Wer die Welt ein Stückchen besser machen will, muss bekanntlich vor der eigenen Haustür anfangen. Und weil bei den Grundschülern der Schweinfurter Auen-Schule dort viel zu häufig ein Hundehaufen lag, haben die Kinder der 3a und 3b einen Roboter entwickelt, der die Tretminen entsorgt. Mit ihrer Erfindung haben sie jetzt den bundesweiten „Weltretter-Wettbewerb der Zeitschrift „Zeit Leo“ gewonnen, bei dem Kinder für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) begeistert werden sollen.
Die Schüler haben sich gegen rund 1800 Schüler aus dritten bis sechsten Klassen aus ganz Deutschland durchgesetzt, darunter auch viele Gymnasien. Zusammen mit ihrem „Schweini-Robi“ sind sie am Dienstag zur Preisverleihung nach Hamburg gefahren. Dass sie unter den drei Besten sind, wussten sie da schon, vom Sieg erfuhren sie – das ist ja längst nicht immer so – erst vor Ort.
An „Schweini-Robi“ haben die Kinder vier Monate lang getüftelt, bis er richtig funktionierte. Jetzt kann der Roboter einen Hundekothaufen aufladen und damit in eine selbst gebaute Waschstraße fahren. Mittlerweile haben die Drittklässler mit Unterstützung der Schweinfurter Wissenswerkstatt außerdem eine Smartphone-App entwickelt, bei der man die Koordinaten eines Kothaufens eingeben kann. „Schweini-Robi“ macht sich dann selbstständig daran, die Tretmine zu entschärfen.
Die Idee kam den Kindern, weil sie auf dem Schulweg und sogar dem Spielplatz ständig den Hinterlassenschaften unserer vierbeinigen Freunde ausweichen mussten.
Als in Schweinfurt dann auch noch die Plakat-Aktion „Knöllchen für Kot“ startete, redeten sich die Schüler die Köpfe heiß – und hatten die Idee. „Das hat die Kinder nicht mehr losgelassen“, erzählte die Lehrerin der 3b, Daniela Behr, vor Kurzem bei einem Videodreh für die Preisverleihung. Zusammen mit der 3a und der Klassenleiterin Jana Schmitt machten sich die Schüler ans Werk.
In Gruppenarbeit recherchierten die Kinder, wie ein Roboter überhaupt funktioniert, andere durchforsteten die Stadtbibliothek, wieder andere befragten Erwachsene. „Für uns war das Thema damit abgeschlossen, für die Kinder nicht“, sagt Behr. An „normalen“ Unterricht war nicht zu denken. „Sie wollten den Roboter bauen und eine Möglichkeit erfinden, ihn zu aktivieren und zu lenken.“ Dabei half dann die Wissenswerkstatt.
Den zweiten Platz holte übrigens die Sophie-Scholl-Schule in Gießen mit einem elektrischen Schuh, der sich selbst öffnet und schließt. Rang Drei belegt die Neue Schule Wolfsburg mit einem Boot, das Öl von der Meeresoberfläche entfernen kann.
Endlich ist die Industriestadt Schweinfurt wieder in den Schlagzeilen.
Diese Idee, der Schweini-Robi, musss patentiert werden.
Und hoffentlich kommen die Kinder nicht zu kurz. Das könnte eine riesen Nachfrage
bewirken. Tolle Kinder!