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SCHWEINFURT
Museum Otto Schäfer: Humorvoll und mit feiner Ironie
Bearbeitet von Kirsten Mittelsteiner
 |  aktualisiert: 31.01.2025 02:39 Uhr

Stets im Bezug zu aktuellen Geschehnissen im Kalender oder auf der Welt. Die historischen Exponate des Museums können tagesaktuell sein und neue Perspektiven eröffnen. Dagmar Leibach, wissenschaftliche Assistenz im Museum Otto Schäfer, hat diesmal humorvoll den Blick auf eine seltene und handbemalte Erstausgabe von „Max und Moritz“ geworfen, frei nach dem Motto „Wenn an den Festtagen die Gäste nicht satt werden“.

Um den Jahreswechsel und noch im Januar stehen einige Festtage an. An diesen wird häufig üppig geschlemmt und einige Braten und Hühnchen nach alten und neuen Rezepten für Gäste und Familienmitglieder köstlich und zeitaufwendig geschmort. Sollte das Festmahl zur Neige gehen, bzw. keine ausreichende Menge für die Eingeladenen auf der Tafel stehen, könnten sich vielleicht Max und Moritz bedient haben.

Auf der Abbildung sieht man, wie oben auf dem Hausdach Max und Moritz sich geschickt über den Kamin ein köstlich duftendes Hühnchen angeln. Die Frau des Hauses, Witwe Bolte ist indes unten im Keller zugange. Sie legt sich gerade Sauerkraut als Beilage auf den Teller und wird erst später erfahren, dass die Hühner fehlen. Obwohl der Hund das am Angelhaken nach oben fliegende goldbraun gebratene Federvieh bemerkt und das Geschehen bellend kommentiert.

Max und Moritz eines der bekanntesten Werke Wilhelm Buschs

Der Zeichner und Dichter Wilhelm Busch hat den bellenden Spitz mit offenem Maul und erhobener Rute warnend, aber zeichnerisch mit wenigen Strichen zum Ausdruck gebracht. Auch die Freude der beiden Buben bei ihrer Tat hat der Künstler lebhaft dargestellt, indem er sie auf diesem Bild fröhlich und einbeinig auf Zehenspitzen zusammenarbeiten lässt. Auch interessant ist die Einsicht auf drei Ebenen des Hauses, die ermöglicht wurde, so kann man die Geschichte spontan interpretieren.

Die Lausbubengeschichten von Max und Moritz aus dem Jahr 1865 ist eines der bekanntesten Werke des „Philosophen mit spitzer Feder“, wie Wilhelm Busch auch genannt wird. Äußerst humorvoll und mit feiner Ironie, nicht nur gegen das Spießbürgertum, karikiert Busch seine Ideen als Gesellschaftskritik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ursprünglich in einzelnen Blättern. Später wurden die Blätter zusammenhängend in Kapiteln zu einem Buch verarbeitet, dessen Inhalt doch auch zeitlos verstanden werden kann.

Denn, dass letztlich jede Tat Folgen hat, ist klar. Und was Max und Moritz schließlich passiert, wird auf den letzten Seiten ersichtlich. Das Buch ist an dieser Stelle im Ausstellungsraum des Museums Otto Schäfer aufgeschlagen.

 
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