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SÖMMERSDORF
In Sömmersdorf hatten die Bürger das Wort
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 11.12.2019 14:35 Uhr

Nur wenig größere Aufreger gab es bei der Bürgerversammlung im Pfarrheim: Etwas über 40 von 692 Sömmersdorfern hatten sich eingefunden, als Bürgermeister Arthur Arnold von einer finanzstarken Gemeinde berichtete, die aufgrund höherer Finanzkraft aber auch mehr Umlage zahlen muss.

Frühere Investitionen haben in der 3341-Einwohner-Gemeinde einige Schulden hinterlassen, weitere Großprojekte stehen ins Haus: der Euerbacher Kindergartenneubau, der Anbau der Grundschule und die Entwicklung östlich von Euerbach, rund um den Kreisverkehr. Auch die geplante SuedLink-Trassenführung entlang der A71 beschäftigt die Gemeinde, die mit den Anrainern einen Rechtsbeistand hinzugezogen hat.

In Sömmersdorf selber wurde, wie in Euerbach, das Breitbandnetz bereits ausgebaut, ebenso der Auftakt zur Dorferneuerung geschafft, mit der Wahl einer Vorstandschaft.

Die Debatte drehte sich dann um einer Reihe gefällter Bäume an der Waldbühne und im Zuschauerbereich, nach denen Reinhard Stahl fragte. Die seien krank gewesen und, in Absprache mit dem Förster, aus Sicherheitsgründen gefällt worden, meinte Robert König vom Passionsspielverein. Im Rahmen der Dorferneuerung umgestaltet werden soll die Treppe am Verbindungsweg zwischen Passionsspiel-Park und -Theater.

Das sei rausgeschmissenes Geld, fand Edgar Büttner: „Sie ist doch in einem guten Zustand“. Das Problem für einen Fußgänger sei das Schrittmaß bei den Stufen, meinte der Bürgermeister: „Du musst schreiten, oder du nimmst zwei.“ Für Rollatoren oder Kinderwägen könne man die Treppe leider nicht umbauen, aus Platzgründen, so Arnold auf Nachfrage.

Grunderwerb für Entwässerung

Auch eine Befestigung des Wegs zum alten Sportplatz, den Christian Büttner anmahnte, sollte am besten über die Dorferneuerung erfolgen, meinte der Rathauschef. Insbesondere brauche man Grunderwerb für eine ordentliche Entwässerung.

Ansonsten erneuerte Christian Büttner seinen Antrag, die Fassade des Wasserhäuschens zu erneuern, um den „Schandfleck“ vor den Passionsspielen zu beseitigen.

Außer der Passion wurde in den letzten Jahren auch eine „Don Camillo“-Reihe auf die Bühne gebracht, bei der es um politische Risse im Nachkriegsitalien geht.

20 Prozent AfD

Ein AfD-Anteil von 20 Prozent bei den Sömmersdörfer Wählern bereitet nun Sorge um den eigenen gesellschaftlichen Konsens: „Ausgerechnet das heilige Sömmersdorf“, kommentierte ein Bürger launig. Andere verwiesen auf ein statistisch nicht berücksichtigtes Briefwahlergebnis, das nicht mehr einzelnen Orten zugeordnet werden könne.

Klaus Büttner sprach nichtsdestotrotz von einem „beschämenden und entsetzlichen“ Ergebnis, die Gemeinde sollte sich überlegen, ob sie nicht mit dem Präventionsbündnis „Stammheim ist bunt“ zusammenarbeiten wolle.

Der Rathauschef sieht keinen Zusammenhang mit kommunalen Themen. „Es wurde Unmut mit der Bundespolitik zum Ausdruck gebracht“, vermutet Arnold. Auch wenn es ihm schwerfalle, müsse er das Wahlergebnis politisch erst einmal akzeptieren. Nur sei manchen offenbar nicht klar gewesen, wen sie da gewählt haben, und was: „Das Parlament bestimmt unsere Geschicke und wählt den Kanzler“. Für einen Denkzettel sei eine Bundestagswahl nicht geeignet.

Eine grüne Welle vermisst Klaus Markert, aufgrund der „schlechten“ Ampelschaltung zwischen Euerbach und Schweinfurt müsste er oft dreimal hintereinander halten. Ob man das bei den Behörden nicht ansprechen könne.

Nachgefragt wurde außerdem nach dem Sinn der an den Ortszugängen aufgestellten Kleeböcke: Die sollen den Vereinen das geregelte Plakatieren ermöglichen. Vermisst wird zudem ein Übergang von der Bundesstraße, Richtung Rütschenhausen, über einen Graben, um von dort auf den Waldweg zu kommen. Man werde beim Bauamt nachhaken, sagte Geschäftsleiter Klaus Wolf.

Kritik gab es an der Entsorgungs-Disziplin am Müllcontainerplatz und dem Zustand der Zufahrt: Das sei eine größere Geschichte, so Arnold, zeitnah werde man nicht mehr zur Erneuerung kommen.

 
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