Der Gemeinderat Üchtelhausen befasste sich in seiner ersten Ratssitzung des Jahres mit dem Thema Windenergie in der Gemeinde. Bis sich in Deutschland ein Windkraftrad tatsächlich dreht, kann einige Zeit ins Land ziehen. Diese Erfahrung macht jetzt auch die Gemeinde Üchtelhausen. Im Juni 2022 stimmten mehr als 70 Prozent für die Errichtung eines Windparks. Nun, mehr als zweieinhalb Jahre später, präsentierte der Projektierer des Unternehmens Jade Naturenergie dem Gemeinderat den aktuellen Stand der Planung.
Berücksichtigt wurden dabei auch die Kriterien, die im Bürgerentscheid festgelegt wurden – und sicherlich maßgeblich für den Stimmungsumschwung in Sachen Windkraft in der Gemeinde gesorgt hatten. Im ersten Bürgerentscheid 2016 noch, stimmten nämlich 57,5 Prozent gegen den Bau von Windrädern. Eines der Kriterien lautete, dass auf dem Plangebiet maximal sechs Windkrafträder gebaut werden sollen – also weniger, als es die aktuelle Gesetzeslage zulassen würde. Genau diese sechs Windkrafträder sollen es nun auch werden, erklärten Jade Naturenergie-Geschäftsführer Jan Schumacher und Projektentwickler Heiko Betz im Rathaus in Hesselbach.
Nächster Schritt: Genehmigungserteilung
Die weiteren Kriterien lauteten unter anderem, dass maximal drei der Windkrafträder im Wald gebaut werden dürfen und ein Abstand von 1250 Meter zur Wohnbebauung eingehalten werden muss. All die selbstauferlegten Kriterien sorgten dafür, dass die ursprüngliche Planfläche innerhalb des Vorranggebiets und der Vorbehaltsgebiete von etwa 213 Hektar nach Berücksichtigung der Zielvorgaben aus dem Bürgerentscheid und dem Ergebnis der Berücksichtigung der Poolflächen letztlich noch eine Rest-Planfläche von rund 62 Hektar umfasst.
Vorgestellt wurde außerdem die vorläufige Infrastruktur, in der auch festgelegt wurde, welche Wege für den Bau der sechs Windkrafträder jeweils genutzt werden sollen. Als nächster Schritt im Projekt "Windpark Üchtelhausen" erfolgt nun die Genehmigungserteilung im Bundes-Immissionsschutzgesetz-Genehmigungsverfahren. Der Baubeginn ist für das kommende Jahr geplant. Bei nur zwei Gegenstimmen erteilte der Gemeinderat sein Einvernehmen zur Errichtung des Windparks – unter der Voraussetzung, dass die gesetzlichen Grenzwerte für Schatten und Schall eingehalten werden. Der Zusatz wurde dem Beschluss auf Antrag von Gemeinderat Johannes de Boer zugefügt.
Einen Beschluss verabschiedete das gemeindliche Gremium auch hinsichtlich der Bereitstellung von Ausgleichsflächen im Zuge der Errichtung des Windparks. Gegen Entgelt werden Flächen aus dem gemeindlichen Ökokonto zur Verfügung gestellt.
Zuschuss für Sanierung des Gemeindehauses
Weiteres Thema im Gemeinderat war die Sanierung und Erweiterung des Gemeindehauses in Madenhausen. Der erforderliche Entschluss dazu erfolgte im Juli 2024. Nun gab Bürgermeister Johannes Grebner bekannt, dass die Gemeinde nun vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken eine Zuwendung als Zuschuss in Höhe von 52 Prozent (und höchstens 97.720 Euro) auf die zuwendungsfähigen Ausgaben in Höhe von 187.928 Euro erhält.
Bei der Regierung von Unterfranken und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wurden die Zuwendungen in Höhe von rund 149.500 Euro für die Dachsanierung, den Heizungsaustausch sowie die Erneuerung der Fenster und Haustüre gestellt. Der gemeindliche Eigenanteil für die Sanierung des Gemeindehauses Madenhausen beträgt voraussichtlich rund 173.500 Euro.