Das Wetter war alles andere als frühlingshaft, als einen Tag vor kurzem in Schwemmelsbach der Osterbrunnen von Freiwilligen unter der fachlichen Anleitung von Martha Hertlein gebunden wurde. Der Wettergott hatte ziemlich alles geboten – Regen, Graupel, Wind, zwischendrin ließ sich aber auch mal die Sonne blicken. Nach gut drei Stunden konnte sich das Ergebnis sehen lassen. Dann stand am Schwemmelsbacher Dorfplatz der bunt geschmückte Osterbrunnen wieder, nachdem er im letzten Jahr seine Premiere feiern konnte.
In vielen Dörfern unserer Region werden zum Osterfest Brunnen und Wasserstellen österlich hergerichtet und bunt mit Eiern verziert, denn rund um das Fest der Auferstehung Christ gibt es zahlreiche Bräuche und schöne Traditionen. Der Brauch des Osterbrunnens geht zurück bis in die Zeit, als noch keine zentrale Wasserversorgung üblich war und das Wasser von Brunnen geholt werden musste. Wasser war schon damals wie heute kostbar, vor allem dort, wo es knapp war.
Ostern steht dabei nicht nur für den Neubeginn nach dem langen Winter, für die "Auferstehung" und die neue Kraft der Natur, sondern in erster Linie für die Auferstehung Jesu Christi. Dem Wasser, das im Rahmen der Auferstehung geschöpft wird, wird eine besonders heil stiftende Wirkung zugeschrieben. Es versprach Stärke und Gesundheit und Neugeborene werden damit gerne in der Osternacht getauft.
Mit dem Osterbrunnen ist der vor zwei Jahren neu errichtete Platz in der Dorfmitte unterhalb der Pfarrkirche zurzeit ein wunderbarer Blickfang. Denn dort finden sich Hunderte von bunten Ostereiern und die Osterglocken blühen momentan herrlich mit ihrem kräftigen Gelb.
Von: Dominik Zeißner, für die Dorfgemeinschaft Schwemmelsbach