Den Neubau von 100 geförderten Sozialwohnungen durch die Stadt Schweinfurt oder eines ihrer Tochterunternehmen unter Einbeziehung eines neuen Förderprogramms des Freistaats hatte die SPD-Fraktion im Stadtrat gefordert. Mit ihrem Antrag ist sie an der konservativen Mehrheit gescheitert, dennoch wird es in der Summe 100 neue Sozialwohnungen geben.
50 Wohnungen gibt die Stadt in Auftrag, 50 baut die SWG in Askren Manor
Wie immer im Leben führen viele Wege nach Rom. Im Grundsatz war man sich in der Stadtratssitzung durchaus einig, dass günstiger Wohnraum auch für Menschen mit schmäleren Geldbeuteln benötigt wird. Nun wurde beschlossen, dass die Stadt den Neubau von 50 Sozialwohnungen in Eigenregie unter Einbeziehung des Förderprogramms auf dem Gebiet von Askren Manor in Auftrag gibt. Außerdem baut die SWG in Askren Manor weitere 50 neue Sozialwohnungen, allerdings in Eigenregie. Insgesamt gibt es also die geforderten 100 neuen Wohnungen.
In Askren Manor werden darüber hinaus von der Fürther Unternehmensgruppe P&P sechs Bestandsgebäude mit jeweils 18 Wohneinheiten gekauft und saniert, sie kommen überwiegend als Mietwohnungen auf den Markt. Liegenschaften-Amtsleiter Hans Schnabel erklärte, dass sich gerade in Askren Manor „ein breiter Mix an Mietwohnungen in unterschiedlichen Preislagen entwickelt, was eine gute Mischung der Bevölkerungsschichten gewährleisten kann“.
Genug günstige Wohnungen?
Nur Sozialwohnungen in diesem Bereich zu bauen, sei sicher der falsche Weg, da man unter Umständen „Ghettobildung“ befürchten müsse, so Schnabel. Oberbürgermeister Sebastian Remelé betonte, dass in Schweinfurt kein angespannter Mietmarkt herrsche, „an günstigem Wohnraum besteht kein Mangel.“ Auch CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Funk befand, dass Schweinfurt keinen Nachholbedarf beim Bau von Sozialwohnungen habe, zumal die SWG über 5000 Wohnungen mit sozialverträglichen Mieten verwalte.
Firsching: Selbst kleine Wohnungen sind für manche zu teuer
Die Opposition sieht die lokale Wohnwelt kritischer. Linken-Fraktionschef Frank Firsching wies darauf hin, dass nach einer Sanierung einer SWG-Wohnung eine Erhöhung der Kaltmiete um beispielsweise zwei Euro pro Quadratmeter selbst bei kleinen Wohnungen für den Mieter, der sein Geld zusammenhalten muss, vielleicht schon zu viel sein könnte.
Thomas Schmitt (Bündnis 90/Die Grünen) unterstützte den SPD-Antrag, forderte neben den 50 städtischen Sozialwohnungen in Askren Manor 50 weitere woanders im Stadtgebiet und wies auf Probleme für Mieter bei maroden Häusern im Gründerzeit- und Mozartviertel hin.
Es werden 50 weitere "frei finanzierte Mietwohnungen" errichtet, ohne Mietpreisbindung. Auch wenn der Mietspiegel in SW relativ niedrig ist, ist das schon ein gewaltiger Unterschied. Eine Korrektur wäre durchaus sinnvoll.
Besten Dank
Ralf Hofmann, Stadtrat