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Poppenhausen
Im Sommer will Poppenhausen endlich feiern
Licht am Ende des Corona-Tunnels? Im Sommer 2022 soll in Poppenhausen das Dorf-Honky-Tonk nachgeholt werden, in Zusammenarbeit mit Gastronomie und Vereinen.
Foto: Uwe Eichler | Licht am Ende des Corona-Tunnels? Im Sommer 2022 soll in Poppenhausen das Dorf-Honky-Tonk nachgeholt werden, in Zusammenarbeit mit Gastronomie und Vereinen.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 24.01.2022 02:17 Uhr

Das Jahr fing für den Poppenhäuser Gemeinderat mit einer kleinen Computer-Panne an: Eigentlich sollten die Mitglieder nicht mehr in Papierform eingeladen werden, sondern erstmals digital, über das Ratsinformationssystem RIS. Dabei gab es allerdings technische Probleme, so dass am Ende doch wieder die analoge Ladung auf den Tischen lag. Mit dieser Anekdote startete Bürgermeister Ludwig Nätscher in die Auftaktsitzung 2022, bei der 2G und Maskenpflicht galt.

Nicht mit Pannen, aber mit den Folgen der Pandemie hat die Jubiläumsveranstaltung "50 Jahre Einheitsgemeinde Poppenhausen" zu kämpfen. Eigentlich sollte schon im Juli 2021 gefeiert werden, mit einem "Honky Tonk goes Dorf", als Musik- und Kneipenfestival analog zum Schweinfurter Vorbild. Aus bekannten Gründen blieb es bei einem digitalen Festakt. In diesem Sommer soll das Event nachgeholt werden. Organisator und Honky-Tonk-Mitbegründer Ralf Hofmann von der Agentur L19 präsentierte dem Kommunalparlament die Einzelheiten.

Vorprogramm in den Ortsteilen geplant

Zwischen dem 21. und 30. Juni soll es ein "Vorprogramm" der Dörfer geben, mit Roadshow und Eventbus, in Maibach, Pfersdorf, Hain, Kützberg und Kronungen. Am 2. Juli wird dann das eigentliche Land-Honky-Tonk starten: an neun bis zehn Veranstaltungsorten in Poppenhausen, mit Live-Musik von 19 bis 3 Uhr. Die drei Gaststätten in der Ortsmitte sind mit einbezogen, vermutlich überwiegend im Außenbereich.

Vor dem Rathaus ist die Band "Bittersweet" angekündigt. Auf dem Brauereigelände hat zu vorgerückter Stunde "Blast" eine nostalgische Bierwochen-Party im Programm. Für die Freifläche an der Sparkasse ist Steffi List eingeplant, an der Apotheke erklingen "Lumpeliedli und Rock 'n' Roll" mit den Eurumer Banditen, im Stil eines Brot- und Weinfests. Weitere Stationen werden die ehemalige Posthalterei (Mad-Bob-Band), der Pfarrhof (mit derzeit noch unbekannter Gruppe) und die Kirche sein, als Bühne für eine Begleitveranstaltung.

Die einzelnen Gemeindeteile übernehmen jeweils eine Patenschaft für die musikalischen Angebote. Vorgesehen ist ein Shuttle-Service, es wird eine Straßensperrung und Zugangskontrollen geben. In jedem Fall werden Getränke nur in Flaschen abgegeben. Hofmann hofft im weiteren Jahresverlauf auf deutliche Lockerungen und eine entspannte Lage in Sachen Covid-19, für die Stimmung.

Hofmann: Mehr Knowhow als Geldeinsatz gefragt

Schon jetzt zeichneten sich Preissteigerungen von 30 bis 40 Prozent ab, gegenüber den Schätzungen von 2019: "Wir haben eine enorme Verknappung auf dem Markt", sagt Hofmann mit Blick auf Techniker, Sicherheitsdienste oder Bands. Die kargen Jahre seien an der Branche nicht spurlos vorübergegangen. Brutto liegen 61 600 Euro im Budget, 8500 Euro sind als Sponsoring-Einnahmen einkalkuliert: "Im Mai muss die finale Entscheidung getroffen werden."

Guido Spahn äußerte Bedenken. Er habe in dem Zusammenhang den Begriff "hoffentlich" öfter gehört, meinte der Gemeinderat. Wie sehe es mit Kosten für die Gemeinde als Veranstalter oder einer Haftung aus, falls die Veranstaltung nicht zustande käme? In solchen Fällen gebe es immer ein Risiko, sagte Hofmann, eine Haftung übernehme keiner. Aber: "Das Geld, das verdient wird, fließt direkt in die Vereinsarbeit." Das Risiko sei allen bewusst, sagte Nätscher, für den die Chance auf eine einmalige Veranstaltung in Zusammenhang mit dem Jubiläum im Vordergrund steht. Die Gemeinde bezahle die Musik, nun wolle man nach zwei Jahren Corona zeigen, das die Gemeinschaft erhalten geblieben ist.

Ralf Hofmann sah eine riesige PR-Chance für Poppenhausen. Natürlich würde es Ausfallhonorare geben ("Die Bands haben gelitten") und Vorleistungen geben müssen. Es seien aber mehr Arbeit, Knowhow, Organisation und "Gehirnschmalz" als Geldeinsatz gefragt. Er rechne mit nicht mehr als 20 000 Euro Akquise-Kosten. Gegen vier Stimmen wurde das Honky Tonk 2022 auf den Weg gebracht.

 
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