößlein und Karl-Heinz Hennig (vorne), Landrat Harald Leitherer, OB Gudrun Grieser, Staatskanzleichef Eberhard Sinner und Professor Manfred Treml, Vorsitzender des Verbandes Bayerischer Geschichtsvereine.       -  Viel Prominenz beim 34. Bayerischen Heimattag, von links: Landtagspräsident a. D. Johann Böhm, Hubert Weiger (Landesvorsitzender Bund Naturschutz), die ausgezeichneten Heimatpfleger Longin Mößlein und Karl-Heinz Hennig (vorne), Landrat Harald Leitherer, OB Gudrun Grieser, Staatskanzleichef Eberhard Sinner und Professor Manfred Treml, Vorsitzender des Verbandes Bayerischer Geschichtsvereine.
Foto: FOTO Christopher Richter | Viel Prominenz beim 34. Bayerischen Heimattag, von links: Landtagspräsident a. D. Johann Böhm, Hubert Weiger (Landesvorsitzender Bund Naturschutz), die ausgezeichneten Heimatpfleger Longin Mößlein und Karl-Heinz ...
Redaktion
 |  aktualisiert: 17.05.2007 03:04 Uhr

„Ich habe während der drei Tage viele kleine Aha-Erlebnisse gehabt“, meinte Weiger in der Rathausdiele vor rund 200 Zuhörern, darunter Staatskanzleileiter Eberhard Sinner, der ehemalige Präsident des bayerischen Landtages, Johann Böhm, und Vertreter von Verbänden, Gebietskörperschaften und Behörden. Von einem Altstadtrundgang über ein Heimatfest am Georg-Wichtermann-Platz bis zu einer Abendveranstaltung in der Amtskellerei Stadtlauringen wurde den Gästen an drei Tagen ein abwechslungsreiches Programm geboten. Am Samstagnachmittag hielt Kulturamtsleiter Dr. Erich Schneider einen Vortrag zum Thema „Zukunft findet Stadt - Industrie und Kultur in Schweinfurt.“

Als einen Zauberschrank, in dem sich immer neue Schubfächer auftun, bezeichnete Sinner die fränkischen Lande. Der gelernte Forstwirt aus Lohr bezeichnete in seinem Grußwort die Würzburger Residenz, Schloss Gaibach, den Kreuzberg und die Schweinfurter Stadtmauer als interessante Facetten. Das „Alleinstellungsmerkmal Franken“ sei freilich der Wein. Schweinfurt, so der Minister weiter, habe sich als Keimzelle des Bayerischen Wirtschaftswunders bewährt und im Globalisierungsprozess mit Unterstützung der Staatsregierung als wettbewerbs- und konkurrenzfähig erwiesen.

Bis 2014 möchte der Minister übrigens nach schottischem Vorbild einen „National Trust“ aufbauen. Das heißt: Bürger für finanzielle Beiträge zu gewinnen, um die Kulturgüter des Freistaates mit Privatmitteln in Schuss halten zu können. „Lederhose und Kilt, das passt doch gut zusammen!“, flachste er.

Die Gastgeber, OB Gudrun Grieser und Landrat Harald Leitherer, nutzten die Festveranstaltung, um die Vorzüge von Stadt und Landkreis hervorzuheben. Den meisten Applaus erhielt bei der Festveranstaltung am gestrigen Sonntag der Vortrag zum Thema „Industrie und Kultur - ein bebildeter Blick in Bayerns Kulturgeschichte“ von Prof. Dr. Manfred Treml, dem Vorsitzenden des Verbandes der Geschichtsvereine. „Die momentane Abhängigkeit der Wissenschaft von der Wirtschaft ist besorgniserregend“, ärgerte sich der Münchner. Profilbildung, Alleinstellungsmerkmale, Ökonomisierung der Lehre und Bachelorisierung der Studenten, das seien die gängigen Schlagworte. „Die Lehre wird zum Marktplatz, die Studenten zu Kunden und das Zauberwort Drittmitteln hat die Geister verwirrt“. Ohne Kultur habe auch die Industrie keine Zukunft in diesem Land, betonte Treml.

Am Sonntagnachmittag fanden noch zwei Exkursionen in den Landkreis statt. Mit Bussen ging es wahlweise nach Gochsheim (ökologische Flurneuordnung, renoviertes Rathaus) oder Schwebheim (Apotheker-Gärtlein), anschließend ins Schloss Mainberg.

Die Festveranstaltung wurde musikalisch von den Üchtelhäuser Holzbläsern umrahmt. Die Heimatpfleger Karl-Heinz Hennig und Longing Mößlein erhielten für ihre überragenden Verdienste die Medaille für vorbildliche Heimatpflege.

 
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