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HESSELBACH
Im Hoppachshofer Tanzsaal hat es gefunkt
Vor 65 Jahren läuteten die Hochzeitsglocken für Elvira und Ernst Stenzinger.
Foto: Rita Steger-Frühwacht | Vor 65 Jahren läuteten die Hochzeitsglocken für Elvira und Ernst Stenzinger.
Rita Steger-Frühwacht
 |  aktualisiert: 03.02.2016 03:35 Uhr

Beim Tanzen haben sich Ernst und Elvira Stenzinger, geborene Grünewald, kennengelernt. Am Sonntag, 31. Januar, feiern sie im Kreis ihrer Familie das Fest der Eisernen Hochzeit.

„Wir sind beide immer gerne zum Tanzen gegangen“, erinnert sich das Jubelpaar. Damals gab es noch einen Tanzsaal in Hoppachshof, wo Elvira Stenzinger in einer Bauersfamilie aufwuchs. Beide sind harte Arbeit von Jugend auf gewohnt.

Der Ehemann, Jahrgang 1923, musste in der Landwirtschaft der Eltern von klein an mitarbeiten. Nach der Volksschule machte er eine Lehre beim Staatlichen Forstamt Schweinfurt. Mit 17 Jahren wurde er zum Militärdienst eingezogen und an der Ostfront eingesetzt.

„Dem Kessel von Stalingrad entkam ich nur durch ein Wunder“, sagt Stenzinger. Aufgrund einer plötzlichen Erblindung während der russischen Belagerung der Stadt erhielt er die Chance, mit einem Krankenflugzeug ausgeflogen zu werden.

Nach seiner Genesung in einem Lazarett kam er wieder in den Kriegseinsatz und geriet gegen Kriegsende in amerikanische Gefangenschaft. Da er mit fünf Geschwistern in bescheidenen finanziellen Verhältnissen einer Hesselbacher Bauersfamilie aufwuchs, empfand er die Situation in der Gefangenschaft als „gut“. Nach seiner Rückkehr 1948 in sein Heimatdorf erzählte er immer wieder, dass für ihn einmal zu seinem Geburtstag sogar eine Torte gebacken wurde.

Nach der Rückkehr wurde Stenzinger wieder beim Forstamt eingestellt. Dort war er bis zum Renteneintritt Haumeister. Einen Großteil seiner Freizeit widmete er der Imkerei, weshalb er jahrzehntelang dem Imkerverein angehörte. Aus Altersgründen übergab er seine Bienen vor Jahren an seinen Sohn Helmut.

In Hoppachshof, wo die Eheleute 1954 ein eigenes Haus bezogen, gehört der Jubilar dem Bürgerverein an. Auch vertrat er diesen Ortsteil der ehemals selbstständigen Gemeinde Hesselbach für einige Jahre im Gemeinderat.

Im Jahre 1970 nahm das Jubelpaar wieder seinen Wohnsitz in Hesselbach, wo es sich ein Haus errichtet hatte. Wie beim Hausbau der Kinder, packten auch hier Elvira und Ernst Stenzinger tatkräftig mit an und erbrachten viel Eigenleistung: „Wir haben sogar zusammen die Fliesen verlegt.“ Elvira Stenzinger arbeitete, nachdem die drei Kinder aus dem Gröbsten waren, auch beim Staatlichen Forstamt, wo sie in der Jungwuchspflege eingesetzt war. Von 1969 bis 1978 war sie bei der Deutschen Bahn beschäftigt. „Ich habe gerne gekocht.“ Da verwundert es nicht, wenn die Jubilarin im Sportheim, bei Festen im Pfarrheim oder bei der „Hoppicher Kirm“ in der Küche zu finden war.

Solange es die Gesundheit von Ernst Stenzinger erlaubte, verreisten die Eheleute gerne. Zudem besuchten sie Seniorenveranstaltungen der Pfarrei. Ehefrau Elvira nimmt, sooft es ihr möglich ist, an den wöchentlichen Gymnastikstunden des Sportvereins teil und macht ihre Spazierrunden rund um das Dorf. Beide sind Mitglied in der Eigenheimervereinigung Hesselbach und waren früher regelmäßig als Helfer am Maifest des Vereins in Ottenhausen dabei.

Zu ihrem Festtag gratulieren drei Kinder mit Partner, acht Enkel und fünf Urenkel.

 
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