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Schweinfurt
Horny Arbiter: 35 Jahre und kein bisschen leise
Horny Arbiter kehren nach 19 Jahren zurück in die Schweinfurter Punk- und Metal-Szene. Wie sie noch immer der feinen Gesellschaft den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.
Rampensau: Horny-Arbiter-Sänger Mario Roosingh geht textlich immer noch da hin, wo's weh tut.
Foto: Michael Bauer | Rampensau: Horny-Arbiter-Sänger Mario Roosingh geht textlich immer noch da hin, wo's weh tut.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 04.07.2019 02:10 Uhr

Bei der Hitze sitzt man abends gerne im Biergarten. Das gilt auch für die Schweinfurter Metal-Gemeinde. Vor dem Stattbahnhof wird unter den Bäumen Kühles jeder Art genossen. Das ist gut für die Musik-Fans, schlecht für die Vorgruppen. Drinnen ist es stickig und leer. Bis Horny Arbiter kommen. Dann ist es stickig und voll. Die Legende ist zurück, 35 Jahre nach der Gründung 1984, 19 Jahre nach dem letzten Konzert. Und die Punk-Metaller sind gewillt, das ehrwürdige Gemäuer abzureißen.

O.k., die feinste Note haben die Jungs in ihrer wilden Zeit nicht unbedingt gespielt. Da waren andere Dinge wichtig: Gesellschaftskritk und Lautstärke - rotziger Punk 'n' Roll 'n' Metal eben. Wut artikulieren und dabei auch noch Spaß haben. Heute sind die Herrschaften älter, grauer und versierter. Die meisten sind der Musik treu geblieben, und Übung macht bekanntlich den Meister. Beim Reunion-Gig stehen da bis zu drei Gitarristen auf der Bühne - und drei Gitarren machen nun mal einen fetten Sound. Aus rotzigem Punk ist knalliger Metal geworden.

Fliegende Wechsel auf der Bühne

Mario Roosingh (Gesang), Thomas „Palmer“ Radtke (Gitarre/Gesang), Hermann „Ede“ Körner (Bass), Mario Manai (Gitarre), Holger Ebert (Schlagzeug), Alex Tschache (Schlagzeug/Bass/Gesang), Frank Hertel (Gitarre/Gesang) und Thomas „Adi“ Merz (Schlagzeug) - die Hornys sind inzwischen eine gewachsene Mannschaft, in der es, die Jüngsten sind sie ja nicht mehr, fliegende Wechsel bei der schweißtreibenden Arbeit geben darf. Ob Roosingh wegen der Schwitzerei seine Shirts ständig wechselt, oder lieber zeigen mag, was er gerne hört, bleibt an diesem Abend unbeantwortet.

Die Vorbilder auf dem Shirt: Horny-Arbiter-Gitarrist Stefan 'Palmer' Radtke.
Foto: Michael Bauer | Die Vorbilder auf dem Shirt: Horny-Arbiter-Gitarrist Stefan "Palmer" Radtke.

Die Frage nach den musikalischen Vorbildern nicht. Klar, die Sex Pistols und Motörhead. Und deswegen werden auch "God save the Queen" und "Killed by Death" gecovert. Ansonsten gibt's Horny-Gassenhauer wie "Spießer" oder "Cold World". Bei "Hände weg von Kindern" darf "Palmer" ans Mikro. Er erzählt, wie er Roosingh vor 40 Jahren beim Fußball kennengelernt hat. Wo? Natürlich im Willy-Sachs-Stadion. 

Kulthymne der FC-05-Fans

Die Liebe zum FC 05 Schweinfurt teilen einige in der Band. Und so kommt final Roosingh, einst bekannter Haudegen der Fanszene, im grünen "Derby-Sieger"-Shirt auf die Bühne. Ein Schal wird geschwenkt und die Kulthymne angestimmt: "Schweinfurt, Schweinfurt 05 - Schnüdel-Power". Konfetti-Kanonen knallen, das Publikum im Saal verrät ebenfalls eine größere Affinität zum derzeitigen Regionalligisten.

Fotoserie

Horny Arbiter sind vielleicht nicht eine so ernsthafte Kapelle wie direkt davor die so harten wie starken April in Flames, aber eine Rock-Familie, die man einfach lieb haben muss. Wird sich auch der Typ mit der Posessed -Slayer-Venom-Mega-Kutte gedacht haben. Eineinhalb Stunden Headbangen ohne Pause - das ist wahre Hingabe.

 
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