Die Mitgliederversammlung musste der Idealverein für Sportkommunikation und Bildung e.V. (ISB) pandemiebedingt zuerst verschieben, nutzte jedoch die Möglichkeit zur elektronischen Durchführung. Größte Überraschung: Bei der Neuwahl des Aufsichtsrats rückte neben der früher hauptberuflich im Verein beschäftigten Bildungsreferentin Anna-Christina Blaak der Schweinfurter Stadtrat und Grünen-Fraktionssprecher Holger Laschka in das Gremium, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins.
38 Mitwirkende, im Ehrenamt oder Freiwilligendienst, im dualen Studium bis hin zu neben- und hauptberuflich Tätige, schaffen wirksame Sport- und Bewegungsangebote dort, wo viele Kinder und Jugendliche nicht durch Sportvereine erreicht werden, so zum Beispiel an Ganztagsschulen, in offenen Jugendtreffs oder – seit neuestem – über Betriebe der Schweinfurter Großindustrie, so die Mitteilung des ISB.
Beratung des FC Bayern
Kristina Unsleber, Vorstand Operatives, berichtet nicht ohne Stolz über die Erfolge der abgelaufenen vierjährigen Amtsperiode: „Highlight war sicherlich die im Namen der Bayerischen Sportjugend durchgeführte Beratungstätigkeit bei Sportvereinen in ganz Bayern, allen voran beim großen FC Bayern München.“ Und nicht nur dort mache man sich dank der Unterstützung aus Schweinfurt systematisch auf den Weg, den schulischen Ganztag als Wirkungsfeld zu entdecken.
Rekordzahlen vermeldet auch Sebastian Bauer, Vorstand Administratives. Neben der Stabilisierung des Jahreshaushalts bei etwa 550 000 Euro und der Zuführung in eine freie Rücklage, aus der auch die Gründung der idealista, einer gemeinnützigen Kapitalgesellschaft für die internationale Jugendbildungsarbeit des Vereins, gestemmt wurde, weist der Verein mit inzwischen 181 Mitgliedern die mit Abstand größte Mitgliederzahl seit Gründung auf.
Amtliche Überprüfung
Noch nie in Schweinfurt gegeben hat es infolgedessen auch eine amtliche Überprüfung, wie sie der Verein erfahren hat. „Es hat uns nicht überrascht, dass wir wohl als erster Verein in der Geschichte der Stadt eine scharfe Prüfung erleben werden, nachdem wir vor einem Jahr die aus unserer Sicht fragwürdige Errichtung der neuen Jugendförderung des städtischen Sportreferats lautstark kritisiert haben“, erklärt Richard Grekov, als Vorsitzender des Jugendausschusses dessen Vertreter im Aufsichtsrat des ISB, und ergänzt: „Allerdings war uns schnell klar: Mit unserer Forderung nach einer Ausrichtung der Zuschüsse an der Qualität des Sportangebots statt an nackten Mitgliederzahlen konnten wir bei den vorhandenen Verwaltungsstrukturen nicht durchdringen.“
Strategie erweitert
Daher hat der Verein seine bisherige Strategie, sich ausschließlich dem Ausbau der Qualität seiner Angebote zuzuwenden, erweitert. „Wir setzen nun auch auf kontinuierliches zahlenmäßiges Mitgliederwachstum, weil uns bewusst wurde, dass die Größe des Vereins das primäre Akzeptanzkriterium in dieser Stadt ist – und leider nicht dessen Leistungen“, erläutert Vorstand Administratives Sebastian Bauer das Ergebnis vieler Sitzungen verschiedener Vereinsorgane.
Dass das Prüfverfahren der Stadtverwaltung ohne Beanstandungen abgeschlossen wurde, beschäftigt die Verantwortlichen des Vereins indes nur am Rande. Wesentlich höhere Aufmerksamkeit nimmt die Einrichtung des neuen Programmstandorts der Bewegten Ganztagsschule an der Frieden-Mittelschule ein. Und daneben, so heißt es in der Mitteilung, sei ein weiteres Meisterstück im Begriffe zu gelingen: Kristina Unsleber, Vorstand Operatives, erklärt die Umwandlung des Programmstandorts an der Albert-Schweitzer-Mittelschule in eine offene Ganztagsschule zur Chefsache, was hervorragend angenommen werde.
Kreativ in der Krise
Zusammen mit einem engagierten Team von Sportwissenschaftlern und Jugendmitarbeitern nimmt man sich der aktuellen Krise kreativ an und zeigt, dass Jugendarbeit eben doch passiert im „Lockdown“. Für die offenen Treffs wurden sogenannte „Actionbounds“ programmiert, also App-gestützte Schnitzeljagden, die Bewegung auch unter schwierigsten Umständen fördern. Und selbst in den Notbetreuungen der Schulen wurde deutlich mehr umgesetzt, als das Kultusministerium gefordert hat, heißt es in der Mitteilung.