"Im ersten Lockdown im vergangenen Jahr war offenbar der Sicherheitsaspekt für viele Menschen ein Grund zum Einkaufen in unserem Hofladen", sagt Clemens Schmittfull aus Egenhausen. Die Zahl der Kunden in dem kleinen Laden sei nicht so hoch wie in einem Supermarkt, man könne sich ausweichen. Und: "Man hat sich beim Warten im Hof getroffen, es gab ja sonst keine Möglichkeiten".
In seinem Bauernladen mit Hofmetzgerei vermarktet Schmittfull vorwiegend das Fleisch seiner Schweine aus dem Strohstall mit Freilauf, seiner Masthähnchen und Rinder. Die derzeitige Umsatzsteigerung von etwa 25 Prozent führt er auch auf aktuelle Diskussionen über die Art der Landwirtschaft zurück. "Manche Kunden sagen mir, sie unterstützen lieber die regionalen Betriebe, als die Discounter", erzählt er.
Seine Hofmetzgerei und seine Direktvermarktung ermöglichten es ihm, den allgemeinen Schweinestau – entstanden durch geschlossene Schlachtereien – einigermaßen zu umgehen. Ob der aktuelle Einkaufsboom bei ihm auch nach Corona anhält, wisse man nicht. "Ich bin da eher skeptisch", meinte seine Frau Katharina, die den Laden managt.
Die hofeigene Homepage www.bauernladen-schmittfull.de pflegt Schmittfull selbst, er stellt aktuelle Termine oder Produkte ein. Er nutzt auch weitere Möglichkeiten, seine Direktvermarktung auf anderen Portalen zu platzieren, wie bei www.regionales-bayern.de, bei www.oberes-werntal.de oder bei www.einkaufen-auf-dem-Bauernhof.de. "Wir sind da Mitglied".
Kunden kommen nicht nur zum Einkaufen, die wollen auch mal den Stall sehen
Etliche seiner Kunden aus einem Umkreis von 35 Kilometer hätten beim Googeln im Internet nach speziellen Produkten seinen Bauernladen gefunden, sagt Clemens Schmittfull. "Die wollen auch den Stall meiner Strohschweine sehen". Dass ein Online-Auftritt heutzutage enorm wichtig ist, unterstreicht der Landwirt.
Das weiß auch Bio-Bauer Benedikt Karg in Kronungen. Professionelles Marketing ist für den studierten Öko-Landwirt bedeutsam, seinen Hofladen baut er zum Haupterwerbszweig des Naturland-Betriebes aus. Dort verkauft er auch Produkte von 15 Berufskollegen aus der Ökomodellregion Oberes Werntal, hat also ein großes Angebot. "Jeder hat sich ja irgendwie spezialisiert", sagt er, vom Gemüse über Tellerlinsen und Emmerreis bis zu Ziegenkäse oder Straußenfleisch. Er selbst hält zusätzlich zum Ackerbau 200 Legehennen rund um sein Hühnermobil am Ortsrand, vermarktet deren Eier und das Fleisch.
Wichtig: Die Homepage immer auf dem neuesten Stand halten
Seine Homepage lässt er professionell erledigen, sie trägt den cleveren Namen www.biohof-schweinfurt.de Denn wer beim Googeln einen Bio-Direktvermarkter rund um Schweinfurt sucht, wird bei ihm fündig.
Stets aktuell muss die Homepage sein, sagt Karg. Angebote oder neue Produkte müssen dort zu finden sein. Gefragt ist auch immer ein Gesicht zum Betrieb. Keine Scheu also, ein Foto von sich zu veröffentlichen. Er selbst steht auch stets im Hofladen, er bedient persönlich die Kunden.
Der Umsatz in seinem Hofladen hat sich im vergangenen Corona-Jahr verdoppelt. Zum einen schreibt er es dem sichereren Einkaufsgefühl zu, das die Kunden hier hätten. Zum anderen hätten regionale Produkte einen höheren Stellenwert erhalten. Es werde viel mehr zuhause gekocht, und das mit hochwertigen Produkten.