
Das 28. Ringstraßenfest brachte wohl den Hitzerekord: Fast 40 Grad zeigten die Thermometer. Da war der Sekt und Sekt-Orange, den das Ehepaar Simone Kaupert und Peter Singer anlässlich ihrer Hochzeit für die Ringsträßler spendierten, gerade das richtige „Kühlmittel“.
„Känguruhviertel“ nannten sich die Ringsträßler im aufstrebenden Stadtteil von Gernachs Norden in ihrer Gründungszeit, nach dem Motto: „Leere Beutel – große Sprünge“. Fast alle hatten neu gebaut, und entsprechend leer waren die Beutel. Aber große Sprünge wollten sie doch machen. Inzwischen sind die Schulden weitgehend getilgt, und die Ringsträßler fahren in ruhigeren Gewässern.
Entsprechend der Gemeindeordnung der Ringstraße wird jedes Jahr der Ringstraßenbürgermeister neu gewählt. Aufgabe des Bürgermeisters ist es, bei runden Geburtstagen und Ehejubiläen eine kleine Geldspende für ein Geschenk einzuheben. Auch bei Trauerfällen zeigt die Ringstraße ihre Anteilnahme.
Weitere wichtige Aufgaben dieses verantwortungsvollen Amtes: Die Organisation der herbstlichen Weinprobe, des Nikolausfestes und des Ringstraßenfestes. Die langjährige Sekretärin Gaby Berchtold unterstützt die jeweiligen Amtsinhaber tatkräftig.
Nicht zu kurz kamen beim Ringstraßenfest natürlich auch die kulinarischen Genüsse. Es gab gebackenen Schinken und Spanferkel, gesponsert vom Ehepaar Kaupert-Singer, sowie von Andrea Heck und ihrem Mann Reinhard Heck, anlässlich ihrer runden Geburtstage.
Spanferkel und Eisbombe
Das Bier war ebenso wie die drei Eisbomben von den oben genannten finanzkräftigen Ringsträßlern gesponsert. Allerdings gab es bei dem Verzehr der Eisbombe eine kurze Verzögerung, da der Eislieferant zuerst ohne die Eisbomben angefahren kam – ein Versehen, das wohl der großen Hitze zuzuschreiben ist. Aber dieser Mangel war bald behoben, und die Ringstraßenbürger konnten das kühle Eis genießen.
Helga Mäuser gab anlässlich ihres runden Geburtstags eine großzügige Spende in die Ringstraßenkasse, so dass die finanzielle Situation der Ringstraße auch für die ferne Zukunft gesichert ist. Die Salate hatten fleißige Ringstraßlerinnen-Hände zubereitet und mitgebracht.
Nach Beendigung der opulenten Festtafel, die immer in der Ringstraße aufgebaut wird, dankte der scheidende Ringstraßenbürgermeister Peter Singer seinen Untertanen (für die freundliche Aufnahme beim Einsammeln der Gelder für die verschiedenen Anlässe) und der langjährigen Sekretärin der Ringstraße, Gaby Berchtold (für ihre Unterstützung bei der Amtsführung). Die letzte Amtshandlung des scheidenden Bürgermeisters Peter Singer und seiner Sekretärin war die Durchführung der Neuwahl: Helga Mäuser wurde mit deutlicher Mehrheit zur 29. Bürgermeisterin gewählt.
Der scheidende Bürgermeister übergab die Amtskette mit den Konterfeis aller Ringstraßenbürger an die frisch gekürte Regentin. Dass die Ringstraßenbürger schon nach Zahl und Art der von ihnen für das traditionelle Ringstraßenfrühstück am Morgen nach dem Ringstraßenfest gewünschten Brötchen befragt worden seien, teilte er ihr stolz mit: Diese seien schon bestellt, und er werde sie abholen. Großen Anklang fand seine Ankündigung, noch einen Ausflug der Ringsträßler ins Bamberger Land zu organisieren. Ungünstige Umstände hatten ihn daran gehindert, das noch während seiner Amtszeit zu tun.
Die neue Ringstraßenbürgermeisterin war völlig überrascht von ihrer Wahl, versprach aber, sich mit Hilfe der erfahrenen Sekretärin und ihres Partners Peter Heck, der selbst einmal Ringstraßenbürgermeister war, in das Amt einzuarbeiten.
Demnächst wird noch das Schild „Wohnung des Ringstraßenbürgermeisters“, einst von Peter Claassen gesponsert, zu ihrem Haus überführt.