zurück
Grafenrheinfeld
Im Gedanken bei den Kriegsopfern: Hilfsaktionen laufen an
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 13.03.2022 02:19 Uhr

Mit einer ergreifenden Ansprache zu den Geschehnissen in der Ukraine eröffnete Bürgermeister Christian Keller die öffentliche Sitzung des Gemeinderats am Montag in der Kulturhalle. Keller verwies dabei auch auf die "grausame zeitliche Analogie zur Bombennacht von Grafenrheinfeld", die exakt 78 Jahre vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar stattgefunden hatte.

Der Bürgermeister beschrieb die derzeit herrschende Ohnmacht, rief aber auch dazu auf nicht aufzugeben: "Wenn wir es schaffen, die Angst in den Schatten der Hoffnung zu stellen, dann kann sich etwas entfalten."Anschließend folgte eine Gedenkminute für alle Opfer des Ukraine-Kriegs sowie für den an diesem Tag beigesetzten langjährigen Gemeinderat Karl Metzger, der am 23. Februar im Alter von 78 Jahren verstorben ist.

Erste Aktionen, wie die Gemeinde, den Menschen aus der Ukraine helfen kann, laufen bereits an. Dem Landkreis Schweinfurt wurden erste Unterkünfte in Grafenrheinfeld mitgeteilt. Gebrauchte Möbel für die Wohnungen werden derzeit vom "Helferkreis Asyl" gesucht.

Verbandskästen spenden

Die Gemeinde bittet die Bürgerschaft um ihre tatkräftige Mithilfe. "Auch wir in Grafenrheinfeld müssen jetzt bereitstehen und Solidarität mit der großen Zahl an Flüchtlingen zeigen", fordert Bürgermeister Keller.

Eine weitere Aktion für die Ukraine findet vom 10. bis 17. März, jeweils von 18 bis 19 Uhr am Unteren Dorfgraben statt. Gemeinderat Mathias Kupczyk ruft dazu auf, an diesen Tagen abgelaufene Verbandskästen zu spenden. Er wird diese am besagten Zeitpunkt an einem Sammelpunkt vor seiner Tiefgarage in Empfang nehmen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Grafenrheinfeld
Steffen Krapf
Bürgermeister und Oberbürgermeister
Grausamkeit
Stadträte und Gemeinderäte
Öffentlichkeit
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • bschug
    Zwar ist die Gedenkminute für die ukrainischen Kriegsopfer lobenswert, aber die von Bgm. Keller hergestellte Analogie der furchtbaren Ereignisse hinkt sehr! Anders als bei der Ukraine, deren Gebiete attackiert werden und unschuldige Menschen dem Machtstreben eines Despoten zum Opfer fallen, kam der Diktator damals aus Deutschland selbst! Deutsche Soldaten hatten bis zum angesprochenen Zeitpunkt der „Bombennacht von Grafenrheinfeld“ am 24. Februar 1944 schon viele Millionen Menschen in mehreren Ländern und im eigenen Land ermordet. Deutschland war damals das „Täterregime“ wie heute Russland, und angegriffene ukrainische Siedlungen können nicht einfach mit deutschen in jener Phase des 2. Weltkriegs verglichen werden. Ein wenig mehr sensible und demütige Einsicht in die eigene Rolle während des letzten Weltkriegs wäre auch in Grafenrheinfeld angebracht. Wir tragen auch Verantwortung dafür, dass nicht simple Analogien die wirklichen historischen Gegebenheiten verdrehen oder verharmlosen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    @bschug:
    ich stimme ihnen grundsätzlich zu, aber für die "kleinen Leute" die damals und heute darunter leiden machen diese Ausführungen keinen Unterschied. Natürlich war Deutschland und viele seiner Bewohner damals "Täter", oder in der großen Mehrzahl eben gleichgültige Mitläufer. Nicht vergessen solle man die frühzeitige und allumfassende "Gleichschaltung" der Bevölkerung, das geschah damals und das geschieht heute par excellence in China aber eben auch in solchen Ländern wie Russland. Ich denke hier kann niemand mitreden, der dass nicht selbst erlebt hat und im Nachgang reflektieren konnte. Für Täter gibt es aber so oder so keine Entschuldigung.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten