
"Die Konzerte des Posaunenchors am Karfreitag und zum Reformationsfest sowie das des Sonnenstrahlchors im Juli erbrachten Spenden in Höhe von 3902 Euro", bilanzierte der Vorsitzende der Indio-Hilfe-Peru, Emil Heinemann, anlässlich der Übergabe der Spende zum Konzert am Reformationsfest.
"Im 35.Jahr unserer Entwicklungsarbeit befassen wir uns derzeit mit drei verschiedenen Projekten. In Mexiko will Indio-Hilfe-Peru in der Gemeinde Pahactla /Bundesstaat Hidalgo für rund 5000 Menschen mithelfen, ein Gesundheitszentrum mit medizinischen Geräten auszustatten. Die vorhandene Einrichtung der dortigen Station beschränkt sich nur auf wenige Liegen und fast keinerlei medizinischen Geräten, Instrumenten und Medikamenten", so Emil Heinemann. Das Telefon funktioniert nicht, Straßen und Wege sind schlecht passierbar und bis zum nächsten Krankenhaus benötigt man über eine Stunde - wenn überhaupt einmal ein Fahrzeug vorhanden ist.
Nach der von dort vorgelegten Anforderungsliste habe Indio-Hilfe-Peru signalisiert, die Kosten zu übernehmen. Dazu zählen ein Bügelgerät zur Sterilisation von Tüchern und Binden, ein Blutdruckmessgerät und Stethoskope, ein Doppler zum Messen von Herztönen des Fötus bei Schwangeren, Messgerät für Blutzucker,Diabetes-Urin-Teststicks, Zerstäuber, Diagnose-Kit (Otoskop, Ophthalmoskop), Digitales Ohrthermometer, Personen- und Babywaage sowie einen Kühlschrank für die Aufbewahrung von Medikamenten.
Im Hinblick auf die Gewinnung von elektrischer Energie will Indio-Hilfe-Peru die Kosten für Solar- beziehungsweise Photovoltaikmodule übernehmen. Hier laufen bereits die Vorplanungen und Prüfungen. Die Menschen werden von der Regierung allein gelassen, so Heinemann. Versprechen werden nicht gehalten und notwendige Arbeiten, beispielsweise im Bereich Infrastruktur nur dann ausgeführt, wenn auch etwas für den Ausführenden "herausspringt".
Im Hinblick auf das zweite Projekt in Ecuador erinnerte Heinemann an das Erdbeben im Jahr 2016. Noch immer leiden viele Menschen unter den Auswirkungen dieser Naturkatastrophe. Das Erdbeben hat die schon schlechte Situation noch erheblich verschlimmert und die Menschen verzweifelter gemacht. Auch der Konflikt im angrenzenden Kolumbien und der Drogenhandel schüren Gewalt, insbesondere gegen viele Kinder. Sie werden in dortigen Bandenkriegen nicht nur als Arbeiter und Drogenkuriere missbraucht. Eine steigende Zahl Mädchen und Jungen wird verkauft, verschleppt und im schlimmsten Fall ermordet.
Aus diesem Grund will Indio-Hilfe-Peru mithelfen, die Lebensqualität zu verbessern. Gemeinsam mit der Hilfsorganisation SOLyDAR, die bereits Zelte, Wassertanks, Taschenlampen und Hygieneartikel zur Verfügung gestellt hat, soll nun mit überschaubaren Mitteln ein Bildungs- und Kulturzentrum dazu helfen, Kinder und Jugendliche von der Straße zu holen. Die Kosten belaufen sich hier auf rund 15.000 US-Dollar.
Beim dritten Projekt in Kolumbien geht es um die Erkennung und Behandlung der Tropenkrankheit "Chagas" und ihre Krankheitssymptome und Spätfolgen. Dr. Simone Kann, Ärztin am Würzburger Missionsärztlichen Institut, ist derzeit dort, um mit einem von Indio-Hilfe-Peru mitfinanzierten transportablem Ultraschallgerät zu diagnostizieren und zu behandeln.
Abschließend hob Emil Heinemann hervor, dass in der Sennfelder Hilfsaktion inzwischen auch drei Ärzte mitarbeiten und fachlich beraten.