Ein derart schönes, beständiges Wetter hat es lange nicht mehr zum Maibaumfest gegeben und so wurde auch das traditionelle Maibaumfest in Schwemmelsbach ein regelrechter Besuchermagnet.
Bereits ab dem frühen Abend versammelten sich viele Besucher am Feuerwehrhaus an den Bierzeltgarnituren, um bei milden und angenehmen Temperaturen das erste örtliche Fest unter freiem Himmel zu feiern.
In diesem Jahr war die Freiwillige Feuerwehr als Veranstalter für das Wohl der Gäste verantwortlich, denn in Schwemmelsbach richtet der Musikverein und die Eigenheimervereinigung im Drei-Jahres-Rythmus abwechselnd das beliebte Fest aus. Konstant ist aber, dass wie gewohnt die Schwemmelsbacher Musikanten für den richtigen Ton sorgten und so gab die Kapelle unter der Leitung von Josef Ziegler, eine unterhaltsame Auswahl ihrer bekannten Lieder zum Besten. Die Anwesenden honorierten es nach zwei Stunden gekonnter Unterhaltung mit großem Applaus.
Bestand hat ebenfalls, dass die örtlichen (meist ledigen) Burschen den Maibaum zuvor aus dem hiesigen Wald holen und per Axt und Handsäge fällen. Eine Motorsäge kommt hier nicht zum Einsatz. Bevor in diesem Jahr die etwa 15 Meter hohe Birke per Muskelkraft von den gut zwei Dutzend starken Männern in den weiß-blauen Abendhimmel gehievt wurde, durften die Kleinen den Baum erstmal noch mit bunten Fähnchen aufwendig schmücken. Die Fähnchen wurden heuer von einigen Damen der DJK-Sportjugend im Vorfeld eigenhändig gebastelt.
Die Sportjugend war es auch, die in diesem Jahr erstmalig einen "Kinder-Maibaum-Lauf" ins Leben rief, wobei es sogar eine Siegerehrung mit Treppchen und edlen Medaillen gab. Ohne Zwischenfälle, Probleme und Störungen, wurde dann routiniert und erprobt, der Maibaum mit den sogenannten "Schwalben" aufgestellt. Auch hierzu gab es großen Beifall der Anwesenden, als der Baum letztlich stand.
Der Maibaum überlebte die darauffolgende Freinacht ohne jeglichem Schaden, da er traditionell bis um 6 Uhr in der Früh in Gruppenstärke samt Lagerfeuer bewacht wurde. Als die letzten Burschen vom Festplatz nach Hause gingen und sich schlafen legten, war es schon hell.
Von: Dominik Zeißner (Schriftführer FFW Schwemmelsbach 1889)