Der Gemeinderat ist zurück im Grünen: Bei der jüngsten Sitzung wurde wieder zwischen Zimmerpflanzen getagt, im vertrauten Ratssaal, dem das Kommunalparlament mit Beginn der Coronakrise den Rücken gekehrt hatte.
Zunächst wurde eine Personalie beschlossen: Michael Bassing ist der neue gemeindliche Behindertenbeauftragte. Das Vorstandsmitglied im VdK-Ortsverband möchte das Erbe seines 2022 verstorbenen Vorgängers Winfried Huppmann weiterführen, im Einsatz für Barrierefreiheit und Angleichung der Lebensverhältnisse.
Mehr Diskussion am Ratstisch gab es beim Neuerlass einer Gebührensatzung zur (ebenfalls überarbeiteten) Friedhofs- und Bestattungssatzung der Gemeinde. Diese tritt am 15. April in Kraft. Wenig überraschend steigen in den meisten Fällen die Kosten.
Wurden bei einer Familiengrabstätte für zwei Verstorbene bislang 750 Euro fällig, über die Laufzeit von 25 Jahre hinweg, sind es nun 2004 Euro. Bei Grabstätten für bis zu vier Verstorbene geht es nun um 3112 statt 1500 Euro. Eine Nische für drei Urnen schlägt mit 1738 statt 510 Euro zu Buche, Platz für vier Urnen kostet als Erdbestattung nun 1132 statt 600 Euro, auf 15 Jahre gerechnet.
Teilweise sinken die Gebühren. Für zwei letzte Ruhestätten in der Urnen-Röhre unter einem Baum sind nun 493 statt 600 Euro fällig, gemessen an der Laufzeit von 15 Jahren. Eine Einzelgrabstätte kostet über 25 Jahre hinweg nur noch 660 statt 750 Euro. Für die Nutzung der Aussegnungshalle werden jeweils 250 Euro verlangt.
Neue Gebührensatzung
Irmgard Pawlak fand die Erhöhungen "extrem" und schlug vor, zunächst nur 70 Prozent der Gebühren zu verlangen. Mit der Neukalkulation hätte man die vorgeschriebene Kostendeckung, sagte Hans-Jörg Rustler als Geschäftsleiter. Das fehlende Geld müsste anderswo hergenommen werden, betonte Bürgermeister Thomas Hemmerich. Für Lena Kundmüller stand ebenfalls die Finanzierung der Kosten im Vordergrund. Würde man Teilsummen verlangen, hinke man in Zukunft hinterher, sagte Thomas Kundmüller.
"Wir haben dann nicht so große Steigerungen", widersprach Irmgard Pawlak. Martin Schlör erinnerte daran, das die letzte grundlegende Änderung der Gebühren bereits 2011 war: "Wir tragen dann immer nur 70 Prozent im Rucksack mit uns herum." Die letzte echte Neukalkulation in diesem Umfang habe tatsächlich schon "einige Jahre auf dem Buckel", bestätigte Rustler. Die Gebührensatzung wurde gegen drei Stimmen verabschiedet.
Unter "Verschiedenes" wünschte sich Irmgard Pawlak ein Hinweisschild aufs Seniorenheim. Herbert Ziegler hat festgestellt, dass der Schulbolzplatz oft abgeschlossen ist und wollte wissen, inwieweit dieser durch andere Jugendliche genutzt werden könne. Prinzipiell sei es ein Schulgelände, meinte Bürgermeister Thomas Hemmerich. Die genauen Öffnungszeiten sollen nun mit der Schule geklärt werden.