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BIRNFELD
Im Seniorenheim Gastgeber mit Leib und Seele
Auszeichnung: Dem Vater die Ehrennadel, dem Sohn die Urkunde. Im Namen der Bayerischen Wirtschaft zeichnete Fred Schmidt (von links) beim Jubiläum in Birnfeld Walter Brückel aus, Markus Brückel bekam die passende Urkunde.
Foto: ursula LuX | Auszeichnung: Dem Vater die Ehrennadel, dem Sohn die Urkunde. Im Namen der Bayerischen Wirtschaft zeichnete Fred Schmidt (von links) beim Jubiläum in Birnfeld Walter Brückel aus, Markus Brückel bekam die passende ...
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 |  aktualisiert: 15.07.2013 17:48 Uhr

Es waren teilweise hochemotionale Momente und eine sehr persönliche Rückschau, mit der die Familie Brückel das 50-jährige Jubiläum ihres Seniorenheimes im Barockschloss beging. Natürlich gab es auch Daten und Fakten, den Reiz des Jubiläumsaktes allerdings machten die persönlichen Zeugnisse und Bekenntnisse aus.

So begann Geschäftsführer Markus Brückel seinen Rückblick eben nicht mit der Übernahme der Geschäftsleitung im Jahr 1989, sondern mit dem Kennenlernen seiner jetzigen Frau beim Basketballtraining 1983. Barbara Brückel, damals Sportstudentin, hatte nach ihrem Studium Altenpflegerin gelernt, bis heute teilt sich das Paar die Verantwortung. „Sie ist zuständig für Optik und Wohlbefinden, ich für die Ökonomie“, erklärte Brückel seinen Gästen.

Auch der Seniorchef, Walter Brückel, zog die Zuhörer vor allem durch seine persönlichen Geschichten in den Bann. Für 980 000 DM wurde ihm das Barockschloss, damals feudaler Altersruhesitz für anspruchsvolle Pensionäre, 1963 angeboten. Brückel und seine Frau Hannelore hatten sich gerade einmal zwei Jahre vorher mit einem Altenheim in Karlsruhe selbstständig gemacht –- und wo bitte lag Birnfeld? Der „kleine Ort an der Zonengrenze“ sollte schon fünf Jahre später ihre Heimat werden. Der Strukturwandel vom Altersruhesitz zum Pflegeheim ging zwar relativ schnell vonstatten, „hat aber viel Kraft gekostet“, erzählte Walter Brückel. Drei Hochzeiten habe er miterlebt, „nicht so alltäglich in solchen Heimen“. Und einer Bewohnerin war es zu verdanken, dass das kleine Dorf großen Staatsbesuch erhielt. Die Seniorin war mit der Frau des damaligen Bundespräsidenten, Wilhelmine Lübke, befreundet. Sie kam zur Beerdigung der Seniorin „mit großem Aufgebot“.

Dabei benannte Walter Brückel auch sein unternehmerisches Erfolgskonzept. „Das hatte nichts mit Pflicht zu tun und auch nichts mit Leistung. Wir sind Gastgeber mit Leib und Seele und nichts freut uns mehr als die Zufriedenheit unserer Bewohner.“

Hinter historischen Mauern ist in den vergangenen 50 Jahren ein hochmodernes und leistungsfähiges Seniorenzentrum entstanden, mit einer Tagespflege, einem geschützten Bereich für an Demenz Erkrankte und einem ambulanten Pflegedienst. Und die Entwicklungen hören nicht auf. Im Südbau, so Markus Brückel, entsteht gerade ein Wohnkonzept für nicht mehr weglaufgefährdete Demenzkranke.

„Das, was hier in Birnfeld geleistet wurde, ist einmalig“ lobte Innen- staatsekretär Gerhard Eck. Mit viel Eigenleistung und Engagement habe es eine Familie verstanden, in einem schwierigen Bereich ein liebenswertes Umfeld mit Wirtschaftlichkeit zu verbinden. Da auch im ländlichen Bereich nicht mehr jeder seinen Arbeitsplatz in erfahrbarer Nähe findet, seien solche Einrichtungen ein Fundament für die Stabilität der Familien in der Region. Dass Einrichtungen wie das Seniorenzentrum Birnfeld einen wichtigen Platz im Leben unserer Gesellschaft einnehmen und oft die Liebe und Zuwendung einer Großfamilie ersetzen müssen, betone auch Landrat Florian Töpper. Unterstützung, Respekt und Anerkennung zollte Töpper der Arbeit, die hier geleistet wird.

Mehr als 200 Pflegeplätze bietet die Familie Brückel in den beiden Heimen Friedrichsheim und Barockschloss. Etwas, worauf auch Bürgermeister Friedel Heckenlauer voller Stolz blickt. Seinem Leitbild „Mehr Platz fürs Leben“ würden beide Einrichtungen gerecht, betonte Heckenlauer.

Bernd Meurer, Präsident des bpa (Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste) betonte das unternehmerische Geschick von Vater und Sohn Brückel. Vor 50 Jahren seien private Einrichtungen im sozialen Bereich überhaupt noch nicht erwünscht gewesen, betonte Meurer. Aber mit Pioniergeist und Leidenschaft habe Walter Brückel es geschafft. Eine Ehrennadel hatte das Vorstandsmitglied des VBW (Verband der Bayerischen Wirtschaft), Fred Schmidt, im Gepäck. Er überreichte sie Walter Brückel in Anerkennung für sein Lebenswerk.

 
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