Es durfte gefeiert werden, am Dittelbrunner Sonnenteller: Der neue Zweitkindergarten ersetzt auch die Container-Unterkunft der "Schnecken" und "Glühwürmchen" nebenan. 56 Regelplätze und 24 Krippenplätze sind hinter der Schule entstanden, hohen ökologischen, energetischen, technischen und pädagogischen Standards entsprechend.
Die offizielle Einweihung des "wahrlich wunderschönen" Gebäudes, mit viel Platz und Licht, begann mit dem Ständchen der Kindergartenkinder.
Bürgermeister Willi Warmuth blickte auf die Vorgeschichte zurück: Seit 2017 ist mit den Dittelbrunner Kinderzahlen der Bedarf an Betreuungsplätzen rapide angewachsen, mit entsprechenden Kompromissen. Unter anderem wurde eine Dittelbrunner Außenstelle in Pfändhausen nötig. Nun schützt ein Stahlbetonkeller das lange ersehnte neue Gebäude vor Feuchtigkeit, die beiden Geschosse darüber sind in nachhaltiger Holzständerbauweise entstanden. Dazu gesellen sich ein Gründach mit PV-Anlage zur Stromselbstversorgung und eine Fußbodenheizung, die per Wärmenetz befeuert werden soll. Aus der Lüftungsanlage weht ebenfalls ein frischer Wind, auch eine Regenwasserzisterne ist vorhanden. Zwischen Schule, Tannig- und Schleifweg steht jetzt das Gegenstück eines KfW-40-Energieeffizienz-Hauses.
Marion Künzl verlas als stellvertretende Kiga-Leiterin das Grußwort des krankheitsbedingt verhinderten Leiters Florian Grebner mit Dankesworten an Bürgermeister und Gemeinderat, die vorausschauend in das Wohl der "Bürgerchen" investiert hätten. Familiär wurde Florian Grebner bei der Feierstunde ohnehin mitvertreten: Bruder Johannes Grebner ist "über dem Berg" Bürgermeister von Üchtelhausen.
Vizelandrätin Christine Bender erinnerte daran, dass Gemeinden, wie hier, für junge Familien und künftige Generationen attraktiv sein müssten. Architekt Joachim Perleth blickte zurück in die bewegte Baugeschichte. 2018 begannen die Planungen. Im naturnahen Gelände war Rücksichtnahme auf den Vogelschutz nötig, mit einigen Auflagen.
Die ökologische Holzbauweise ließ sich der Gemeinderat 20 Prozent mehr kosten, die vorgesehene zweite Regelgruppe machte einen Speiseraum erforderlich. Entsprechend stiegen die Kosten, aktuell liegen sie bei 6,2 Millionen Euro. Die Zuschüsse bewegen sich um die 2,8 Millionen Euro. Die europaweite Ausschreibung per VGV-Verfahren, die Zeitverzögerungen und Preissteigerungen der Corona-Krise waren weitere Hindernisse. Im Juni folgte der Einzug, im September sollen die Außenanlagen fertiggestellt sein. Nun durfte das "Happy End" gefeiert werden, mit Team, Förderverein, Elternbeirat und Gemeindevertretern.
Nach der Segnung durch Pfarrer Wolfgang Weich wurde das Band vor dem Eingang feierlich durchschnitten - Zeit für das große Bürgerfest.