Seit dem Start im Herbst 2014 haben 350 Auszubildende aus 74 mainfränkischen Unternehmen an insgesamt 120 Projekten gearbeitet, die sowohl die Energieeffizienz im Unternehmen gesteigert als auch einen Beitrag zur gesellschaftlichen Nachhaltigkeit geleistet haben. Im Rahmen der Feierstunde würdigte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Sascha Genders das Azubi-Projekt: "Der Begriff Energie stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet im weitesten Sinne 'Wirksamkeit'. Die Energiescouts haben in den vergangenen zehn Jahren in rund 120 wirksamen Projekten eindrucksvoll bewiesen, wie man die großen Megatrends unserer Zeit – Nachhaltigkeit und Bildung – in Einklang bringen kann." Das Konzept des Projekts sei so einfach wie genial, erklärte Genders. Auszubildende aus mainfränkischen Unternehmen wählen ein Energiethema aus ihrem Betrieb, entwickeln unter professioneller Anleitung Lösungen und setzen diese erfolgreich um. „Das schafft nicht nur einen Mehrwert für das Unternehmen, sondern fördert auch die persönliche Entwicklung und trägt zur gesellschaftlichen Nachhaltigkeit bei“, erklärte der IHK-Chef.
Aus den „Energiescouts“ werden die „Ecoscouts“
Um die Auszubildenden in den Themen Klimaschutz, betriebliche Energieeffizienz sowie im Umgang mit verschiedenen Messgeräten zu schulen, hat die IHK in bislang 15 Durchgängen insgesamt 53 Workshops durchgeführt. Dabei wurde das Programm stetig weiterentwickelt, sodass seit geraumer Zeit auch die Themen Ressourceneffizienz und Biodiversität Bestandteil des Projektes sind. In diesem Zuge wird das Projekt umgetauft: Aus den „Energiescouts“ werden künftig die „Ecoscouts“.
And the winner is…
Vor der Jubiläumsveranstaltung fand die diesjährige Abschlusspräsentation der aktuellen Ecoscout-Projekte statt. Neun Teams stellten ihre Ideen für mehr Nachhaltigkeit in ihren Ausbildungsbetrieben vor. Den ersten Platz belegten die Auszubildenden der Bauunternehmung Glöckle GmbH aus Schweinfurt. Sie projektierten eine Heizung für eine neu geplante Halle. Einer klassischen Wärmepumpe stellten die Azubis die Idee gegenüber, eine Hackschnitzelheizung mit Holzabfällen von Glöckle-Baustellen zu betreiben.
Das Siegerteam ist nun eingeladen, im nächsten Jahr am Bundeswettbewerb der Energiescouts in Berlin teilzunehmen. Der zweite Platz ging an die Scouts der Siemens AG aus Bad Neustadt, die einen ganzen Strauß an Optimierungsmaßnahmen entwickelt haben – von der Photovoltaik-Folie über selbstregulierende Thermostate bis hin zu einem digitalisierten „Druckluftleck-Meldesystem“. Dass der Kreativität der Projekte keine Grenzen gesetzt sind, zeigte auch das Projekt des drittplatzierten Azubi-Teams der Riedel Bau AG aus Schweinfurt. Die Auszubildenden entwickelten die Idee, Bioabfälle, die in der Küche und im Außenbereich anfallen, zu kompostieren und den dabei entstehenden Humus zur Förderung der Artenvielfalt zu nutzen. Wichtig bei dem Konzept war vor allem die Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in das Projekt.
Seit Start des Projekts wurden bundesweit über 13.000 Azubis zu Energiescouts qualifiziert. „Das Projekt ist eine Erfolgsgeschichte, ein Flaggschiff der IHK-Organisation. Jedes Jahr zeigen Energiescouts, dass Energiesparen und Ressourcenschutz nicht immer kompliziert und mit hohen Investitionen verbunden sein müssen. Sie stoßen mit viel Engagement, Kreativität und neu erworbenem Fachwissen Projekte in ihren Unternehmen an und leisten so einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zur Wettbewerbsfähigkeit ihrer Unternehmen“, erklärte DIHK-Projektleiterin Stefanie Tornow im Rahmen der Auszeichnungsfeier.
Nach dem Projekt ist vor dem Projekt
Die nächste Qualifizierungsrunde im Oktober markiert den Beginn der nächsten Dekade der Ecoscouts mit weiteren interessanten, spannenden und kreativen Ideen für mehr betriebliche Energieeffizienz und Klimaschutz.
Anmeldungen sind auf der IHK-Website möglich: https://events.wuerzburg.ihk.de