Sie verlief sachlich und unaufgeregt, die Holzhäuser Bürgerversammlung 2020. Statt in der "Blaulichtstube" trafen sich die 45 Besucher im Saal des Hauses der Bäuerin, mit Abstand und Desinfektionsmittel-Spender. Die Einwohnerzahl ist 2019 leicht gestiegen, um sieben auf 433. Ob die Holzhäuser künftig günstiger in die Stadt kommen, steht noch in den Sternen. Da die nördlichen Gemeindeteile nicht in einer Schweinfurter Stadtbus-Tarifzone liegen, gilt bei ihnen das bezuschusste Dittelbrunner Ein-Euro-Ticket nicht. Die Gemeinde setzt auf einen Wabenverbund im Landkreis.
Reges Interesse fand auch in Holzhausen das ausgelegte "Klimasparbuch", ein Ratgeber in Sachen persönlicher Umweltbilanz und Klimafreundlichkeit. Richtung Hain soll auf zwölf Hektar eine Freiflächen-Photovoltaikanlage entstehen, verdeckt und mit Begrünung. Noch in der Schwebe ist ein älteres Solarprojekt im Norden der Gemarkung, aus Wirtschaftlichkeitsgründen. Bürgermeister Willi Warmuth sieht prinzipiell einen stark wachsendem Energie-Bedarf. Es könne in Zukunft nicht nur um Eigenversorgung gehen: "Wir sind nicht autark, das ist nur Robinson Crusoe." Wer in Schweinfurt arbeite, verbrauche auch dort Strom.
Holzhausen leiste schon einen ordentlichen Beitrag zur Energiewende, fand dagegen Frank Pohli: "Zwölf Hektar sind keine kleine Anlage mehr." Entsprechend brauche es kein zweites Projekt. Jürgen Markert beantragte, den Aufstellungsbeschluss zur Anlage am nördlichen Ortsrand zurückzunehmen. 16 Anwesende sprachen sich für einen entsprechenden Antrag an den Gemeinderat aus, dagegen nur eine Stimme.
Kreisel sollte schöner gestaltet werden
Die Sanierung der Verbindungsstraße nach Maibach soll nach "aktuellem Stand" (Warmuth) 2021 geplant und im Folgejahr ausgeführt werden. Es geht um den maroden Dittelbrunner Teil und ein gemeinsames Radwegprojekt mit Poppenhausen, am Verlauf selber wird sich nichts ändern. Thorsten Hemmerich wies darauf hin, dass einige der durch eine Gärtnerei gepflanzten Obstbäume am Rand der Siedlung eingegangen seien, trotz durch die Firma zugesagter Pflege: "An zuviel Pflege lag es nicht." Auch der unkrautbewachsene Kreisel sollte schöner gestaltet werden. Bei der "provisorischen", etwas versteckten Panoramatafel werden noch Korrekturen und ein Hinweis gewünscht.
Thema Verkehrssicherheit: Jürgen Markert schlug an der Kurve Richtung Siedlung einen Spiegel vor, zum Schutz der Kinder. Hier erinnerte Warmuth an den markierten Fußweg, der im Herbst oder Frühjahr kommen soll. Bernhard Reinhart regte am Berg eine Tempo-30-Zone an. "Gut gedacht, schlecht gemacht", lautete sein Kommentar zum sanierten Wasserbehälter am Friedhof. Außerdem wünschte er sich eine Fläche für Grünschnitt-Abfälle. Warmuth ("Ich nehme es mal auf") verwies auf Kompost und braune Tonne, aber auch auf das Problem mit wilder Müllentsorgung.
Frank Pohli hätte gerne Bodenwellen zur Verkehrsberuhigung. Der Bürgermeister stellte fest, dass die härteren Varianten bei Winterdienst und Landwirten nicht nur Freunde hätten. Ein Verkehrs-Hotspot scheint der Weg nach Pfändhausen zu sein. Hubert Lutz schlug ein Geschwindigkeitsmessgerät am Kaltenhof vor, Johannes Lutz rief die gewünschten Spielplatz-Kisten in Erinnerung. Lob an die Gemeinde gab es von Jürgen Markert, für Blumen in der Ortsmitte von Pfändhausen ebenso wie für Unterstützung für den "Arbeitskreis Friedhof" in Holzhausen.